Warmer Morgen...

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(Pov. Andy)

„An mich?" schoss es aus mir heraus. Und auch wenn meine Stimme eigentlich ein Flüstern war, kam sie mir gerade viel zu laut vor. Bei den Worten hatte ich mich schnell auf den Ellenbogen des Armes aufgestützt, der nicht über ihm lag. Meinen Kopf hatte ich also angehoben und unsere Gesichter waren nicht mehr allzu weit voneinander entfernt. Jetzt senkte ich meine Stimme noch ein wenig, sodass aus dem Flüstern ein Hauchen wurde. „Und was genau denkst du über mich?". Ich konnte es nicht verhindern, dass ein leichtes Grinsen über mein Gesicht huschte, denn zum allerersten Mal wurde auch Ryan rot.

(Pov. Rye)

Jetzt musste ich ihm zumindest einen Teil der Wahrheit sagen. Ich hatte mich in die Sache hineingeritten, also musste ich es auch alleine wieder hinaus schaffen. Innerlich fing ich an zu beten, dass Andy mich nicht gleich angewidert abstempeln würde. Und trotz der Angst vor dem Aussprechen der Wahrheit klang meine Stimme weich. „Daran, dass du hier liegst und immer noch deinen Arm über mir hast", begann ich und grinste schief. Er sah mich mit einer Mischung aus einem fragenden und ausdruckslosen Blick an, als er wie als Antwort auf meinen Satz den Arm von meinem Körper hob und ihn dort hielt. Wie durch eine Kurzschlussreaktion nahm ich vorsichtig seinen Arm und platzierte ihn wieder genau dort, wo er bis eben gelegen hatte, dann fuhr ich fort.

„Daran, wie warm dein Körper an meinem ist. Daran, dass ich das hier vermutlich mehr genieße als ich sollte. Daran, dass das hier absolut unvernünftig ist, weil wir uns erst seit einer so kurzen Zeit kennen. Aber auch daran, dass deine Augen die tiefsten sind, in die ich jemals gesehen habe und daran, dass ich am liebsten noch ewig mit dir hier so liegen würde"...

Jetzt war es raus. Es war zwar kein vollständiges Geständnis, aber doch schon eine ganze Menge mehr als ich eigentlich hätte sagen wollen.

(Pov. Andy)

Durch seine vielen unerwarteten Worte schwirrte mir der Kopf, wodurch die Stimme, die mich sonst zurück gerufen hatte, nicht mehr an mich heran kam. Mein Körper entspannte sich, mein aufgestützter Arm ließ mich wieder in die Kissen sinken und ich legte meinen Kopf nun auf seine Brust.

Jetzt konnte ich seinen Herzschlag hören ‚bumm bumm... bumm bumm... bumm bumm'. Meine Lippen lächelten. Ich wusste, dass er Recht hatte, zumindest mit dem Teil, dass es unvernünftig war. Es war verdammt unvernünftig. Aber verfluchte Scheiße nochmal es war mir egal! Ich wollte den Moment so lange festhalten wie es ging und so lange bis er mich nicht mehr bei sich haben wollte.

Ich hauchte mehr Luft als Worte gegen seinen Körper, sodass ich selbst nicht wusste, ob er sie verstanden hatte. „Von mir aus können wir hier liegen bleiben solange du willst". Sein Lächeln brauchte ich nicht zusehen. Ich spürte es längst.

„Aber ja, es ist unvernünftig", bestätigte ich so leise wie möglich.

„Das ist es wirklich", seine Stimme war ein einziges Lächeln und ich konnte ihm anhören, dass es ihm genauso egal war wie mir.

Bestimmt eine gute halbe Stunde verbrachten wir in dieser Position. Die gesamte Zeit über jonglierte ich mit dem Gedanken meine Lippen an seinen Körper zu legen, doch ich lies es bleiben. Dafür war meine innere Stimme zu stark und ich zu unsicher.

(Pov. Rye)

Andy blieb in dieser Position und ich genoss es. Die Versuchung war so groß ihm einen Kuss auf den Kopf zu geben, doch ich lies es bleiben. Dafür war meine innere Stimme zu stark und ich zu unsicher. Obwohl die Entfernung echt nicht groß war schaffte ich es nicht mich zu überwinden. Ich wollte den Moment nicht durch mein zu großes Verlangen zerstören. Stattdessen vergrub ich eine meiner Hände sanft in seinen Haaren und bewegte die Finger.

Ich will...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt