Wie fühlte es sich an wenn man starb? Ich wusste nicht, ob ich tot oder lebendig war. Ob der Sensenmann gleich kommen würde oder aber, dass ich zurück ins Licht geschickt werde. Gab es sowas überhaupt? Konnte man sich jetzt noch zwischen Leben und Tod entscheiden? Jeglicher Schmerz verschwand und ich fühlte mich wohlauf und frei. Die Wärme umhüllte meinen Körper und ich genoss die Stille. Obwohl ich meine Augen noch geschlossen hatte, wusste ich das ich mich in einem hellen Raum befand. Die Neugier stieg und ich öffnete langsam meine Augen. Mit meiner Vermutung lag ich nicht ganz im Recht, denn ich befand mich nicht in einem hellen Raum - nein, alles war Weiß und hell. Der Boden, die Wände.. Meine komplette Umgebung war Weiß. Unsicher rieb ich mir meine Augen und blinzelte. Es hatte sich nichts verändert. Alles blieb Weiß. ,,Meine geliebte Tochter, du bist hier." Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich schluckte hörbar. ,,Da-Dad?", fragte ich mit lauter Stimme, da ich niemanden sah. Hastig rappelte ich mich auf und strich mir mein weißes Kleid glatt. Warte.. WAS? Wo war meine schwarze Ausrüstung? Meine geliebten Stiefeln, welche Eric mir unfreundlich in die Hand gedrückt hat als wir die Kleidung erhielten. Die Erinnerung war noch frisch und lebendig. All meine Erlebnisse mit Eric waren noch lebendig. ,,Dad, ich brauche deine Hilfe.", flüsterte ich und weinte leise. Und dann stand er plötzlich vor mir. Er kam wie aus dem Nichts und lächelte mich warm an. Die weiße Kleidung war sauber, seine Haut narbenfrei und man konnte keine Anzeichen eines Kampfes sehen. ,,Die schmerzende Sehnsucht wird schwinden, Tay. Du musst nur meine Hand greifen." Dann streckte er mir seine große Hand entgegen. Die Hand meines Vaters war die Hand, die mich immer aufgehoben hat wenn ich fiel. Diese Hand wischte mir die Tränen weg und streichelte behutsam über mein Haar. Ich hielt ihm meine zittrige Hand entgegen und versuchte nach seiner zu greifen, aber es klappte nicht. ,,Taylor.", flüsterte er mit seiner sanften Stimme. ,,Deine Zeit ist gekommen.", fügte er hinzu. ,,Dad, bi-bin ich tot?" Mutter, ich hatte ihr versprochen zurückzukehren. Nana, Liam, Amber, Jackson und Alena.. Eric. All diese Namen schossen mir sofort durch den Kopf und ich zog langsam meine Hand weg. Nein, ich durfte nicht aufgeben. Ich musste zurück. ,,Tay, ihr könnt diesen Kampf nicht gewinnen. Komm mit mir. Deine Mutter wird auch bald bei uns sein." Was? Wie konnte er sowas sagen. Er hatte nicht genau Unrecht - wir lagen eindeutig in der Unterzahl und die Ferox waren besser ausgerüstet. Wir würden nicht gewinnen können. Ich stand langsam auf und griff erneut nach seiner Hand. ,,Komm schon, mein Kind, du wirst es schaffen. Du musst loslassen.", flüsterte er. Selig grinste ich und schloss meine Augen. 'Lass los. Lass los.', dachte ich mir immer wieder und atmete tief ein und wieder aus. ,,Komm zurück zu mir." Eric.. Oh, mein Eric. Sofort drehte ich mich um und distanzierte mich langsam von meinem Vater. ,,Ich liebe dich, Dad. Bald sind wir wieder vereint. Du, ich und Mama.", flüsterte ich und fing an zu rennen. Ich schaffte nur einige Meter, ehe ich zu Boden sank und hemmungslos anfing zu weinen.
Plötzlich kehrte sie wieder ein. Die Dunkelheit. Nein! Eric's Stimme verschwand in der Ferne und nach kurzer Zeit hörte ich nichts mehr. ,,Mein schönes Kind, was hat man dir angetan?" Nana? Ich spürte wie einen warmer Atemwind mein Gesicht sachte berührte und ihre verweinte, brüchige Stimme drang direkt durch meinen Gehörgang.
Sofort stand ich auf und musterte skeptisch die weiße Tür. Ohne zu zögern, stand ich auf, lief zur Tür und öffnete ich sie. Ein heftiger Windzug peitschte mir ins Gesicht und meine Haare flogen wild umher, und dann wurde ich in eine Art Strudel gezogen und fiel.
,,DADDY! SIE WIRD WACH.", schrie eine allzu bekannte Stimme. ,,Alena, bitte, bleib ruhig.", bat eine tiefe männliche Stimme. Alena? Liam? Oh mein Gott! Langsam öffnete ich meine Augen und verzog das Gesicht. Jetzt spürte ich die Schmerzen wieder. ,,Sie ist keine dreizig Sekunden wach und zieht schon Fratzen.", sagte Liam belustigt. Ich richtete mich unter starken Schmerzen auf und schaute in vertraute Gesichter. Liam, Alena, Jackson, Beth, Amber, Tris und meine Mutter. Meine Mutter hatte angeschwollene Augen, was bedeutete sie hatte sehr lange und oft geweint. Verständlich. ,,Selbst in dieser Situation klopfst du noch dumme Sprüche, hm? Respekt Liam.", murmelte ich und lächelte. Alle lachten und ich mit ihnen. Plötzlich überrannten mich meine Tränen und ich weinte. ,,Taylor, warum weinst du?", fragte Tris und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich wischte mir die Tränen weg und seufzte. ,,Ich freue mich nur so das ihr alle am Leben seit.", gestand ich und alle kamen zu mir. Die Zwillinge krabbelten das Bett hinauf und umarmte mich vorsichtig. Das Bild steckte anscheint alle an, denn nach wenigen Sekunden umarmten wir uns alle. Gruppenkuscheln. 'Jetzt fehlte nur noch Eric', stieß mir durch den Kopf und ich löste mich aus der Umarmung. ,,Wo ist Eric?", fragte ich mit einer beunruhigend Stimme. Meine Mutter schaute schnell zu Tris. Ich machte es ihr gleich und guckte Tris ungeduldig an. ,,Eric wird genau in dieser Sekunde für seinen Verrat verurteilt.", antwortete Tris schließlich. Was? Das bedeutet seinen Tod. Ohne was zu sagen stand ich langsam auf. Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding, doch ich riss mich zusammen und ging langsam zur Tür. ,,Es wird nichts ändern. Er wird getötet, Taylor.", fügte Tris kleinlaut hinzu. ,,Bring mich zum Raum wo die Verhandlung stattfindet.", sagte ich hastig und presste meine Lippen aufeinander. Unter fragenden Blicken führte Tris mich aus den Raum. ,,Wo sind wir?", fragte ich als ich mich in der unbekannten Gegend umsah. ,,Das ist unser Quartier, also von uns Unbestimmten. Ich erkläre dir später alles in Ruhe.", antwortete sie und lächelte zufrieden. Ich wollte mit ihr Lächeln aber die verschlossene Tür vor uns verschlug es mir sofort von den Lippen. ,,Ich weiß nicht ob...", mitfühlend sah sie mich an und ich nickte stumm. Ich wusste was sie sagen wollte. Sie wusste nicht mehr ob Eric am Leben war. Mit kraftlosen Händen öffnete ich die Tür und begutachtete gleich mehrere Rücken. Vorsichtig drückte ich mich durch die kleine Gruppe und erntete dafür miese Blicke. ,,..du weißt was die Strafe dafür ist.", hörte ich Four sprechen und das Schärfen einer Pistole hallte durch den Raum. ,,Soll mir das etwa Angst machen?" Eric's Stimme klang provokant und zugleich brüchig an. ,,HÖRT AUF!", schrie ich und hustete sofort. Geiler Auftritt, Tay. Die vorderste Reihe drehte sich zu mir um, somit konnte ich -endlich- geradeswegs durchgehen und das tat auch sofort. ,,D-du bist noch am Leben.", sagte Four verblüfft und grinste leicht. Skeptisch nickte ich. Natürlich war ich noch am Leben, oder denkt er ich wäre ein Geist? Mein Blick wechselte von Four rüber auf Eric und mein Herz zog sich zusammen. Er saß gefesselt auf dem Boden, seine Nase blutete und seine Unterlippe war aufgeplatzt. Flüchtig musterte ich Four. Auch er war verletzt; sein blaues Auge war leicht angeschwollen und an seiner Schläfe klebte getrocknetes Blut. Entweder hatten die Beiden eine kleine Auseinandersetzung oder die Verletzungen stammen noch von dem Kampf. Mit festen Schritten ging ich zu Eric und kniete mich zum ihm runter. Selbst jetzt war der Mann ein Kopf größer als ich. ,,Du solltest dich ausruhen." Ungläubig drehte ich mich zu Four um und schnalzte mit der Zunge. Er hatte Recht - ich sollte mich echt noch ausruhen, aber wenn ich diesen Raum jetzt verlassen würde, werde ich nie wieder in meine geliebten eisblauen Augen sehen können. ,,Nein, ich gehe nicht ohne Eric.", zischte ich und spürte wie Eric sich hinter mir anspannte. Four und ich lieferten uns sowas wie ein Blickduell und mir fiel es nicht schwer seine Blicke standzuhalten. Erneut hob er seine Pistole und richtete sie auf uns. Naja nicht ganz - er zielte direkt auf Eric's Kopf und ich stand schnell auf. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich ballte meine Hände zu Fäusten. ,,Fein, wenn du Eric unbedingt tot sehen willst..", murmelte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. ,,...dann musst du mich zuerst erschießen." Verständnislos musterte Four mich, dann wanderte sein Blick nach hinten zu Eric und er zog eine Augenbraue in die Höhe. ,,Er hat eine komplette Fraktion ausgelöscht. Unschuldige Mensche-.", so frech wie nunmal war, schnitt ich ihn sein Wort ab und machte eine überflüssige Handbewegung. ,,Ich weiß was er getan hat und ich weiß, das er seine Fehler einsieht. Ich bitte dich nicht drum ihn hier Willkommen zu heißen; ich bitte dich drum ihn am Leben zu lassen.", eine einsame Träne lief mir über die Wange und ich ging einen Schritt nach vorne. ,,Wenn das alles hier vorbei ist und wir bei Kräften sind, werden wir von hier verschwinden.", flüsterte ich sodass nur er mich verstehen konnte und presste meine Lippen aufeinander. ,,Eric kann man nicht trauen.", knirschte er mit seinen Zähnen und ich nahm ihn den Satz nicht übel. ,,Ich vertraue ihm, und du kannst mir trauen." Seufzend ließ er seinen Arm sinken und nickte. ,,In Ordnung." Ein Stein fiel mir vom Herzen und ich lächelte den braunhaarigen Ausbilder dankbar an. Empört schnappte ein unbekannter Ferox nach Luft und drängte Four zur Seite. Es ging alles viel zu schnell, nicht einmal Four konnte so schnell reagieren und ehe wir alles versuchen zu verfolgen - zog der Typ seine Pistole und richtete sie auf Eric. ,,NEIN.", quietschte ich und sprang wie eine Raubkatze auf ihm. Wir rollten beide die Stufen runter und plötzlich stürzten sich die Anwesenden auf den Ferox. Schnell krabbelte ich weg, kroch die Treppen wieder hoch und atmete erleichtert aus. Mein Bein schmerzte, aber das wichtigste war jetzt dass Eric die Handschellen los wurde. Kurz stöhnte ich auf und tastete vorsichtig mein Sprunggelenk ab. Mentale Notiz an mich: Das Sprunggelenk wird nicht mehr angefasst! ,,Geht es?" Sofort hob ich meinen Kopf und bekam eine Gänsehaut. Ja schon klar - ich habe Eric die ganze Zeit schon gesehen, aber jetzt stand er vor mir, ohne Handschellen. Leicht lächelnd nickte ich und nahm seine entgegengestreckte Hand an. Vorsichtig erhob ich mich und wurde sofort von ihn auf seine Arme gehoben. Wortlos trug er mich auf dem Raum, doch ehe er über die Türschwelle ging drehte er sich zu Four und nickte. War das seine Art sich zu bedanken? Fassungslos starrte ich Eric an, der mit langsamen Schritten den Weg weiterführte. ,,Krankenstation?", fragte er knapp und knirschte mit den Zähnen. ,,Nein wir sol-.", ich stoppte als bemerkte das meine Brust seitlich klebte..? Schnell, und deswegen auch halb so elegant wie ich es eigentlich vorhatte, sprang ich aus seinen Armen und betrachtete mein Shirt. Woher kam das ganze Blut? Verwirrt stellte ich mich vor Eric, hob seine Jacke an und schluckte. Ein Streifschuss zog sich über seine Schulter, knapp an seinem Hals vorbei und ein direkter Schuss durch seine Brust. ,,Eric.", hauchte ich verwirrt und spürte seine Hände auf meiner Wange. ,,Mir geht es gut. Lass uns einfach ins Krankenzimmer verschwinden." Stumm nickte ich, verschränkte meine Hand mit seiner und zusammen gingen wir los. Da ich nicht wusste wo die Krankenstation war, ging ich einfach zur in das Zimmer wo ich aufgewacht war. Schwungvoll öffnete Eric die Tür und steuerte direkt auf das große Regal zu. Niemand, außer Tris, war gegangen und nun lagen alle Blicke auf Eric. ,,Tante Taylor, ist das dein Freund?", quietschte Alena und kam auf mich zu gerannt. Verlegen schaute ich zur Seite und räusperte mich. ,,Liam, wolltest du nicht mit den Kindern spazieren?", fragte ich meinen seelischen Bruder und grinste gequält. Verständnislos blinzelte er und rieb sich seinen Bart. ,,Spazieren?", fragte er verwirrt nach und Amber stieß ihn ihren Ellenbogen in die Rippen. Kurz nickte sie in meine Richtung, dann zu Eric. Ach ja, Eric! Blitzschnell drehte ich mich zu ihm und hatte seinen nackten Oberkörper direkt vor mir. ,,Kinder kommt, wir wollen spazieren. Und du kommst schön mit.", verkündete Liam und zog Amber hinter sich her. Leise lachte ich und schüttelte den Kopf. ,,Du bist also Tante?", fragte Eric plötzlich und ich schaute ihn für die ersten Sekunde verdattert an. ,,Mhm? Aaachso, ja die Zwillinge sehen in mir eine Tante und Liam und ich sind quasi Geschwister.", antwortete ich und zog den Vorhang vor. Ich hörte wie meine Mutter genervt schnaufte und ich wusste auch schon warum. Eric war noch am Leben und sie konnte den Mann ganz und gar nicht leiden. ,,Maria, komm mit mir.", meldete sich Nana zu Wort und ich konnte mir gut vorstellen, wie sie meine Mutter warmherzig anlächelte. Undeutlich grummelte meine Mutter vor sich und wenige Sekunden später waren Eric und ich alleine. ,,Leg dich hin.", sprach ich leise und ging zum Waschbecken. Selbstverständlich desinfizierte ich erstmal meine Hände, ehe ich eine kleine Zange (Pinzette) nahm und zu Eric ging. Er hatte sich wortlos hingelegt und bohrte in seiner Wunde rum. ,,WAS ZUR HÖLLE! Nimm deine Finger da weg.", brüllte ich und schlug seine Hand weg. ,,Du kannst definitiv Ausbilderin werden.", lachte er leise und ich seufzte. Ich ließ seine Aussage unkommentiert, sprühte Desinfektionsmittel auf die Wunde und tupfte diese sauber. Nichts kam über seine Lippen - kein Zischen, kein Seufzen, kein Wort. Er schaute mir mit einem neutralen Gesichtsausdruck zu und verschränkte seine Arme hinterm Kopf. Vorsichtig setzte ich die Pinzette an und versuchte die Kugel zu fassen. Nach einigen erfolglosen Versuchen, gelang es mir doch noch und ich ließ die Kugel achtlos fallen. Schnell suchte ich Nadel und Faden. Die Wunde musste definitiv genäht werden. ,,Ah hier.", murmelte ich freudig und steckte den dünnen Faden durch das kleine Loch. Oh Gott, ich wusste garnicht dass das so anstrengend war.. Nach nur zwei missglückten Versuchen, war ich schon kurz davor alles wegzuschmeißen. ,,Gib her.", grummelte Eric und ich kam den Befehl liebend gern nach. Scheiß Nadel und Faden! Ungläubig und fast schon gekränkt starrte ich die Nadel durch. Wie zur Hölle hatte er das so schnell geschafft? Seufzend nahm ich die Nadel in die Hand, zog die Schnur stramm und setzte die Spitze an. Ruhig atmete ich ein und wieder aus. Behutsam nähte ich die Wunde und musste innerlich darüber schmunzeln wie Hart Eric in Nehmen war. Er verzog keine Miene und begutachtet in der Zwischenzeit den Raum. ,,Fertig.", lächelte ich und desinfizierte die Wunde erneut. Aus einer Schublade kramte ich ein Verband und band es um Brust. Zufrieden schaute ich mein Werk an und Eric räusperte sich. ,,Das sieht ziemlich unordentlich aus.", diskriminierte er meine Arbeit und ich schnappte empört nach Luft. Fick dich doch einfach! ,,Und ich will ja nichts sagen, aber könntest du dich noch um meine andere Wunde kümmern." Hoppla. Die hatte ich ja völlig vergessen. Schnaubend holte ich ein großes, weißes Druckpflaster und musterte die Wunde. Puh, diese musste nicht genährt werden. Erneut nahm ich das Desinfektionsmittel und spürte es auf die Wunde. ,,Wer hat dich eigentlich erwischt?", fragte ich leise und klebte das Pflaster rauf. Mit einem Ruck sprang ich auf das Bett und zog meine Beine ran. ,,Ein Ferox, welcher neben mir stand, hätte um ein Haar deine Mutter abgeschossen. Als ich ihn getötet haben, schoss ein anderer auf mich.", antwortete er mit kränkender Stimme und schnaufte verächtlich. Oh, der große Eric wurde angeschossen. Sein Ego war definitiv gekränkt. ,,Pass auf was du denkst, Babe.", knurrte er und ich zuckte zusammen. ,,Öhm, Entschuldigung. Hatte mal wieder laut gedacht.", kicherte ich und drückte ihn einen kleinen Kuss auf die Wange. Mit hochgezogener Augenbraue nickte er und spielte mit meiner Haarsträhne. Ich beobachtete seine langen Finger dabei wie sie mein Haar umwickelten. Es störte mich nicht. Warum auch? Meine Haare waren sowieso geklettert und verknotet. Ich muss mich unbedingt duschen. Meine Arme waren vom getrockneten Blut befreit, jemand hatte mich gewaschen als ich schlief, doch ich fühlte mich dreckig und muffig. ,,Es tut mir leid." Mhm? Verwirrt schaute ich meinem Liebsten in die Augen und zog die Augenbrauen in die Höhe. Laut seufzte er und verdrehte die Augen. ,,Es tut mir leid was ich dir angetan habe. Dein Vater ist gestorben und ich ebenfalls daran Schuld." Endlich zeigte Eric für seine Tat Reue. ,,Ich kann jetzt nicht sagen das es okay wäre und alles gut ist, denn das wäre eine drastische Lüge. Nichts ist okay - wir sind nicht okay. Aber wir müssen nach vorne blicken und dem Ganzen ein Ende setzen.", sprach ich mit fester Stimme und Eric nickte. ,,Jeanine ist noch am Leben. Sie wurde schwerverwundet, aber sie hat überlebt. Lass uns sie einfach umbringen, dann habt ihr Unbestimmten eure Ruhe." Ich nickte, doch dann weiteten sich meine Augen was Eric zum lachen brachte. ,,Ich weiß was du bist.", sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Du hasst doch die Unbestimmten.", murmelte ich und biss mir die Unterlippe leicht in meinem Mund. Kenntlich nickte er und fuhr sich durch seine, leicht abstehenden, Haare. Ich schmunzelte leicht über sein Erscheinungsbild. Jetzt sah er nicht mehr wie der grobe Ausbilder aus, sondern wie ein angeschlagener Flüchtling. Man konnte Eric nennen wie man wollte - Verräter, Mörder, Arschloch-, aber letztendlich war er genauso wie wir auf der Flucht. Natürlich würde er es niemals laut aussprechen -dafür war sein Stolz zu heilig-, aber innerlich wusste er es ganz genau. ,,Im Grunde hasse ich alles und jeden; aber ich kann euch ja wohl schlecht auslöschen wenn ich mich in dich verliebt habe.", seine Stimme war so rau und ernst, dass sich eine Gänsehaut über meine Armen zog. Vorsichtig schlang ich meine Arme um seinem Hals und sah ihn tief in die Augen. ,,Eric, ich wol-.", ein fallender Schluss unterbrach den schönen und kostbaren Moment. Sofort lösten wir uns voneinander. ,,Du bist verletzt. Bleib du hier.", sagte ich ernst und schnappte mir die Waffe von Tris, welche sie auf einem Krankenbrett liegen gelassen hat. Schnell ging ich zur Tür und öffnete diese. ,,Ich sagte doch das du warten sollst.", murmelte ich und drehte mich um. Eric stand direkt hinter mir und zog seine gepiercte Augenbraue in die Höhe. ,,Ich lass dich nicht alleine.", knurrte er mich an und ich lächelte schwach. Es fielen weitere Schüsse und danach war es eine pure Schießerei. Mit schnellen Schritten gingen wir den Gang entlang, hielten Ausschau nach Feinden und nach unse-, Pardon, nach meinen Freunden. ,,Taylor.", ruckartig drehte ich mich um, die Waffe hielt ich dabei immer noch gezielt. Four hob schnell seine Hände und Tris guckte mich irritiert an. Sofort senkte ich meinem Arm und grummelte ein kleines und hörbares -"Sorry." Ich trat einen Schritt nach hinten und stieß dabei leicht an Eric. Kaum hörbar zog er scharf die Luft ein und seine Muskeln spannten sich an. ,,Wir müssen die Anderen finden und dann schnell von hier verschwinden." Tris's Augenbraue zuckte gefährlich in die Höhe und man konnte klar und deutlich sehen das sie mit dem Vorschlag von ihrem Freund überhaupt nicht einverstanden war. Ich ebenfalls nicht - aber es war die bessere Entscheidung. Wir hatten keine Waffen (zumindest Eric und Four nicht - Frauenpower, hihi), wir waren nur zwanzig Feroxs und die Anderen ständen schutzlos irgendwo rum. ,,Gut, dann teilen wir uns auf.", sagte ich rasch und packte Eric's Hand. In einem schnellen Tempo, wir konnten wegen den Verletzungen von Eric nicht laufen, suchten wir die Gänge ab. Wir mussten nur noch unsere Freunde finden, dann würden wir von hier die Fliege machen..
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The Divergent - Meine Bestimmung (Eric FF)
FanfictionMein Name ist Taylor Johnston. Ich bin 16 Jahre alt und eine geborene Altruan. Ich lebe in Chicago, wo die Bevölkerung in fünf Fraktionen aufgeteilt wurde. Ken - die Gelehrten/ Candor - die Freimütigen/ Altruan - die Selbstlosen/ Amite - die Freundl...