Wenn du mich wirklich liebst, lässt du mich gehen.

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Eric sagte nichts. Er schaute mich fassungslos an. Ich versuchte die Stille zwischen uns zu brechen, aber was sollte ich jetzt noch sagen? Nervös schaute ich wieder auf meine Nägeln und versuchte irgendeinen Satz herauszubekommen. Nichts. Ich musterte ihn vorsichtig und erschauderte unter seinem Blick. In seinen Augen herrschte das pure Gefühlschaos, aber zwei Emotion kamen massiv durch - Wut und Traurigkeit. Mit langsamen Schritten ging ich zu Eric. Er wich meinen Blick aus. Verständlich. ,,Eric, sieh mich an.", sagte ich und legte meine Hände auf seine Wangen. Zärtlich drehte ich seinen Kopf in meine Richtung und schaute ihm tief in die Augen. Sanft streichelte ich mit meinen Daumen über seine Haut. Das Gefühl ihm so nahe zu sein würde ich am meisten vermissen. Meine Liebe würde immer da sein, aber die Chance seine Lippen zu küssen, seinen Duft einzuatmen und seinen Körper zu spüren - all das würde ich nicht mehr tun können. Dinge ich im Kauf nehmen muss damit ich frei sein kann. Wie egoistisch.
,,Bitte glaube mir wenn ich dir jetzt sage das meine Entscheidung rein gar nichts mit dir zutun hat.", flüsterte ich und senkte wieder meine Arme. Er packte meine Handgelenke; es war kein fester Griff wofür ich gerade echt dankbar war. ,,Verlass mich nicht, Taylor. Ich werde alles tun damit du es hier besser hast.", sagte er kaum hörbar und zum ersten mal ließ Eric seine kalte Maske fallen. Er war verzweifelt, traurig und durcheinander. Obwohl er wusste das meine Entscheidung fest stand, versuchte er mir noch zu überreden. Mir zerbrach es das Herz ihn so zu sehen, aber ich wollte und konnte meine Entscheidung nicht mehr rückgängig machen. ,,Fein. Wenn du alles wegschmeißen willst und als ein Penner enden willst, dann soll es so sein.", sprach er mit harten Ton. Ich kniff meine Augenbrauen zusammen. ,,Nein, werde jetzt nicht wieder das kalte Arschloch, Eric.", flüsterte ich leise und wollte ihn anfassen. Ehe meine Hand seine Haut berühren konnte, schlug er sie weg und schaute mich angewidert an. ,,Fass mich nicht an. Ich gebe dir bis heute Abend Zeit, dann solltest du hier weg sein.", zischte er und ging zur Tür. Ich kämpfte gegen die Tränen an und schaute ihm hinterher. ,,Ich liebe dich.", flüsterte ich schlucksend und blinzelte die Tränen weg. Eric blieb kurz stehen. Ich hoffte so sehr das er irgendwas erwiderte oder wenigstens Abschied von mir nahm, aber nichts der gleichen tat er. Er drehte seinen Kopf nur leicht zur Seite und ich erkannte das er seine Zähne stark zusammenbiss. Ohne ein Wort zu sagen verließ er den Raum. Die Tür fiel schwungvoll ins Schloss zurück und das Wandregal wackelte gefährlich. Pah, was interessierte mich es mich wenn das jetzt runterfallen würde.
Alleine stand ich da. Ich fühlte mich leer. Eric bedeutete für mich unerklärbar viel. Dieses verdammte Arschloch hatte es doch tatsächlich geschafft das ich mich in ihm verliebe und jetzt? Jetzt bin ich diejenige die ihn verließ.

The Divergent - Meine Bestimmung (Eric FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt