Chapter Two

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Manus Sicht

,,Wieso hat sie Schluss gemacht?", wollte ich nach einer Weile wissen. Micha hatte sich mittlerweile wieder gefasst und auch ich hab meine Gedanken wieder etwas sortiert. Mir ist klar geworden, dass ich mich niemals in Micha verlieben könnte. Er sah zwar gut aus, war aber einfach nicht mein Typ. Und außerdem hatte ich noch Palle. Ich glaubte fest daran, seine weichen Lippen irgendwann wieder auf meinen zu spüren. Dieses Feuerwerk in mir irgendwann wieder auszulösen.

,,Wir haben uns einfach auseinander gelebt. Und gestern hab ich sie mit einem anderen Typen gesehen", erklärte er und warf damit nur noch mehr Fragen auf.

,,Aber wieso hat sie dann mit dir Schluss gemacht und du nicht mit ihr?", schoss sogleich auch die erste Frage aus meinen Mund. Oh ja, wie ich es vermisst hatte zu reden. Als kleines Kind war ich immer eine richtige Quasselstrippe gewesen.

,,Ich hab es einfach nicht fertig gebracht. Immerhin waren wir fast drei Jahre zusammen", seufzte Micha und sah mir dabei tief in die Augen. Erneut sah ich die aufkommenden Tränen in ihnen.

,,Und.. liebst du sie noch?", flüsterte ich mitfühlend und legte einen Arm um seine Schulter. Schon komisch, wie offen wir miteinander redeten, obwohl wir nicht mehr als den Namen des anderen wussten. Nennen wir es mal Freundschaft auf den ersten Blick.

,,Ich weiß es nicht", nuschelte der Blauäugige in die Stille und lehnte sich gegen meine Brust.

Während ich mich in der Gegend umsah, fuhr ich mit meiner Hand durch seine langen Haare und wuschelte grinsend durch diese. Von Micha kam nur ein genervtes Schnauben, nicht genug, um mich davon abzubringen.

,,Du Micha?", fragte ich nervös und fuhr mir mit einer Hand übers Gesicht.

,,Ja Manu?", entgegnete der Größere grinsend und spielte mit dem Saum seines Pullovers.

,,Hast du ein Auto?" Micha schaute mich fragend an und nickte. Ein Stein fiel mir vom Herzen und ich atmete erleichtert durch.

,,Wieso?", fragte Michael verwirrt und setzte sich wieder normal hin, unsere Schultern aber berührten sich immer noch.

,,Also ganz vielleicht hab ich mich gestern verlaufen. Und auch nur ganz ganz vielleicht find ich nicht mehr nach Hause", gab ich zu und kratzte mich verlegen am Hinterkopf.

,,Vollidiot!", stellte Micha lachend fest und wich geschickt einem beleidigten Schlag von mir aus. Während er sich kichernd durch die Haare fuhr, stand ich schmollend auf und drehte ihm den Rücken zu. Langsam und provozierend entfernte ich mich immer weiter von der Bank, hoffte dabei inständig, von Micha zurückgehalten zu werden. Denn ohne ihn wär ich komplett aufgeschmissen. Ich würde mein Haus nie wieder sehen, da war ich mir sicher.

,,Hey du kleine Drama Queen, warte doch mal!", erklang wenig später der erhoffte Schrei und ich hüpfte grinsend zurück.

,,Ich fahr dich gerne", begann er und ich wollte schon einen kleinen Freudensprung wagen, als der Blauäugige fortfuhr. ,,Aber nur unter einer Bedingung!"

Ich warf ihm einen meiner berühmten Dein-Ernst-Blicke zu und drehte meinen Kopf dabei so schnell, dass mir meine Haare ins Gesicht klatschten. Gott, wie peinlich. Mal wieder lief ich rot an und beobachtete den lachenden Micha dabei, wie er aufstand.

,,Du bist witzig, Kleiner!", schmunzelte der Braunhaarige und klopfte mir beim Vorbeigehen auf die Schulter. Kleiner.

So hatte mich Palle immer genannt.

Ungewollt stiegen mir die Tränen in die Augen.

,,Manu, kommst d-", rief Micha nach mir, stoppte aber abrupt. Wenig später zog mich der Größere in eine kurze Umarmung.

,,Was ist denn los?" Leicht löste Micha sich von mir und sah mir besorgt in die Augen. Wieso machte er sich Sorgen um mich? Er kennt mich doch überhaupt nicht!

,,Was interessiert dich das?", gab ich motzig zurück und schlug seine Arme von mir. Der besorgte Funken in seinen Augen verwandelte sich und Micha sah mich verletzt an. Ich wollte nicht, dass er wegen mir traurig ist, aber ich konnte und wollte es nicht zugeben. Ich wollte nicht zugeben, dass er mir nach so kurzer Zeit schon so viel bedeutet. Freundschaftlich gesehen.

,,Ich habe keine Ahnung, was im Moment so in dir vorgeht, aber ich möchte dir jetzt mal ganz klar etwas sagen. Weißt du, du warst vorhin für mich da, obwohl ich dir völlig fremd war. Du hast mich beruhigt und hast mich meine Sorgen vergessen lassen. Und deswegen möchte ich jetzt auch für dich da sein. Ich möchte dir helfen. Also bitte lass mich dir helfen, ich seh doch ganz genau, dass es dir nicht gut geht." Er sah mir währenddessen tief in die Augen und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

,,Ich würde dich gerne näher kennenlernen", beendete er seine kurze Rede und zog mich erneut in eine Umarmung.

Nun liefen mir die Tränen in Strömen über die Wangen und ich drückte Micha lachend näher an mich.

,,Ich dich auch", schniefte ich. Klar, für Außenstehende mag das alles sehr komisch wirken, aber ihr versteht das nicht. Ich habe einen Freund gefunden. Und das bedeutet mir unfassbar viel. Denn Micha war der erste seit Jahren, der mich freiwillig angesprochen hat. Und genau in diesem Moment hatte ich wieder Hoffnung. Hoffnung, dass alles gut werden würde. Dass ich nun endlich ein normales Leben führen durfte. Und das alles nur dank Patrick.

Ich liebe dich, mein Engel. Bitte vergiss mich nicht.

Das Kapitel ist schlecht, ich weiß, aber wenn ihr weiterlest, dann wird das alles einen Sinn ergeben. Ich kann es euch jetzt noch nicht verraten, aber es ist wichtig, das klein Manu Freunde hat. Maaaan ich merk doch selbst, dass das alles keinen Sinn ergibt.

Ich bin momentan so unzufrieden mit der Geschichte, dass ich sie am liebsten wieder löschen würde.

Was sagt ihr?

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