(Pov. Rye)
„Nein"
Auf diese Antwort hatte ich nicht gehofft, also schaute ich hilfesuchend zu Andy, welcher aber ebenfalls eingeschüchtert aussah.
Doch dann wendete sich das Blatt so schnell, dass ich gar nicht mehr hinterher kam. „OH MEIN GOTT DAS IST WUNDERVOLL!", mit diesen Worten schmiss sich meine Mutter in unsere Arme und schmatzte erst mir und dann auch Andy einen dicken Kuss auf die Wangen. Das Gesicht meines Verlobten glühte so stark, dass man damit vermutlich einen ganzen Raum hätte erhellen können. „Ich hab euch ja so lieb!", sie weinte Freudentränen und sah aufgeregt schnell zwischen uns hin und her. „Wann wollt ihr heiraten? Und wo? Und wer wird die Ehre haben euch an den Altar zu führen? Und . . . und . . . und . . . und wo gehen die Flitterwochen hin?", ihre Augen waren riesig groß, ihre Begeisterung überwältigte mich so sehr, dass ich mich zusammen mit Andy erst einmal auf die Couch setzte, bevor ich langsam meine Worte suchte. Andy war überhaupt nicht in der Lage auch nur ein einziges Wort hervor zu bringen und starrte einfach nur ungläubig meine Mutter an, welche sich jetzt einen Stuhl herbei zog und sich dicht vor uns setzte.
„Also, Mum. Wir haben noch kein Datum, aber wir wollten im Spätsommer heiraten", diese Worte klangen mir so fremd in den Ohren, dass ich grinsen musste und nach der Hand meines Verlobten griff, bevor ich fortfuhr. „Wo wissen wir auch noch nicht so ganz, aber auf jeden Fall kirchlich und danach eine Feier im Freien, in der Hoffnung, dass das Wetter mitspielt. Die Frage mit den Trauzeugen haben wir schon geklärt, denn in meinem Fall wird das Harvey machen und bei Andy darf Mikey diese Aufgabe übernehmen. Mit denen gehen wir auch getrennt voneinander unsere Anzüge kaufen. Und wir mussten versprechen nicht nachzufragen, was der jeweils andere tragen wird". Nun würde der Blick meiner Mutter ernst. „Da muss ich euren Freunden Recht geben. Untersteht euch beide, auch nur ein einziges Mal nachzufragen. Das gehört sich nicht und bringt Unglück. Erst vor dem Altar dürft ihr euch sehen. Ich bin ja dafür, dass ihr euch den ganzen Tag vorher nicht zu Gesicht bekommt, oder noch länger, dann ist der Moment doch umso schöner". Mit leicht gespieltem Entsetzten sah ich sie an. „Du verlangst doch gerade nicht ernsthaft von uns, dass wir uns schon Tage vor der Hochzeit nicht mehr sehen dürfen oder? Wie bitteschön soll ich das aushalten?"
Jetzt grinste sie.
„Ich bin mir sicher eure Freunde planen das schon, also kann ich es ihnen ja mal vorschlagen", flötete sie grinsend. „Auf keinen Fall wirst du das tun!", protestierte ich, doch meine Mutter lies nicht mit sich reden. Also musste ich sie irgendwie davon abhalten. „Und wie willst du ihnen das sagen?" „Ich könnte mit ihnen Telefonieren" „Ohne eine Telefonnummer zu kennen? Von mir bekommst du sie nicht" „Dann rufe ich eben euren Manager an und sage dem, was ich den Jungs sagen wollte" „Dann rufe ich ihn zuerst an und sage ihm, dass er nicht ran gehen soll" „Ich könnte auch zu euch fahren" „Vorher nehme ich dir den Autoschlüssel weg" „Du bist vielleicht ein Spielverderber", gespielt beleidigt verschränkte sie ihre Arme vor dem Körper.
In meiner Hoffnung hatte ich gewonnen, denn auch in den folgenden Tagen sprach sie dieses Thema nicht mehr an.
Ich würde es vermutlich nicht aushalten Andy vor der Hochzeit nicht zu sehen. Ich ertrug es jetzt ja schon kaum wenn er einige Stunden weg war, wie sollte ich da Tage aushalten?!
An Silvester fuhren meine Brüder mit meiner Mutter wieder zu unseren Großeltern, sodass Andy und ich alleine zuhause blieben. Wir beschlossen den Abend ähnlich ruhig zu halten wie das Jahr davor, also saßen wir beide nun aneinander gekuschelt auf meinem Bett, hielten Händchen und sahen uns einen Film an. Gegen Mitternacht wollten wir mit Sekt anstoßen.
Doch alles kam anders, als es plötzlich an der Haustür klingelte. Verwundert sah der blonde Engel neben mir mich an. „Hast du doch noch jemanden eingeladen?" „Nein eigentlich nicht. Warte hier, ich guck mal wer das ist". Mit diesen Worten und einer Kusshand lief ich aus dem Zimmer, die Treppen hinunter und wurde, als ich die Haustür öffnete, direkt von vier Jungen überrannt, welche sich lachend und kreischend auf mich stürzten. „ÜBERRASCHUNG!", schrien sie und hüpften wild auf und ab. „ANDY!", schrie Mikey durch das ganze Haus und nur eine Sekunde später stand mein Verlobter auch schon oben an der Treppe. Als er Mikey, Brook, Jack und Harvey sah, lief er freudestrahlend die Treppen hinunter auf sie zu und fiel dabei fast die letzten Stufen herunter. Dann lag er auch schon in allen Armen gleichzeitig.
„Was macht ihr denn hier?", fragte ich lachend und daraufhin rauschten auch schon alle anderen an mir vorbei ins Wohnzimmer und stellten ihre Rucksäcke, Koffer und Taschen ab. „Wir haben vor hier mit euch zusammen Silvester zu feiern! Schließlich ist es genau der richtige Tag um mal so richtig zu feiern! Und bevor du fragst, wir haben deine Mutter vorher gefragt, ob wir nicht nur hier feiern, sondern auch hier bleiben dürfen, bis wir wieder zusammen in die Wohnung fahren". Jack grinste breit, als er uns dies voller Stolz mitteilte.
Überwältigt von der genialen Idee half ich nun in einem chaotischen Gewusel aus Lachen, Kichern, Kreischen und Singen dabei, das Wohnzimmer partygerecht zu dekorieren. Die Jungs hatten Luftschlangen, Ballons, Konfetti und viele merkwürdige andere Dekorationen dabei. Bei dem Aufhängen von einer gigantisch langen Girlande traten wir uns auch noch alle gegenseitig auf die Füße, schlussendlich hing sie aber, wenn man außer Acht ließ, dass eine Seite an der Wand hinunter baumelte, da sie zu lang war. Danach umzingelten alle die Kücheninsel und fingen an die Schränke nach Töpfen zu durchsuchen. „Was gibt es denn?", rief ich über die bereits angeschaltete und ziemlich laute Musik hinweg. „Nudeln!", rief Harvey und grinste breit. Natürlich. Ich hätte es mir irgendwie ja auch denken können. Bis auf Andy konnte keiner von uns so richtig kochen, also hatten wir uns auf Nudeln mit Tomatensauce spezialisiert und nach und nach an der perfekten Herstellungsmethode gearbeitet. Wir hatten es spaßeshalber sogar mal im Ofen probiert, doch es dauerte eindeutig zu lange einen Topf mit Wasser und ungegarrten Nudeln im Ofen zu erhitzen.
Nach dem Kochen sah die Küche aus wie ein Schlachtfeld, doch es störte niemanden, also saßen wir kurz darauf an unserem ausgezogenen Esstisch und ließen es uns schmecken. Die Teller wurden in die Küche verbannt und die Musik noch lauter gedreht. Und auch wenn wir den Sekt eigentlich erst um Mitternacht aufmachen wollten, waren auf merkwürdige Weise bereits zwei Flaschen leer. Wir tanzten und sangen im Wohnzimmer bis um kurz vor Null Jack mit einem riesigen Paket Raketen im Flur stand. „Na los! Anziehen und dann mitkommen, gleich ist es soweit!"
(Pov. Andy)
Als wäre es nicht schon das schönste Silvester gewesen, welches ich in meinem ganzen Leben bisher gefeiert hätte, stellten wir einige Minuten vor Mitternacht die Raketen in Glasflaschen und wartete auf die Uhr. Plötzlich rannte Jack zu der ersten Rakete los und zündete sie an. Sie war das erste bunte Licht am Himmel und schien das Feuerwerk zu eröffnen, denn in diesem Moment verwandelte sich die Nacht in ein buntes Lichtermeer und überall zischte, knallte und pfiff es. „Frohes Neues!", riefen wir alle wie wild durcheinander und sprangen uns gegenseitig in die Arme. Nach den ganzen überschwänglichen Umarmungen stand er mit einem Mal ziemlich dicht vor mir. Seine dunklen Augen fixierten mich, seine verwuschelten Haare schauten unter der grauen Mütze hervor und sein Atem verwandelte sich in Nebel. Erst nahm er meine Hände in seine und trotz der dicken Handschuhe konnte ich seine Wärme spüren. Als er sich dann zu mir hinunter beugte und leicht seine weichen, süßen Lippen auf meine drückte, wurde mir schlagartig mollig warm und um mich herum wurde alles still. Natürlich waren die lauten Geräusche noch da, das wusste ich, doch ich nahm sie nicht mehr wahr, denn für mich gab es in diesem Moment nur noch Ryan Beaumont. Meinen Verlobten...
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So. Ich hoffe euch gefällt es, ich freue mich sehr über eure Rückmeldungen, das motiviert gleich noch mehr zu schreiben. Ich hoffe mir ist das etwas romantische Ende dieses Teils gelungen. Einen wunderschönen Abend wünsche ich noch,Eure Lisa
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