Zwei Wochen sind mittlerweile vergangen. Der Tagesablauf war immer der selbe. Ich verbrachte viel Zeit auf den Feldern, alberte mit den Kindern rum und freundete mich mit einigen Mitgliedern an. Eine junge Frau mochte ich hier besonders. Ihr Name war Amber. Sie hatte schwarzes, glattes Haar, grüne Augen (die mich jedesmal an das Gras erinnerte) und einen wundervollen Charakter. Nach nur wenigen Tagen wurde sie wie eine große Schwester für mich die ich niemals hatte. Sie hat mir am fünften Abend, die wir zusammen verbrachten, erzählt das sie seit sieben Jahren heimlich in Liam verliebt war. Ihr damaliges Testergebnis war Ken, aber sie entschied sich hier zu bleiben.
Wie jeden Morgen fing ich zuerst an die Pflanzen zu gießen, als sich vier kleine Arme um mich schlangen. ,,Taaaaaylor.", schrieen die Beiden und ein lachender Liam kam ebenfalls dazu. ,,Guten Morgen ihr Drei. Bereit für die Arbeit?", begrüßte ich die kleine Familie und lächelte liebevoll. ,,Das ist keine Arbeit für uns. Das ist unser Hobby.", sagte Alena und rannte zusammen mit Jackson zu ihren gemeinsamen Beet. Das Beet hatte ich für die Beiden gebaut. Ich habe dort Erdbeeren und einen Apfelbaum gepflanzt, da ich die Beiden ständig erwischt habe wie die heimlich davon naschten. Außerdem waren noch Sonnenblumen gepflanzt. Ich fand das die Blumen perfekt zu den Kleinen Racker passten. ,,Taylor? Kann ich dich mal etwas fragen." Ich schaute zu Liam hoch, da ich mich mittlerweile wieder hinkniete um weiterzuarbeiten, und nickte. Er kam runter zu mir und half mir. ,,Mum hat dir bestimmt erzählt das meine Frau verstorben ist, und..", er machte eine Pause und holte tief Luft. Nervös presste ich meine Lippen aufeinander und nickte stumm. Ja, die Geschichte war mir bekannt. ,,Vorher solltest du wissen das die Ehe mit Liliana nicht richtig war. Wir waren uns nicht einmal richtig geliebt. Ich meine wir waren jung und naiv.. Das einzig richtige was wir gemacht haben war, dass wir uns für die Kinder entschieden haben, obwohl wir keine Familienplanung im Sinnen hatten. Als sie verstarb, starb irgendwas in mir mit. Ohne der Unterstützung von meiner Mutter hätte ich das alles hier niemals geschafft. Als ich langsam wieder nach vorne sah bekam ich mein Leben wieder auf die Reihe und konzentrierte mich voll und ganz auf meine Kinder. Aber seit längerer Zeit bekomme ich eine Frau nicht mehr aus dem Kopf. Ich trau mich aber nicht sie anzusprechen.", erzählte er und schaute schnell auf den Boden. Bei den letzten Satz musste ich plötzlich lachen. Fragend schaute Liam mich an. ,,Entschuldigung, aber..", ich holte erstmal tief Luft und nahm die Situation wieder ernst. ,,Liam, du bist ein junger, lustiger Vater. Die Frauen hier im Dorf reden nur um dich! Egal wer die Frau ist, ich denke sie will dich ebenfalls kennenlernen. Sprich sie einfach an.", sagte ich und stupste ihn an. Er lächelte und nickte. ,,Ihr Name ist Amber. Ich kenne sie schon seit Jahren und sie half mir ebenfalls durch die schwierige Zeit. Die Kinder lieben sie." Amber also? Ich lächelte breit und schaute hinter ihn. Sie kam mit unsicheren Schritten auf uns zu und lächelte beschämt. Ich schaute zurück zu Liam und zog spielerisch meine Augenbrauen hoch. ,,Schnapp sie dir, Tiger.", flüsterte ich zu ihn und stand auf. ,,Hey Amber, könntest du Liam mal bitte helfen? Ich habe ihm bereits dreimal erklärt wie man die Erde richtig umgräbt, aber der Typ versteht es einfach nicht.", log ich gekonnt und schob eine verwunderte Amber zu Liam. Beide schauten sich unsicher an, ehe Amber sich zu ihm runter kniete und ihn erklärte wie er die Erde ordentlich umgraben musste. Als ich ging, schenkte Liam mir noch einen Blick zu den ich nicht ganz deuten konnte. Er sah dankbar aus, aber irgendwo auch vernichten. Was Amber wohl von ihm denken musste? Er lebt seit seiner Geburt hier, und jetzt denkt sie er könne nicht einmal die Erde umgraben. Zufrieden schlenderte ich über die Felder und setzte mich in das hohe Gras. Es war ein kleiner Platz der etwas abseits des Dorfes lag. Hier fand ich meine Ruhe um nachzudenken. Jeden Tag lag ich hier und dachte an Eric. Obwohl ich mich dazu beschlossen hatte ihn hinter mir zu lassen, konnte ich es nicht. Ich schloss meine Augen und atmete die frische Frühlingsluft ein. Meine Freiheit. Hier bei den Amite war ich wirklich frei! Selbst die Arbeit hier war befreiend für mich.
Plötzlich hörte ich Schreie und Schüsse fallen. Sofort sprang ich auf und lief so schnell wie ich konnte zurück in das Dorf. Ich war gerade im Wald angekommen und wurde plötzlich am Handgelenk gepackt. Ehe ich laut aufschreien oder zuschlagen konnte, drückte mir man die Hand auf meinem Mund. ,,Pscht! Ich bin es." Liam. Ich atmete erleichtert auf und drehte mich um. Liam, Elizabeth und die Zwillinge standen vor mir. ,,Amber?", fragte ich leise nach. Liam senkte seinen Blick. ,,Sie wollte Wasser holen, aber dann kamen sie.. Unter der schreiende Menge konnte ich sie nicht mehr finden.. Pass auf unsere Familie auf und flieht.", sagte er und wollte gerade loslaufen. Sofort packte ich ihm am Arm. ,,Nein, kümmre dich weiterhin so gut um deine Kinder und um Nana. Sie werden dich brauchen. Ich werde Amber suchen.", sagte ich. Liam wollte etwas sagen, aber ein lauter Knall brachte Alena zum weinen. Er nahm seine Kinder auf den Arm und Beth hakte sich bei ihrem Sohn ein. Sie schenkte mir noch ein unsicheren Blick, aber ich lächelte sie aufmuntern zu. ,,Wir werden uns Wiedersehen.", sagte ich und lief unbemerkbar zurück zum Dorf. Es herrschte dort das absolute Chaos. Überall waren Menschen in schwarzen Uniformen und stürmten die Häuser. Gnadenlos erschossen sie die Menschen die sich ihnen in den Weg stellte. Schwarze Uniformen? FEROX! Was suchten sie hier? 'Dich', meldete sich mein Unterbewusstsein. Ich schluckte schwer und lief unbedeckt durch die Menge. Meine Ohren nahmen nur Schüsse, Schreie und qualvolles Weinen war. Doch eine Stimme erkannte ich sofort. Amber. Sie schrie und das ständig unsere Namen. Liam, Elizabeth, Alena, Jackson und meinen Namen rief sie tausendmal. Ich folgte ihrer Stimme und fand sie zusammengerollt hinter einem Haus auf den Boden liegen. ,.Amber.", sagte ich leise aber laut genug das sie mich hörte. Sie zuckte zusammen und schaute mich mit ihren verweinten Augen an. Ihre Hand drückte sie auf ihren Bauch. Oh nein.. Ich bückte mich zu ihr und half ihr auf. Sie unterdrückte sich einen Schrei indem sie ihre Lippen aufeinander presste. ,,Li-Liam, Elizabeth u-und die Kinder?" ,,Ihn gehts gut. Sie sind auf der Flucht. Liam wollte dich suchen, aber ich habe ihn versprochen dich zu holen.", antwortete ich ihr und versuchte zusammen mit ihr zu laufen. Unter ihren starken Schmerzen, presste sie ihre Lippen aufeinander und lief mit mir in die Richtung vom Wald. Als wir den Wald erreicht haben, atmete ich tief ein. Soweit waren wir schon einmal gekommen. Plötzlich rannte jemand aus der Ferne auf uns zu. ,,Liam?", fragte ich unsicher nach als die Person dichter kam. Tatsächlich. ,,Du Blödmann! Ich habe dir gesagt ich bringe Amber zu euch. Du sollst auf deine Familie aufpassen.", schnauzte ich ihn an als er vor uns stand. Amber sackte plötzlich zusammen, aber Liam fing sie noch rechtzeitig auf. ,,Sie blutet.", sagte er besorgt und nahm sie hoch auf seine Arme. ,,Ich habe Mum und die Zwillinge in Sicherheit gebracht. Nicht weit von hier liegt ein kleines Dorf. Es wurde noch nicht gestürmt. Dort gibt es auch einen Arzt.", sagte er und ich nickte nur. ,,Wir sollten uns beeilen." Meine Stimme klang besorgt und traurig als ich zu Amber schaute. Liam nickte und lief voran. Obwohl er Amber auf den Armen hielt, hatte er ein schnelles Tempo. Ich wurde unsanft am Handgelenk gepackt und auf den Boden geschmissen. ,,Taylor!", schrie Liam und machte die Andeutung Amber abzulegen um mir zu helfen. ,,Nein, lauf weiter. Amber braucht Hilfe.", rief ich. Ich stand wieder auf und schaute zu meinen Angreifer. Four. Also kämpfte er ebenfalls mit Eric zusammen gegen die Unbestimmte. Verräter! Er arbeitet mit den Ken zusammen. Four schaute mich merkwürdig an. Es sah aus als würde er sich freuen mich zusehen. Er freute sich darüber das ich noch am Leben war, damit er mich töten kann. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu, doch ehe er direkt vor mir stand schlug ich ihn mit meiner Faust fest ins Gesicht. Das wiederholte sich dreimal, bis er mein Schlag abwehrte und mit einen gekonnten Griff auf den Boden drückte. Ich atmete vor Schmerz hörbar aus und funkelte ihn sauer an. ,,Taylor, hör mir zu! Du bist hier nicht sicher." Ach wirklich? ,,Ihr stürmt das kleine Dorf, tötet unschuldige Menschen und dann sagst du ich wäre nicht sicher? Wäre ich niemals drauf gekommen.", zischte ich. Four kniete sich zu mir runter. ,,Kannst du nicht einmal Candorklappe halten? Ich weiß was du bist und du gehörst in vielen Augen getötet." Ein schauer überflog mein Körper. Woher wusste er mein Geheimnis? Ich versuchte aufzustehen, aber sein Griff war zu stark. ,,Ich werde dich nicht töten." Ein spöttisches Lachen entfiel mir. ,,Nein, du lieferst mich nur aus und lässt mich töten. Anscheint willst du deine Hände nicht an Abschaum wie mir dreckig machen." Unsanft hob mich Four auf die Beine. ,,Hör zu! Ich werde dich nicht töten weil ich genauso bin wie du. Ich bin ebenfalls unbestimmt. Und jetzt stell keine weiteren Fragen, sondern folg mir.", sagte er und zog mich hinter sich mit. ,,Warum sollte ich dir trauen? Du bist einer der Anführer. Unmöglich kannst du unbestimmt sein." Four antwortete mir nicht. Ich hatte keine Wahl. Gegen sein festen Griff konnte ich mich sowieso nicht wehren. Er würde mich ausliefen.. Soviel war sicher.
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The Divergent - Meine Bestimmung (Eric FF)
FanfictionMein Name ist Taylor Johnston. Ich bin 16 Jahre alt und eine geborene Altruan. Ich lebe in Chicago, wo die Bevölkerung in fünf Fraktionen aufgeteilt wurde. Ken - die Gelehrten/ Candor - die Freimütigen/ Altruan - die Selbstlosen/ Amite - die Freundl...