Don't make me sad. Don't make me cry. Cause you and I - We're born to die.
Am nächsten Morgen war ich als erstes wach. Zwar hatte ich einen traumlosen Schlaf, aber die Realität ließ mich nicht ruhig schlafen. Müde rieb ich mir die Augen und wischte mir meine Wangen trocken. Huch, ich hatte im Schlaf geweint. Mit traurigen Gesichtsausdruck schaute ich zu Eric hoch. Seine Position hatte sich nicht geändert - außer seine Atmung. Nun hob und sank sich seine Brust im regelmäßigen, ruhigen Tempo. Ein kleines Lächeln zierte meine Lippen, ehe ich mich streckte und aufstand. Als ich die quietschende Tür öffnete umhüllte mich die frische Morgenluft. Mit geschlossenen Augen zog ich tief die Luft ein und atmete sie wieder aus. Mit langsamen, müden Schritten ging ich zu einen kleinen Bach und nahm mir den Holzeimer. Zuerst füllte ich diesen mit Wasser, ehe ich meine Hose auszog und mich in niedrige Wasser setzte. Mit Mühe befreite ich meine Haut vom Dreck und wusch mir mein Gesicht. Das Wasser munterte sofort mein Gesicht auf und vertrieb die Müdigkeit aus meinem Körper. Lächelnd beugte ich mich vor und tränkte meine langen Haare ins Wasser. Der Dreck war raus, aber die Knoten blieben drinnen. Genervt seufzte ich und rutschte wieder auf die Wiese zurück. ,,Guten Mor-." Geschockt riss ich meine Augen auf und blickte zur anderen Seite des Ufers. Ich sah flüchtig Fours Gesicht, ehe Tris ihn dazu verdonnerte sich umzudrehen. Eh, welch ein Glück das ich mir mein Oberteil noch nicht ausgezogen haben. ,,Ähm, Tris? Habt ihr hier frische Kleidung?", fragte ich. Four ging stumm in den Wald und Tris verschwand hinter der Scheune. Was zur..? Ließ sie mich jetzt einfach zurück? Seufzend schmiss ich meine Hose ins Wasser und tränkte sie ein. Mit bloßen Händen versuchte ich sie zu säubern und verzog angewidert mein Gesicht als sich das Wasser mit dem Blut und Dreck vermischte. Als sich kein Schmutz mehr aus der Hose löste, zog ich sie raus und drehte sie einigermaßen trocken. ,,Hier." Kurz zuckte ich zusammen als eine Hose neben mir landete. ,,Oh, danke.", lächelte ich und fand direkt daneben frische Unterwäsche. ,,Woher habt ihr die?" Tris kniete sich neben mir hin und nahm meine nasse Hose in die Hand. ,,Naja, fünf von uns waren hier zuerst. Die haben in der Scheune Kleidung gefunden, ihre eigene ausgezogen, gesäubert und hinter der Scheune auf den Leinen aufgehängt. So haben wir Wechselkleidung.", antwortete sie und stand wieder auf. Ich rubbelte mir mit mein Ärmeln die Beine trocken und streifte mir schnell die Unterhose ab. In Blitzgeschwindigkeit zog ich mir die Unterhose und schwarze Jeans an und stand auf. Meine alte Unterhose wusch ich ebenfalls und drehte das Wasser raus. Tris führte mich zu den Leinen, auf denen noch wenig Kleidung drauf hing, und hing meine dazu. Dankend lächelte ich und ging wieder zurück in die Scheune. Nana stand gerade wieder auf und zeigte auf Eric. ,,Dein Freund hat eine Pferdenatur.", grinste sie und ich nickte lachend. Wie wahr, wie wahr. ,,Ich bin ehrlich.. Ich habe es bezweifelt das er die Nacht überhaupt überstehen wird." Mein Herz zog sich schmerzend zusammen und ich versuchte den Klos im Hals runterzuschlucken. Mit schnellen Schritten ging ich zu Eric und setzte mich neben ihm auf dem Boden. Unkontrolliert fanden die Tränen dem Weg aus meiner Tränendrüse und rollten über meinen Wangen. Eric lebt...aber Nana, die nun wirklich Ahnung hatte, hatte es bezweifelt. Er hätte sterben können. Einfach so. Direkt neben mir während ich schlief, hätte seine Atmung gestoppt und sein Herzschlag wäre stehengeblieben. ,,Liebes, er lebt. Das ist doch die Hauptsache.", munterte mich Liz auf. Langsam nickte ich und wischte mir die Tränen aus meinem Gesicht. Sie hatte Recht. Die Hauptsache war, dass Eric lebte. Seitdem ich in sein Leben trat wendete sich das Blatt. Sowohl für mich als auch für ihn. Wir beide haben uns gefunden, gestritten, verlassen, bekämpft, zusammen gekämpft und wieder zueinander gefunden. 'Don't make me sad. So oft war ich traurig wegen dir. Don't make me cry. Baby, deinetwegen flossen so viele Tränen - aber niemals würde ich es dir vorwerfen. 'Cause you and I - We're born to die. Deine Liebe zu mir wird dein Verhängnis sein. Meinetwegen bist du deinen Job, deine Position, dein Leben los. Du passt ebenso wie wir nicht mehr in die Gesellschaft und wirst zur Strecke gebracht. Aber du wurdest zum besseren Menschen und stehst auf der richtigen Seite.' Seufzend zog ich meine Beine enger am Körper und wischte mir die letzten Tränen aus meinem Gesicht. ,,Taylor? Das Essen wäre fertig. Kommst du?" ,,Nein danke, Liam. Ich habe keinen Hunger. Lasst mir einfach eine Kleinigkeit übrig.", antwortete ich leise und strich über Erics Wange. Seine Haut war mittlerweile etwas wärmer. ,,Eric?", fragte ich leise als er seine Augenbrauen zusammenkniff. ,,Mhm..", war alles was er gedämpft von sich gab und stöhnte auf. Behutsam legte ich meine Hand auf seine Brust. ,,Pssst, hör auf dich zu bewegen. Schon dich und sammle deine Kräfte.", sprach ich leise und strich mit meinem Daumen über seine Haut. Meine Aussage schien er nicht sonderlich ernst zu nehmen. Langsam öffnete er seine Augen und bewegte seine Arme. Ich konnte erkennen, wie er seine Zähne zusammen biss. Idiot. Anstelle das er ruhig liegen bleibt. ,,Ich lass euch dann alleine." Huch, Liam war immer noch hier? Naja, jetzt nicht mehr. Die große Tür wurde leise geschlossen und Stille kehrte ein. Seufzend strich ich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. ,,Es geht mir gut.", murmelte Eric und starrte hoch zur Decke. Ihm war seine eigene Gesundheit sowas von egal. Er musste immer den Harten spielen. ,,Du bist so ein Idiot.", knurrte ich und stand auf. Sauer ging ich durch die Scheune. Jeder Verletzte schlief seelenruhig. Sie sahen friedlich aus, aber ihr Leid konnte man klar sehen. ,,D-Du.. Nana hat daran gezweifelt das du die Nacht überhaupt überlebst.", sprach ich mit zitternden Stimme und blieb mit verschränkten Armen vor ihm stehen. Mittlerweile hatte er es geschafft und saß nun aufrecht auf der dünnen Matratze. Seine Muskeln waren angespannt, sein kühler Blick durchbohrte meinen und sein Bizeps zuckte gefährlich. ,,Ich lebe.", sagte er mit Unterton. Verzweifelt ließ ich meine Arme sinken und spürte wie eine Träne über meine Wange floss. ,,NOCH! Du dämlicher Dickkopf lebst noch. Ich hätte dich fast ver-verloren.", flüsterte ich und wich seinen Blick aus. Wie konnte man nur so waghalsig handeln? ,,Taylor, ic-.", frech hob ich meine Hand und wank ab. ,,Lass gut sein, Eric. Ruh dich einfach aus.", sagte ich monoton und verließ die Scheune.
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Seit Stunden waren Liam, Amber, meine Mutter und ich dabei die Erde umzugraben. Liam hatte, als er gestolpert war und auf dem Boden lag, gesehen das sich hinter der Scheune Kartoffeln befanden. Die Sonne schien warm auf uns hinab und der wolkenfreie, blaue Himmel machte das Anblick einfach perfekter. Mit meinen Handrücken wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und pustete mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. ,,Ich habe keine Lust mehr.", jammerte ich und bewegte meine verkrampfte Hand. Leise kicherte Amber und wühlte dabei die Erde auf. Natürlich konnte sie stundenlang problemlos ackern - sie und Liam waren es gewohnt. Sowie ich es gewohnt war mit Waffen umzugehen und stundenlang durch die Gegend zu joggen. Selbst jetzt kämpften wir noch ums Überleben. Wir waren auf die Natur und das Wetter angewiesen. Wir taten es für ein neues Leben...zumindest versuchen wir es. Die Kinder, Nana, Liam, Amber und meine Mutter schlugen sich gut und hatten gute Chancen. Tris und ich hingegen stellten uns quer. Während Four versuchte seine Freundin mitzuziehen, sprach sie auf ihm ein. Sie wollte Jeanine töten. Ich wollte Jeanine töten. Aber zu zweit würden wir nicht weit kommen.
Wortlos stand ich auf und ließ meine Schaufel fallen. ,,Ich mach für heute Schluss.", murmelte ich und ging zum kleinen Bach. Zufrieden seufzte ich als das kalte Wasser meine Haut berührte. Der Dreck ließ sich schwer entfernen, aber nach gründlichen schrubben waren meine Hände wieder sauber. Gut okay - unter mein Fingernägeln steckte noch etwas Schmutz. Schnell spritzte ich mir noch etwas Wasser Gesicht ehe ich aufstand und zurück in die Scheune ging. Seit unserer kleinen Auseinandersetzung war ich nicht mehr zu Eric gekommen. ,,Hey.", sagte ich leise und legte mich neben ihn. Die Matratze war dünn und bei Erics Gewicht konnte ich mir gut vorstellen, wie unbequem er liegen musste. ,,Hast du dich wieder beruhigt?", fragte er mit kühler Stimme und guckte mich nicht einmal an. Hörbar zog ich scharf die Luft ein und kam mit meinem Kopf hoch. Kurz schielte Eric zu mir, ehe er die Decke interessanter fand. ,,Tut mir leid das ich Angst um dich habe.", murmelte ich mit sarkastischen Ton. Nein, dafür musste ich mich nicht entschuldigen. Meine Angst und Sorgen waren berechtigt. ,,Ich werde dich nicht verlassen, Tay." Ein schwaches Grinsen zierte meine Lippen. Vorsichtig legte ich meinen Kopf auf seine unverletzte Schulter und verschränkte unsere Hände zusammen.
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The Divergent - Meine Bestimmung (Eric FF)
FanfictionMein Name ist Taylor Johnston. Ich bin 16 Jahre alt und eine geborene Altruan. Ich lebe in Chicago, wo die Bevölkerung in fünf Fraktionen aufgeteilt wurde. Ken - die Gelehrten/ Candor - die Freimütigen/ Altruan - die Selbstlosen/ Amite - die Freundl...