Chapter Eleven

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Manus Sicht

Seit dem Tag, an dem Patrick wieder in den Himmel zurückgekehrt und mich somit alleine hier auf der Erde zurückgelassen hatte, war bereits ein ganzer Monat vergangen.

Beinahe jeden Abend, bevor ich schlafen ging, setzte ich mich an das Fenster und blickte hoch in den Himmel. Wer weiß, vielleicht konnte mein Engel mich von dort oben beobachten. Im festen Glauben daran erzählte ich ihm hin und wieder, wie mein Tag war und wie sehr ich ihn doch vermisste. Oft sprach ich von meinen Erlebnissen mit Michael.

Seitdem er mich vor diesen schrecklichen Leuten in Schutz genommen und mich somit vor dem Heim bewahrt hatte, schien unsere Freundschaft tagtäglich noch stärker zu werden. Wir verbrachten fast jeden Tag zusammen, bis Micha mich schließlich spaßhalber fragte, ob er nicht gleich einziehen soll. Ich war unfassbar begeistert von der Idee und obwohl Micha anfangs ziemlich unsicher gewirkt hatte, zog er tatsächlich eine Woche später bei mir ein.

Gerade saß ich in meinem Zimmer und zeichnete etwas. Ich zeichnete in letzter Zeit ziemlich oft, da es mich auf andere Gedanken brachte und ich fester Überzeugung war, mein Zeichentalent etwas zu verbessern.

Während ich mit einem Kohlestift über das Blatt Papier fuhr, dachte ich wie so oft nach. Heute war es genau einen Monat her, dass ich meinen Engel das letzte Mal gesehen hatte. Viele Pärchen feierten ihr Einmonatiges, doch in diesem Fall bezweifelte ich, dass es einen Grund zum Feiern gab.

Erneut holten mich die Erinnerungen ein. Ich dachte zurück an den Tag, an dem ich Patrick zum ersten Mal begegnet bin. Anfangs war ich doch wirklich etwas genervt von ihm. Bei dem Gedanken, wie sehr sich unsere Beziehung doch entwickelt hat, musste ich schmunzeln.

,,Manu?", riss mich die tiefe Stimme von Micha aus meiner Gedankenwelt. Vorsichtig legte ich den Kohlestift beiseite und betrachtete kurz mein Werk. Viel konnte man noch nicht erkennen, da ich erst wenige Minuten daran arbeitete, zudem hatte ich einfach drauflos gezeichnet und besaß kein richtiges Motiv in meinem Kopf.

Kopfschüttelnd wand ich meinen Blick von den Gewirr aus schwarzen Strichen und stand schnell auf. Schließlich wollte ich Micha nicht zu lange warten lassen.

,,Wie lange bist du denn schon wach?", fragte mich der Blauäugige bevor ich überhaupt komplett den Raum betreten hatte. Genervt verdrehte ich meine Augen. Es war erst acht Uhr morgens und er begann schon, mich mit Fragen zu löchern, obwohl er wusste, dass ich absolut kein Morgenmensch war.

,,Seit du mich mit deinem schrecklich schiefen Gesang geweckt hast. Wenn du schon jeden Tag um sechs Uhr morgens duschen musst, halt doch wenigstens deine Klappe."

Micha hielt in der Bewegung inne und drehte sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir. Auf seinen Lippen saß ein freches Grinsen, wahrscheinlich versuchte er, von dem Rotschimmer auf seinen Wangen abzulenken.

,,Tut mir wirklich leid, dass ich den Schönheitsschlaf der kleinen Prinzessin unterbrochen habe. Aber keine Sorge, den hast du nicht nötig" Charmant wie eh und je zwinkerte er mir zum Schluss zu und drehte sich hüfteschwingend wieder zum Herd, auf dem eine große Pfanne voll Rührei brutzelte.

Jetzt war ich an der Reihe, rot zu werden. Verlegen senkte ich meinen Kopf und starrte auf meine Füße. Das war doch nicht mein Ernst. Hatte ich wirklich zwei verschiedene Socken angezogen. Vor allem, die eine Socke war knallpink und die andere grasgrün mit blauen Enten drauf. Wieso besaß ich überhaupt solche Socken?

,,Willst du auch Rührei mit Speck oder soll ich für dich was anderes machen?", warf Micha über die Schulter und bevor ich etwas sagen konnte, sah ich, wie er einen Blick in den Kühlschrank warf und nochmal zum Reden ansetzte:,, Tja, wird wohl doch nur Rührei für uns beide. Hattest du wieder eine deiner nächtlichen Heißhungerattacken oder wieso ist der Kühlschrank plötzlich so leer. Auch egal, ich geh später in die Stadt. Kommst du mit?"

,,Klar. Ich kann dich doch nicht alleine einkaufen schicken. Schließlich brauchen wir richtiges Essen und nicht nur Tiefkühlpizza!"

Was haltet ihr von der 'Beziehung' zwischen Manu und Zombey?

Feedback gerne in die Kommentare(schreibt bitte mal wie euch die Fortsetzung bis jetzt gefällt, würde mir sehr helfen. Falls ihr Wünsche oder so habt, auch in die Kommentare damit)

Danke schonmal im Voraus

[753 Wörter]

Stay 2 [Kürbistumor] ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt