Nach dem harten Training folgt die Belohnung

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Nach den Vorfall mit Eric verzichtete ich auf alle Ratschläge die er mir gab. Ich verstehe ihn einfach nicht. Warum macht sowas? Nur weil ich mich aus Höflichkeit bedankt hatte.. Aber jetzt wusste ich das ich mich bei ihn nie wieder bedanken werden. Das Training verlief soweit problemlos. Zuerst sollten wir uns an den Sandsäcken Aufwärmen und dann wurden wir in den Ring geschickt. Ich beobachtete diejenigen die im Ring standen. Es sah wirklich brutal aus wie sie sich bekämpften. Eine Candor hatte gewonnen. Sie war ein ganzer Kopf größer als ich, breiter gebaut und sah ziemlich angsteinflössend aus. ,,Erster Springer - ab in den Ring.", sagte Eric und sah mich finster an. Mein ganzer Körper fing an zu zittern. Ängstlich sah ich zu Christina. Sie sah mich fragend an und nickte zum Ring. Mit wackligen Beinen stieg ich in den Ring und musterte meine Gegnerin. Es war die Candor und ich wusste jetzt schon das ich keine Chance haben werde. Four gab uns das Kampfsignal. Meine Gegnerin lief direkt auf mich zu und schlug mir fest ins Gesicht. Ich spürte wie meine ganze Wange brannte, verlor mein Gleichgewicht und fiel zu Boden. ,,Komm schon Taylor.", sagte Christina. Ich versuchte wieder hochzukommen, doch das Mädchen setzte sich auf mich und schlug mir unendliche Male ins Gesicht. Ich biss mir meine Zähne stark zusammen und packte sie an den Haaren. Ich schaffte es sie von mir zu ziehen und rollte mich auf sie. Mit meinen Knien drückte ich ihre Arme auf den Boden, damit sie sich nicht wehren konnte und schlug ihr mit meinen Fäusten ins Gesicht. Ich hätte niemals gedacht das meine Schläge irgendwas ausrichten können, aber nach kurzer Zeit blutete ihr Gesicht. Mir tat der Anblick weh und stand auf. Ich richtete mein Blick zu Eric. Er sah mich emotionslos an und deutete auf das Mädchen hin. ,,Bring es zu Ende.", sagte er. Ich drehte mich um und schaute meine Gegnerin an. Sie lag auf den Boden, krümmte sich vor Schmerzen und sah mich flehend an. Ich hob meine Faust und verpasste ihr einen starken Schlag gegen den Unterkiefer. Es knackte laut und das Mädchen fiel zurück auf den Boden. Zwei Männer kamen und trugen sie weg. Höchstwahrscheinlich auf die Krankenstation. ,,Geht duschen.", befahl uns Four und verließ den Raum. Einige Initianten kamen zu mir und lobten mich, die Anderen sahen mich schockiert an. Ich selber war schockiert über mich selbst. Woher kam nur die ganze Kraft auf einmal?
Christina strich mir über meine rote, leicht angeschwollene Wange und lächelte. ,,Lass uns fertig machen. Es soll heute irgendeine Feier steigen.", sagte sie und ging mit mir aus den Raum. Bevor ich durch die Tür verschwand hörte ich Eric mein Namen rufen. ,,Guter Kampf.", sagte er und räumte einige Sachen weg. Ich nickte nur und ging weiter. Unser Weg führte uns ins Badezimmer, wo wir uns gleich auszogen und unter die Dusche gingen. Nach zehn Minuten stand ich frisch geduscht und umgezogen vor dem Spiegel. Ich trug meine Haare heute offen. Meine leichten Locken fielen über meine Schulter und ich krempelte meinen schwarzen Pullover ein Stück hoch. ,,Hier. Ich hab noch Schminke gefunden. Keine Ahnung wen die gehört.", sagte Christina und legte mir Wimperntusche, Make-Up und Ruge hin. Ich schminkte mich, trug aber das Make-Up und Ruge ganz leicht auf. Ich mochte es nicht wenn die Mädchen sich zu doll schminkten. Zufrieden schaute ich mich an und wartete auf Christina, die kurze Zeit später ebenfalls fertig war. ,,Los gehts.", sagte sie und lachte.
Wir beide gingen in den Speisesaal und richten die stickige Luft. ,,Puuh, was ist das für ein Gestank?", fragte ich und verkniff meine Augen. Christina lachte und nahm zwei Becher. ,,Das meine Liebe ist Alkohol-gemischt mit Menschen-und einen Gestank-Geruch." Wir beide lachten und tranken mit schnellen Schlücken die rötliche Flüssigkeit aus. Ich hatte keine Ahnung was ich da zu mir nahm, aber es schmeckte. Christina hingegen verzog angewidert ihr Gesicht und stellte den Becher wieder ab. ,,Warte kurz hier. Ich guck mal ob es hier noch was anderes zum trinken gibt für dich.", sagte ich lachend zu Christina und machte mich auf die Suche. Ich drängelte mich durch die ganze Menschenmaße und blieb an einen großen Tisch stehen, wo sich viele gefüllte Becher befanden. Aufmerksam nahm ich mir einige Becher und roch an ihnen. Ein Paar rochen angenehm, die anderen hingegen rochen einfach nur abscheulich. ,,Gewählte Kunst zum Trinken, oder was?" Es war Eric's Stimme. Ich drehte mich um und musterte ihn. Er sah aus als hätte er schon ordentlich etwas getrunken. Ich musterte ihn und grinste leicht. ,,Nein, nicht wirklich. Ich will nur ein passendes Getränk für Christina finden.", sagte ich und entschied mich für ein goldiges Getränk. Es roch fruchtig und kaum nach Alkohol. ,,Entschuldige mich." Mit diesem Satz ließ ich ihn stehen und ging zurück zu Christina. ,,Hier. Ich hoffe es schmeckt besser." Christina sah die Flüssigkeit skeptisch an und nippte vorsichtig an ihren Becher. Ihre Augen wurden größer und sie grinste. ,,Ja. Das schmeckt vorzüglich." Ich musste leicht über ihre Wortschatz schmunzeln. Sie war eine Candor, sagte alles laut was sie gerade dachte und nahm sich kein Blatt vor den Mund - auch wenn es eigentlich mal nötig wäre.
Wir tranken den Abend über ziemlich viel. Ich spürte schon wie der Alkohol mein Körper und mein Kopf veränderte. Alles kam mir so schnell vor und ich sah einige Dinge nur noch verschwommen. ,,Ich muss kurz an.. An die frische Luft.", sagte ich zu meiner Freundin und verließ den Raum. Ich ging raus und kletterte auf ein Dach. ,,Hey.", hörte ich Peter's arrogante Stimme. Er trat gefährlich nah an mich heran und grinste dreckig. Ich zog meine Augenbraue hoch und trat ein Schritt nach hinten. ,,Hey.", erwiderte ich leise und beschloss den Ort zu wechseln. Ich drehte langsam um und ging von Peter weg. Plötzlich hielt dieser mich an meinem Handgelenk fest und zog mich zurück. ,,Was war eigentlich dein Testergebnis?" Mir stockte der Atem und meine Augen vergrößerten sich. ,,Wie.. Wie meinst du das?", harkte ich nach und versuchte normal zu wirken. ,,Mein Testergebnis war Ferox. Ich passe einfach zu dieser Fraktion, aber du hast mehrere Eigenschaften aus den anderen Fraktionen zusammen. Wie ist das möglich?" Seine Stimme klang bedrohlich. ,,Worauf willst du hinaus? Mein Testergebnis war Altruan, aber ich entschied mich für die Ferox.", sagte ich und riss mich von seinen Griff los. Peter lachte spöttisch auf. *Verdammt Taylor. Lass dir jetzt bloß nichts anmerken.*, dachte ich mir. ,,Weißt du eigentlich was man mit den Unbestimmten macht?" Ich wusste natürlich die Antwort drauf - man tötet sie. Er griff erneut nach meinem Handgelenk, trat einen Schritt nach vorne, weswegen ich automatisch einen Schritt nach hinten machte. Der Boden war plötzlich unter meinen Füßen verschwunden und ich baumelte in der Luft. Aus Reflex hielt ich mich an Peters Arm fest und schrie ängstlich. ,,BITTE PETER!! ICH WEIß NICHT WAS DU VON MIR WILLST.", schrie ich. Meine Augen füllten sich mit Tränen als ich runtersah. ,,HEY! WAS SOLL DAS HIER WERDEN?", hörte ich Eric schreien. Zum ersten Mal war ich froh das er in meiner Nähe war. Peter ließ mich urplötzlich los. Ich fiel ein paar Millimeter, konnte mich aber noch an den Dachrand festhalten. Ich versuchte mich hochzuziehen, aber meine Kraft ließ nach. ,,Spinnst du? Verträgst du kein Alkohol?", fragte Eric ihn. Er packte Peter am Kragen und schmiss ihn zu Boden. ,,Verschwinde." Peter tat war ihn gesagt wurde und ging ohne zurück zu gucken runter von Dach. Eric trat zu mir und zog mich hoch. Ich stützte mich gegen seinen Brustkorb und versuchte aufrecht zu stehen. ,,Alles okay?", fragte er und sah mich an. Ich nickte leicht und unterdrückte meine Tränen. ,,Was wollte er?" Ich seufzte und zuckte mit meinen Schultern. ,,Er.. Er verträgt anscheinend kein Alkohol.", log ich und spürte wie wackelige meine Beine waren. Ich wollte einfach nur weg von hier und löste mich von Eric. Ich ging langsam nach vorne und brach zusammen. Ich landete auf den Boden und fing an zu weinen. ,,Was hast du?" Ich hob meinen Kopf und wischte mir meine Tränen weg. ,,Kann dir doch egal sein.", sagte ich leise und versuchte aufzustehen. ,,Kann es mir auch." Er packte mich am Arm und half mir hoch. Warum helft er mir? Kann er nicht einfach gehen? Spätestens wenn wir wieder im Quartier sind wird er wieder ein Arschloch sein.

The Divergent - Meine Bestimmung (Eric FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt