Kühle eisblaue Augen trafen auf warme rehbraune Augen.
Plötzlich hörten wir laute Schüsse fallen und keine für Sekunden später ertönte eine schrille Sirene. Ich zuckte zusammen. Sofort erinnerte ich mich daran wie die Ferox-Verräter das Dorf gestürmt haben. ,,Eric, bring meine Mutter hier raus.", sagte ich leise mit einer ungewollten zittrigen Stimme. Meine Mutter wollte protestieren, aber sie schloss ihren Mund wieder. Sie umarmte mich, was ich sofort erwiderte und sie fest an mich drückte. Ich wusste nicht ob ich sie Wiedersehen würde. Aber ich jetzt wo ich wusste das meine Mutter noch am Leben war, musste ich überlebe. Für sie, für Nana, für die Zwilling, für Liam und Amber. Schnell drehte ich mich zu Eric um und schaute ihn ernst in die Augen. ,,Ich schwöre es dir, wenn ihr irgendwas passiert dann werde ich dich finden und versuchen zu töten.", sagte ich und zog warnend eine Augenbraue in die Höhe. Wortlos nahm er meine Hand und sofort spürte ich wieder die Wärme. Mein Körper kribbelte unter seiner Berührung und ich musste gegen ein breites Grinsen ankämpfen. Er drückte mir seine Pistole in die Hand. ,,Neun Schüsse hast du noch. Pass auf dich auf.", flüsterte er und schaute mir fest in die Augen. So sehr ich mich anstrengte ihn ernst anzuschauen, so schaffte ich es nicht. Ich lächelte dankbar und schaute runter auf seine Lippen. Stürmisch fiel ich ihm um den Hals und presste meine Lippen auf seine. Sofort erwiderte er den Kuss mit vollster Leidenschaft. Der Kuss war eine Gefühlsexplosion. Liebe, Sehnsucht, Traurigkeit und Hoffnung. Ich hoffte das Eric endlich seine Augen geöffnet hat und das ihn bewusst wurde das sein Handeln ein großer Fehltritt war. Die fallende Schüsse und ein kleines Räuspern von meiner Mutter zogen uns zurück in die Realität und schnell lösten wir uns voneinander. Er gab mir noch einen kleinen Kuss auf die Stirn. ,,Du wartest. Ich tue so als würde ich deine Mutter als Gefangene hier rausbringen. Jeanine will sie schließlich als Druckmittel haben.", erklärte er. Ich weitete meine Augen und nickte leicht. Er packte meine Mutter am Arm, die sich sofort wehrte. ,,Mum, vertrau mir. Eric muss dich grob behandeln.", sprach ich ihr sanft zu. Sie nickte und Eric öffnete die Tür. Die Luft war verpestet mit dichten Rauch und es stank fürchterlich nach schwarz Pulver. Eric verschwand mit schnellen Schritten, zog meine Mutter hinter sich mit und ich wartete einige Minuten. Die Schreie wurden unerträglich lauter. Was geschah hier nur? Vorsichtig öffnete ich die schwere Tür. Schnell drehte ich meinen Kopf in allen Richtung. Weit und breit war niemand zu sehen. Ich lief so schnell wie ich konnte durch die Gänge. ,,Die Gefangene flieht.", schrie jemand hinter mir. Mein Plan ging auf. Ohne mich dagegen zu wehren blieb ich stehen und ließ mich packen. Grob hielten mich zwei Verräter fest, während der Andere vor mir stand. ,,Bringt sie zu Jeanine. Aber seit schnell, die Unbestimmten Stürmen unsere Festung.", sagte er. Meine Augen weiteten sich. Die Unbestimmten stecken also hinter diesen Angriff? Four und Tris haben sich also doch für die Rache entschieden. Ein leichtes Grinsen zierte meine Lippen und ich verspürte sowas wie Hoffnung. Die Männer zerrten mich mit. Um nicht aufzufallen wehrte ich mich hin und wieder gegen ihre Griffe. Viele bewaffnete Menschen liefen an uns vorbei, schrieen wild durch die Gänge und die Luft wurde immer schlimmer.
Eine große Metalltür wurde von einen Wächter geöffnet und wir befanden uns in einem großen, weißen Raum. Es befanden sich nur fünf Menschen hier. Zwei Wächter, ein Ken, meine Wenigkeit und sie.. Jeanine. Mit schnellen, eleganten Schritten kam sie zu mir und blieb direkt vor mir stehen. Mit pure Hass funkelte ich sie an und in ihrem Augen lag der Reiz nach mehr Macht. Sie brannte förmlich danach. ,,Taylor Johnston. Wie schön das du es nicht geschafft hast abzuhauen.", sprach sie und grinste süffisant. Ich sagte nichts sondern spuckte ihr ins Gesicht. Die zwei Wächter schubsten mich ruckartig auf den Boden und zielten mit ihren Waffen auf mich. ,,Nein. Runter mit den Waffen. Tot bringt sie mir nichts.", sagte Jeanine. Die Männer taten was sie sagte. Ich lachte laut. ,,Zwei Ferox hören auf eine Ken. Aber nur zu, ihr elende Hunde, tut was sie sagt. Ihr werdet alle sterben.", versicherte ich ihnen und kassierte dafür eine Ohrfeige. Jeanine deutete auf den weißen Lederstuhl. Einer der Männer packte mich am Arm und zog mich hoch. Ich musste schnell handeln denn, wenn ich erst auf den Stuhl sitze, würde ich sofort gefesselt werden. Ich zog mein Messer aus der Hosentasche, klappte es auf und rammte es den Verräter direkt in den Hals. Sofort fiel ein Schuss, aber ich konnte den Verletzten (der gerade an seinem Blut erstickte) noch rechtzeitig als ein menschliches Schutzschild benutzen. Schnell entwaffnete ich den keuchenden Mann und zielte auf den schießenden Wächter. Ohne zu zögern drückte ich ab. Treffer - ein sauberer Kopfschuss. Jeanine versteckte sich zusammen mit einer anderen Ken hinter einem Labortisch. Achtlos ließ ich den Mann zu Boden fallen und rannte rüber zum Tisch. Plötzlich kam Jeanine hoch und schoss auf mich. Ich unterdrückte mir einen lauten Schrei als die Kugel direkt durch meine Schulter schoss. Ich spürte wie meine Haut aufplatzte, zusammen mit den Innenleben und das Blut aus der Wunde floss. Jeanine nutzte die Gelegenheit sofort aus und entwaffnete mich. Sie zerrte mich auf den Stuhl und schnallte enge Gurte um meine Beinen und Handgelenke. ,,Sarah, die Spritze! Schnell!", herrschte sie das junge Mädchen an. ,,Aber Miss, sie ist schwer verwundet. Das wird sie nicht überleben." Jeanine schaute sie grimmig an und Sarah brachte ihr die Spritze. Ich schluckte schwer als ich die Länge der Spitze sah. ,,Ihr Unbestimmten seit nicht zurechnungsfähig. Ihr könnt euch nicht anpassen und gehört nicht zu unserer Gesellschaft.", sagte sie und füllte die Spritze mit einer blauen Substanz. ,,Ihr habt nur Angst vor uns. Wir sind zu stark für euch. Mein Tod wird nichts daran ändern. Die Unbestimmten werden sich rächen und glaub mir - diesen Krieg werdet ihr verlieren.", erwiderte ich mit brüchiger Stimme und presste meine Lippen aufeinander. Jeanine lachte laut und drehte meinen Kopf leicht zur Seite. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf meinen Herzschlag. Ich spürte einen kleinen Stich und wie die Flüssigkeit durch mein Blut strömte. ,,In zehn Minuten kann es losgehen.", sagte Jeanine zu Sarah, welche stumm nickte. Die ältere Ken drehte sich um und ging zurück zum Labortisch. Ich versuchte mich auf die Bilder im Raum zu konzentrieren, doch meine Sicht verschwamm langsam und mein Herz schlug ungesund gegen meine Brust. Es fühlte sich so an als würde etwas in meinem Hals stecken, ein Kloß, doch immer wenn ich versuchte ihn runterzuschlucken musste ich anfangen zu husten und meine Kehle brannte fürchterlich. ,,Keine Sorge, Liebes, das dein Körper so auf das Serum reagiert ist völlig normal." Ich wollte Jeanine anschreien, aber es kam nichts raus. Mir fiel es schwer den Mund zu öffnen. Jeanine lächelte triumphierend. Das war das widerlichste Grinsen was ich jemals gesehen habe. Sie strahlte mit ihren Lächeln Stolz aus. Sie war stolz darauf hunderte Menschen getötet zu haben, eine Fraktion ausgelöscht zu haben und die Ferox auf ihrer Seite zu wissen. Widerlich. Ihr Gesicht verschwamm immer mehr. Ich hörte wie die Tür geöffnet wurde und Schüsse fielen. Wäre mein Körper nicht wie gelähmt, wäre ich höchstwahrscheinlich zusammengezuckt. Ich hörte Stimmen. Ihre Stimmen. Tris und Four - sie waren hier und schrieen Jeanine an. Erneut fielen Schüsse und der Raum stank nun wie das restliche Quartier. Ganz leicht spürte ich wie jemand die Schnallen von mir löste und mich auf die Beine zog. Sofort fiel ich zu Boden. ,,Verdammt, Four. Was ist mit ihr?" Ich wollte ihnen alles berichten und versuchte mich zu bewegen, aber ich schaffte es nicht. Ich sah nur noch ein helles Licht, ehe ich nichts mehr wahrnahm und dann kam sie... Die Dunkelheit.Hello darkness my old Friend. I've come to talk with you again.
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The Divergent - Meine Bestimmung (Eric FF)
Hayran KurguMein Name ist Taylor Johnston. Ich bin 16 Jahre alt und eine geborene Altruan. Ich lebe in Chicago, wo die Bevölkerung in fünf Fraktionen aufgeteilt wurde. Ken - die Gelehrten/ Candor - die Freimütigen/ Altruan - die Selbstlosen/ Amite - die Freundl...