Ich schlief ziemlich unruhig und wühlte mich in meinem Bett hin und her. Mir gingen die enttäuschten Blicke meiner Eltern einfach nicht aus den Kopf. Ich erschrak als ich ein lautes Knallen hörte. ,,AUFSTEHEN! IN ZWEI MINUTEN ERWARTE ICH EUCH BEI DER GRUBE! LOS!!", schrie Four und knallte wie ein Irrer zwei große Metallstücke zusammen. Hörbar ging er wieder die Treppe hoch und ich setzte mich aufrecht hin. ,,Na gut geschlafen Stif?", fragte mich Peter und grinste dreckig. Ich verdrehte meine Augen genervt und zog mich schnell um. Ich hasste diesen Peter jetzt schon. Er war vorlaut, arrogant und zu sehr von sich selbst überzeugt. Nach weniger als einer Minute ging ich zusammen mit Christina zum Treffpunkt. Four erwartete uns bereits, genauso wie Eric. Meine Augen blieben bei Eric stehen. Sein Erscheinen wirkte immer so angsteinflössend. ,,Bei ihn darf man sich bestimmt nichts erlauben.", flüsterte Christina zu mir und deutete auf Eric. Ich nickte zustimmend und hielt meine Blicke immer noch auf ihn. ,,Ich denke wir dürfen uns bei keinem irgendwas erlauben.", antwortete ich ihr genauso leise. Eric richtete auf einmal seine Augen auf uns und trat vor uns. ,,Erster Springer, hast du irgendwas zu sagen was uns auch interessieren könnte?", fragte er mit einer sehr ernsten Stimme und schaute mir boshaft in die Augen. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und hielt unseren Augenkontakt stabil. ,,Nein.", antwortete ich knapp und schüttelte dabei meinen Kopf. Four räusperte sich und klatschte seine Hände zusammen. ,,So, dann wollen wir mal sehen was ihr so drauf habt.", sagte Four. Eric und ich schauten uns weiterhin in die Augen. Keiner wandte sich ab und keiner strahlte nichts außer Arroganz aus. *Denkt er denn wirklich dass er mich einschüchtern kann?*, fragte ich mich. Doch Eric lächelte böse und musterte mich. ,,Nichts werden die Initianten drauf haben.", sagte er belustigt und schaute mich dabei an. Er trat zu Four zurück und beide gingen zielstrebig in den Raum. ,,Glaub mir - Eric hat ab heute ein Auge auf dich. Du kannst dir nichts erlauben.", sagte Christina und sah mich besorgt an. ,,Ich weiß. Aber wenn er denkt er könnte mich einschüchtern, dann hat er sich gewaltig geschnitten." Christina lachte leise und legte ihre Hand auf meine Schulter. ,,Du schaffst das schon."
Wir erreichten den Trainingsraum und ich staunte nicht schlecht was uns alles zu Verfügung stand. Viele Boxsäcke, Messerwurf-Stationen, ein Hindernispakur und ein Ring. Meine Augen hielten bei den Ring. Sie lassen uns gegeneinander antreten? Ich hätte es mir schon denken können. Unauffällig musterte ich alle Anwesenden. Die meisten waren stärker und schmächtiger gebaut als ich. Die Chancen das ich gegen einen von ihnen gewinnen würde standen nicht gut für mich. Selbst Christina wirkte stärker als ich. ,,Geht euch an den Boxsäcken aufwärmen.", sagte Four. Wir verteilten uns an den Sandsäcken - Sie sahen hart und schwer aus. Meine Augen fielen auf meine Hände. Sie waren zierlich und ganz sanft. Nicht gerade die passende Hände fürs boxen. *Reiß dich zusammen Tay.. Du musst es hier schaffen. Du hast dir diese Fraktion ausgesucht.*, dachte ich mir und biss meine Zähne stark zusammen. Ich fing an zuzuschlagen. Die ersten Schläge waren unerträglich. Es tat höllisch weh und meine Fäuste fingen an zu brennen. ,,Du schlägst falsch.", hörte ich Eric hinter mir. Genervt verdrehte ich meine Augen und drehte mich dann zu ihm um. ,,Achja? Kann dir doch egal sein.", zischte ich und wandte mich wieder zum Boxsack. ,,Ist es mir auch." Als er diesen Satz sagte, trat er einen Schritt weiter nach vorne und stand dicht hinter mir. ,,Aber ich denke das es dir nicht egal sein wird wenn du im Ring stehst.", sagte er in mein Ohr. Ich spürte sein heißen Atem an meinem Hals und spürte wie sich eine Gänsehaut bildete. Er legte seinen Arm auf meinem Bauch und drückte leicht gegen ihm. ,,Hol dir die Kraft hieraus. Du musst deinen Körper angespannt haben, sonst wird es für deinen Gegner ein Kinderspiel dich umzulegen.", gab er mir als Tipp. Ich strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht und schaute zu ihn. Er erwiderte meinen Blick und ich konnte schwören ein kleines Lächeln gesehen zu haben. Four ging an uns vorbei und schaute fragend zu Eric. ,,Streng dich besser an Stif.", sagte er kalt und sah mich finster an. *Arschloch*, dachte ich mir und trainierte weiter meine Schläge. Als Eric aus meiner Sichtweite war, fing ich an seinen Tipp anzuwenden und es klappte tatsächlich besser. Die Schläge taten zwar immer noch weh, aber es schmerzte nicht mehr so doll wie vorher und ich hatte das Gefühl als würde ich fester zuschlagen.
Nach einer Weile gab uns Four ein Zeichen und wir konnten aufhören. ,,Geht euch duschen und danach was essen. Für heute reicht das aufwärme Training - aber freut euch schon mal auf morgen.", sagte er und lächelte ironisch. Die Gruppe machte sich zusammen mit Four auf den Weg nach draußen, während ich kurz wartete und so tat als würde ich meine Schnürsenkel neu binden. Eric warf ein paar Messer und würdigte mir kein einzelnen Blick als ich mich neben ihn stellte. ,,Danke.. Also für dein Tipp.", bedankte ich mich. Eric schaute zu mir runter und musterte mich erneut. ,,Stell dich zur Zielscheibe.", befahl er mir. Meine Augen weiteten sich und mir blieb für eine Sekunde die Luft weg. ,,Was?" ,,Du hast gehört - beweg deinen Arsch dahin.", knurrte er und wedelte mit einen Messer vor mir. ,,Fahr zu Hölle.", sagte ich und stellte mich zur Zielscheibe. ,,Hier bei den Ferox dulden wir keine Feiglinge." Bei diesem Satz flog das erste Messer und landete über meinem Kopf. Ich blieb wie eingefroren stehen und hielt meine Luft an. ,,Wir dulden auch keine Schwächlinge oder Fehler." Das zweite Messer flog und landete über meine Schulter. Ich spürte wie das Messer meine Kleidung streifte, wollte mich aber nicht bewegen. ,,Und vor allem dulde ICH nicht das man sich bei mir bedankt." Das dritte, und somit das letzte Messer flog und landete direkt neben meinem Kopf. Es streifte mein Ohr und ich spürte wie ich leicht blutete. ,,Sag mal spinnst du? Was ist dein Problem? Ich habe mich nur du dir bedankt.", sagte ich stocksauer und hielt meine kleine Schnittwunde. Eric sagte nichts sondern grinste nur boshaft. Er trat einige Schritte näher an mich heran. ,,Ganz ruhig Süße. Ich wollte nur sehen wie du so tickst.", sagte er völlig entspannend und zog seine Messern aus der Zielscheibe. ,,Nenn mich nie wieder Süße.", sagte ich genervt und ging aus den Raum. Was bildet er sich ein? Nur weil ich mich bedankt hatte!
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The Divergent - Meine Bestimmung (Eric FF)
Fiksi PenggemarMein Name ist Taylor Johnston. Ich bin 16 Jahre alt und eine geborene Altruan. Ich lebe in Chicago, wo die Bevölkerung in fünf Fraktionen aufgeteilt wurde. Ken - die Gelehrten/ Candor - die Freimütigen/ Altruan - die Selbstlosen/ Amite - die Freundl...