Ich wachte schweißgebadet auf und atmete hektisch. ,,Taylor. Es ist alles okay.", sagte eine sanfte Stimme. Ich sah für einige Sekunden nichts, weswegen ich nicht wusste wer da zu mir sprach. ,,Nana?", fragte ich vorsichtig mit einer verängstigen Stimme. Nana war meine Großmutter. Sie war eine ehemalige Ferox und wir führten eine gute Beziehung. Leider verstarb sie als ich 14 Jahre alt war. Sie war trotz ihren Ferox-Gen eine warmherzige Person. ,,Ich bin es.. Elizabeth." Ich kniff meine Augen nochmal zusammen und öffnete sie anschließend wieder. Tatsächlich. Es war Elizabeth die mich geweckt hatte. ,,Tut mir leid.. Ich.. War noch in mein Traum gefangen.", sagte ich verschlafen und richtete mich auf. ,,Schon okay, Liebes. Zieh dich um und komm frühstücken." Ich lächelte sie sanft an und stand auf. ,,Ach übrings.. Ich hab dir eine Zahnbürste ins Badezimmer gelegt.", fügte sie hinzu ehe sie langsam die Treppen runterging. Mit schnellen Schritten ging ich ins Badezimmer und wusch mich erstmal. Während ich meine Zähne putzte betrachtete ich mich im Spiegel. Ich sah wirklich fertig aus. Meine Haut hatte nicht mehr den sanften, bräunlichen Ton- Nein, ich war blasser und man konnte deutlich meine Augenringe sehen. Seufzend spülte ich mein Mund aus und zog mich um. Die Kleidung von Beth's Tochter waren alle leicht dreckig und zerrissen, aber war das ein Wunder? Nein. Hier arbeitete man auf einen Feld und dementsprechend sah auch die Kleidung aus. Ich entschied mich für eine hellblaue, enge Jeans die an den Knien aufgerissen war und für ein normales grünes Top. Grün zählte zwar nicht zu meinen Lieblingsfarben, aber Clarissa erzählte mir das Orange, Gelb und Grün die Färben hier waren. Es waren die Färben die Freude und Frieden ausstrahlten.
Nachdem ich meine Haare zu einen hohen Pferdeschwanz band, ging ich die Treppen hinunter und schaute zu einer Beth die auf einen Stuhl stand. ,,Bitte Beth. Gehen Sie darunter. Sie können runterfallen.", sagte ich besorgt und hielt den Stuhl fest. Beth lachte. ,,Kindchen. Seit vier Jahren lebe ich alleine und noch nie bin ich irgendwo runtergestürzt.", sagte sie lachend und befolgte dennoch meine bitte. ,,Ich komme nur nicht an die große Schale an.", fügte sie hinzu und zeigte auf die orangene Porzellanschale. Ich nickte kurz und stellte mich auf den Stuhl. Dankend lächelte die ältere Frau mich an als ich ihr die Schale gab und ich stellte den Stuhl zurück an den Tisch.
Während wir zusammen aßen unterhielten wir uns über die verschiedenste Dinge. Sie erzählte mir ganz viel von ihrer liebenswerte Familie und über die chaotischsten Kinder von ihren ältesten Sohn. Um es kurz zu sagen - wir lachten sehr viel miteinander und ich fühlte mich bei ihr aufgehoben. ,,Oh Kindchen. Wir müssen los. Die Arbeit ruft.", sagte sie hektisch und stand auf. Ich tat es ihr gleich, stellte jedoch unsere Teller und das Besteck in die Spüle. ,,Aufräumen können wir später.", sagte sie lachend und zog sich ihre Schuhe an. Ich schaute auf meine schwarzen Stiefeln und musste sofort daran denken wie Eric sie mir überreicht hatte. Naja..eher gesagt vor die Füße geschmissen hat mit den Worten "Zeit fürs Umziehen, Prinzessin." Bei den Gedanken an ihn lächelte ich unbewusst. Schnell schlüpfte ich in meine Stiefeln und öffnete die Tür. Das Wetter war unglaublich schön. Die Sonne schien am wolkenfreien Himmel, es war warm und endlich waren Menschen auf der Straße. Alle steckten in fröhlichen Kleidungen, lachten und redeten. Die Kleinkinder liefen umher und sangen Lieder. Es war einfach nur ein perfekter Anblick. Mein Lächeln wurde etwas breiter und ich schaute glücklich zu Liz. ,,Es..es ist wunderschön hier.", staunte ich und umarmte sie. Sofort erwiderte sie meine Umarmung und streichelte über mein Rücken. ,,Ohja.. Das ist es. Warte ab bis du die Felder siehst.", sagte sie und zwinkerte. Sie hakte sich bei mir ein und zusammen gingen wir durch die Straßen. Ab und zu wurde ich schräg angeguckt, was mich leicht verwunderte. ,,Keine Sorge. Jeder kennt hier jeden und dein wunderschönes Gesicht ist neu. Vielleicht gucken die dich auch nur an wegen deinen schwarzen, kaputten Stiefeln.", sagte sie und lachte. Ich lachte mit ihr.
Keine fünf Minuten vergingen als wir auf die großen Feldern schauten. Meine Augen weiteten sich. Die Menschen hier arbeiten mit voller Leidenschaft, man sah es ihnen und den gepflegten Feldern an. ,,Wow.", murmelte ich und blinzelte um aus meiner Starre zu kommen. ,,OOOOMA.", schrie plötzlich eine weibliche, kindliche Stimme. Ich drehte mich mit Elizabeth zusammen um und sah ein kleines Mädchen auf uns zu rennen. Sie hatte langes, blondes Haar mit leichten Locken, ihre blauen Augen erinnerten mich an den Ozean. Sie war das schönste Kind was ich je gesehen habe. ,,Alena.", sagte Liz und gab dem Mädchen ein Kuss auf die Stirn. Schüchtern sah sie zu mir hoch und streckte mir ihre Hand entgegen. ,,Hallo Miss. Mein Name ist Alena." Ich strahlte sie an und kniete mich zu ihr runter. ,,Schöner Name. Ich bin Taylor, aber du kannst mich Tay nennen.", sagte ich und schüttelte ihre kleine Hand. Sie war wahrhaftig ein Engel. Ich stellte mich wieder aufrecht hin und schaute zu einen Mann. Es war der älteste Sohn von Liz. Ich erkannte ihn von einem Bild. ,,Hey Mum.", sagte er leicht aus der Atem und nahm Alena auf den Arm. ,,Ich bin Liam.", sagte er freundlich zu mir. Ich wollte gerade antworten, doch Alena kam mir zuvor. ,,Ihr Name ist Taylor, Daddy. Ich darf sie Tay nennen. Aber nur ich.", sagte sie mit ihrer Engelsstimme. Wir lachten alle und Liam ließ Alena wieder runter. ,,Ich habe dich noch nie zuvor gesehen.", sagte er als wir langsam weitergingen. Verdammt! Was sollte ich antworten? ,,Das liegt daran das sie gestern zu unserer Fraktion gewechselt hat. Das arme Kind stand hilflos vor meiner Tür.", sagte Beth und ich hörte Mitleid raus. Ich hasste Mitleid, aber in diesen Moment war ich auch nur zu bemitleiden. Liam schaute mich bedrückt an und nickte anschließend. ,,Du kommst von den Ferox, oder?", fragte er und schaute auf meine Stiefeln. Waren die denn wirklich so auffällig? Ich nickte stumm und presste meine Lippen aufeinander. ,,Wieso ha..", Liam wurde von seiner Tochter unterbrochen, die schreiend von einen kleinen Jungen weglief. Er sah ihr verdammt ähnlich. Dann fiel es mir wieder ein - Liz hatte erzählt das ihr ältester Sohn, Liam, zwei Zwillinge hat. Ein Junge und ein Mädchen. Seine Frau ist kurz nach der Geburt verstorben. Ich schaute Liam kurz an. Er hatte markante Gesichtszüge, einen drei Tage Bart der ihn äußerlich gut stand und braune Haare. Seine Haut war in einen zärtlichen Braunton, weswegen seine eisblauen Augen extrem strahlten. Die Zwillinge hatten also das Aussehen von ihrer Mutter, bis auf die Augen die sie von Liam hatten. Er war eigentlich ein attraktiver Mann, aber das interessierte mich nicht. Mein Herz gehört Eric. Ich habe mein Herz an ein Mann verloren den ich nie wieder sehen werde.
,,Daddy.. Jackson ärgert mich mit einen Wurm.", quengelte die Kleine und sprang ihren Vater auf die Arme. Liz lachte neben mir und nahm Jackson an die Hand. ,,Du sollst aufhören deine Schwester zu ärgern.", sagte sie und Jackson schaute zuerst grimmig zu seiner Oma hoch, doch als er mich ansah entspannten sich seine Gesichtszüge. Seine blauen Augen funkelten mich fröhlich an und er ließ die Hand von Beth los. ,,Ich bin Jackson.", sagte er und nahm meine Hand in seine. Ich musste schmunzeln. Der Junge wird definitiv ein Mädchenschwarm. ,,Taylor, aber nenn mich Tay.", sagte ich und ging mit den klein Jungen an meiner Hand weiter.-Kleiner Zeitsprung | 4 Stunden-
Ich arbeitete jetzt seit 4 Stunden in der prallenden Sonne auf den Feldern. Jackson und Alena waren so begeistert von mir das sie mir gar nicht mehr von der Seite wichen. Ich muss sagen das die Beiden für ihre zärtlichen vier Jahren ziemlich viel Ahnung von der Arbeit hier haben. Jackson hat mein Beet sogar einmal ordentlicher gemacht, da ich die Erde nicht richtig umgegraben hatte. Liam versprach mir hoch und heilig das er mich mit diesem Ereignis mein Leben lang aufziehen wird - sein vierjähriger Sohn leistete bessere Arbeit als ich. Zur Strafe schmiss ich ihn feuchte Erde in den Nacken, was alle Anwesende lustig fanden. So entstand den eine kleine Schlacht, die allerdings nach zehn Minuten wieder aufhörte. Ja, dementsprechend sahen unsere Kleidung aus. Aber nicht nur meine Kleidung war dreckig, mein Gesicht war ebenfalls voll mit Schmutz. Niemand sah hier besser aus.
,,Taylor. Nimm dir doch eine Pause.", sagte Beth und nahm mir den Korb mit gepflückten Erdbeeren aus der Hand. Ich nickte und machte mich auf den Weg zur großen Scheune. ,,Taaaaaaaaaaaaaaay.", schrieen die Zwillinge synchron und hielten meine Hände fest. Ich lachte und schaute zu den beiden Engeln runter. Liam kann von Glück sprechen das seine verstorbene Frau ihn zwei diese lebensfrohe Geschenke hinterließ. ,,Wir wollen auch etwas essen. Aber Oma meinte wir sollten uns vorher waschen gehen. Sonst stinken wir noch das essen voll.", sagte Jackson. ,,Komm Jackson. Wir zeigen Taylor unseren geheimen Fluss." Ich schaute zwischen den beiden hin und her. ,,Pssssst! Jetzt ist er doch nicht mehr geheim.", zischte der Junge. Ich staunte nicht schlecht über seinen Ton. ,,Ich kann Geheimnisse für mich behalten, kleiner Mann.", mischte ich mich ein und vier ozeanblauen Augen strahlten glücklich. Die Zwei zogen mich durch den Wald und machten auf einer Lichtung halt. Es war wahrhaftig wunderschön hier! Das grüne Gras, die lebhaften Bäume, die blühende Pflanzen.. Alles war perfekt. Der rauschende Fluss war nicht tief, weswegen er ungefährlich scheint. Alena sprang ins Wasser. In den ersten Sekunden stockte mir der Atem, aber als ich sah dass das Wasser gerade mal über ihre Füße reichte beruhigte sich alles wieder. Ich kniete mich hin und wusch mir mit den klaren Wasser mein Gesicht und die Arme. Lächelnd beobachtete ich die Beiden während sie im Wasser rumspielten. Anscheint hatten sie vergessen das sie sich eigentlich säubern sollten. ,,Wascht euch. Ihr wollt doch mit sauberen Händen essen.", sagte ich und band mir mein Zopf neu. Beide nickten und taten was ich ihnen gesagt hatte. Plötzlich fühlte ich mich beobachtet und irgendwo kamen aufeinmal Geräusche her. Ohne was zu sagen zog ich Jackson und Alena aus dem Wasser. Ich kniete mich zu ihnen runter. ,,Wollen wir ein Spiel spielen? Wir halten uns ganz doll fest und sind ganz leise, okay? Wär loslässt oder redet hat verloren.. Oooh und wir müssen etwas schnelleren gehen.. Aber sowas schaffen nur die Gewinner, keine Babys.", flüsterte ich zu ihnen. Beide sahen glücklich aus und nickte. Ich stand also auf und zusammen gingen wir in einen schnelleren Tempo durch den Wald. Wie abgemacht sprach keiner was und ich bewunderte die Beiden. Sie nahmen es tatsächlich ernst und wollten anscheint gewinnen. Ich hörte wieder ein knacken und die Beiden zuckten ängstlich zusammen, doch niemand sagte etwas. Innerlich atmete ich erleichtert aus das sie selbst jetzt noch leise waren.
Unversehrt kamen wir an der Scheune an und ich füllte den Beiden etwas zu essen auf. ,,Ich habe gewonnen!" ,,NEEEIN!! Ich!" Seitdem wir den Wald verlassen hatten diskutierten die beiden darüber wer gewonnen hat. ,,Es war ein klares Unentschieden.", sagte ich kurz und setzte mich hin. Seufzend begannen die Zwillinge zu essen und nach kurzer Zeit kamen auch Liam und Liz zu uns. ,,Und waren die Beiden anstrengend?", fragte Liam lachend und fing an zu essen. Ich schüttelte mein Kopf. ,,Nein, ganz und gar nicht. Du hast wundervolle Kinder.", sagte ich mit einer leicht verträumten Stimme. Ja, wenn man die beiden ansah verfällt man in eine Art Trance. Man wird sofort in ihrer Ausstrahlung eingewickelt.
Nach weiteren vier Stunden verabschiedete ich mich zusammen mit Liz von den Drei. Jackson und Alena waren überhaupt nicht davon begeistert sich von mir zu trennen, aber als ich sagte das sie Zuhause ganz schnell ihre Augen schließen und nur paar Stunden schlafen müssen um mich wiederzusehen, waren sie wieder glücklich und wollten plötzlich ganz schnell schlafen gehen. Im Haus angekommen nahm ich erstmal eine Dusche und half anschließend Beth beim aufräumen. Gegen Abend saßen wir zusammen auf der Couch und redeten über den heutigen Tag. Ich war wirklich fertig. Die Arbeit auf den Feldern war noch anstrengender als das Training bei den Ferox. ,,Liz.. Ich wollte mich nochmal bei dir bedanken. Du nahmst mich auf und bittest mir bei dir Unterschlupf, obwohl du mich nicht kennst.", bedankte ich mich bei der genannten Person und lehnte mein Kopf an ihre Schulter. Sie streichelte mir über meine Wange. ,,Und ich bereue meine Entscheidung keines Wegs. Du bist ein guter Mensch, Taylor und verdienst nur das beste. Egal was du erlebt hast, lass die Vergangenheit ruhen und lebe von nun an dein Leben in Frieden. Meine Enkelkinder haben dich schon längst ins Herz geschlossen, genau wie ich." Ihre Worte rührten mich so sehr das mir einige Tränen über die Wangen liefen. Ich wischte sie weg und schloss müde meine Augen. Elizabeth erzählte mir noch eine Geschichte aus ihrer Kindheit, aber ich bekam nur die Hälfte mit da ich nach wenigen Minuten einschlief.

DU LIEST GERADE
The Divergent - Meine Bestimmung (Eric FF)
FanfictionMein Name ist Taylor Johnston. Ich bin 16 Jahre alt und eine geborene Altruan. Ich lebe in Chicago, wo die Bevölkerung in fünf Fraktionen aufgeteilt wurde. Ken - die Gelehrten/ Candor - die Freimütigen/ Altruan - die Selbstlosen/ Amite - die Freundl...