(Pov. Rye)
Mit einem breiten Grinsen in meinem Gesicht ging ich in die Küche. Andy hatte mir eben indirekt einen Antrag gemacht, beziehungsweise fühlte es sich so an. Und tatsächlich hatte er mich mit seiner Anspielung auf eine Idee gebracht. Ich liebte ihn. Mehr als alles andere auf dieser Welt.
Fröhlich füllte ich Wasser in den Wasserkocher und schaltete diesen dann an. Danach nahm ich mir die große Tasse, welche Andy mir zu Weihnachten geschenkt hatte, hängte einen Teebeutel hinein und wartete bis das Wasser fertig war. Gerade als ich das Wasser hineingoss und der Dampf empor stieg, spürte ich, wie sich zwei Arme an meinen Seiten schoben. Ein Körper presste sich von hinten eng an mich und die Arme verschränkten sich um meinem Bauch. Ich öffnete leicht meinen Mund, als ich etwas feuchtes an meinem Nacken spürte. Etwas weiches und heißes bewegte sich dort, dann wanderte es weiter an meinen seitlichen Hals. Er berührte eine empfindliche Stelle und ich seufzte leise seinen Namen. Ich drehte mich in seinen Armen um, sodass ich nun sehr nah direkt vor ihm stand. Sein Lächeln war unbeschreiblich. Es brachte mein Herz dazu schneller zu schlagen und die Schmetterlinge in meinem Bauch dazu Saltos zu machen. Seine blauen Augen brachten ebenfalls meine Atmung durcheinander und ich schnappte nach Luft. „Du bringst mich total aus dem Konzept Fowler" „Ach sprechen wir uns jetzt nur noch mit Nachnamen an? Aber wenn du es so willst Beaumont". Er machte mich wahnsinnig, denn er kam mir immer näher und so wie er meinen Nachnamen aussprach klang es herrlich. „Na dann küss mich endlich Fowler" Auf meine Aufforderung hin lachte er und kam noch ein Stückchen näher. „Hör auf damit", seufzte er, bevor er die Lücke zwischen unseren Lippen schloss und seine still auf meinen ruhen ließ. „Womit?", nuschelte ich, woraufhin er sich zu meinem Bedauern wieder von mir löste. „Damit mir falsche Hoffnungen zu machen", jetzt wurde seine Stimme ernster. Fragend hob ich eine Augenbraue. „Ich mache dir keine falsche Hoffnung. Ich habe ‚vielleicht' gesagt und nicht ‚nein'", zwinkerte ich und drückte ihm gierig einen Kuss auf den Mund, welchen ich nicht löste. Ich konnte ihn in den Kuss lachen hören, dann öffnete er mit einem leisen Schmatzen seine Lippen. Meine Zunge glitt über seine Unterlippe, dann über seine Zähne und berührte anschließend seine Zungenspitze. Jetzt konnte ich genau spüren, dass es auch ihm unheimlich gut gefiel, denn er drängte mich noch näher an die Küchenzeile heran, sodass ich unsanft dagegen stieß. Ich beugte mich ein Wenig nach unten, umfasste seine Oberschenkel, hob ihn hoch, drehte uns wieder und setzte ihn auf die Arbeitsfläche. Er zog mich an meinen Schultern noch ein Stück enger zu sich, sodass ich nun zwischen seinen Knien stand. Seien Hände waren in meinen Haaren und in meinem Nacken, meine hatte ich unverschämterweise sehr weit unterhalb seines Rückens. Man hörte leises Schmatzen und stoßendes Atmen. Dann löste er sich plötzlich von mir und schmunzelte frech. „Bekomme ich auch einen Tee?" Lachend küsste ich seine Lippen ein weiteres Mal und griff dann in das Regal mit den Tassen, um auch meinem Freund wie gewünscht einen Tee zu machen. „Alles was du willst" „Wirklich alles?" Er senkte den Kopf und blickte dann mit großen Augen und angehobenen Augenbrauen zu mir herauf. Ein Nicken von mir genügte und er grinste mich an.
(Pov. Andy)
Eigentlich hatte ich auf sein Nicken etwas erwidern wollen, doch ich ließ es bleiben. Immerhin hatte er schon nicht ‚nein' gesagt. Das sollte mir fürs Erste genügen, denn er hatte auch nicht ‚ja' gesagt. Jetzt erst fiel mir auf, dass ich ihm ziemlich indirekt einen Antrag gemacht hatte. Oh Gott, wo hast du dich da bloß hineingeritten!?
Statt etwas zu sagen grinste ich also nur und blickte dabei in die Augen meines Freundes. Er gab keinen Kommentar dazu ab und drückte mir stattdessen eine Teetasse in die Hand. Mit einem kurzen Kuss bedankte ich mich bei ihm, dann verschwand er ins Zimmer, um sich anzuziehen. Ich blieb noch eine Weile sitzen und nippte ab und zu an meinem Tee. Innerlich platzte ich vor Freude und Erleichterung, doch zugleich wollte ich mich nicht zu sehr freuen, falls ich doch enttäuscht werden würde.
Die nächsten Monate bestanden nur aus Arbeit.
Wir lebten tagelang im Aufnahmestudio, drehten Nächte durch, verausgabten unsere Körper nebenbei im Fitnessstudio, veranstalteten dutzende Livestreams, waren immer unterwegs auf der Suche nach neuen Locations zum Filmen und hatten kaum Zeit für irgendwas anderes. Durch den vielen Stress wurde das Verhältnis zwischen uns allen mit der Zeit immer angespannter. Man war irgendwann so fertig, dass man von jedem irgendwie genervt war. So gestresst wie wir alle waren, litten besonders die Livestreams darunter. In diesen wurden Kommentare wie am Fließband vorgelesen. Immer die gleichen, irgendwer liebt irgendwen von uns und irgendwer will, dass wir irgendetwas sagen, die Frage ob Randy echt ist hatten wir schon so oft gelesen, dass es uns langsam zum Hals raus hing und wir diese Frage geflissentlich übersahen. Das Schlimmste daran war, dass ich durch die Randykommentare auch irgendwie genervt von Rye wurde. Es ging soweit, dass ich begann ihm aus dem Weg zu gehen, wodurch alles nur noch unangenehmer wurde. An das Zukünftige dachte ich nicht mehr, zu beschäftigt war ich mit der Arbeit. Selbst Mikey, Brook, Jack und Rye gaben zu, dass sie in der gesamten Zeit in der Band noch nie so eine anstrengende Arbeitsphase gehabt hatten.
An diesem Tag hingen schwere Wolken am Himmel und verdunkelten die Sonne. Draußen war es genau so dunkel wie derzeit meine Gedanken. Gerade saß ich auf unserem Bett und versuchte mir mithilfe meiner Gitarre irgendwelche halbwegs hörbaren Melodien für neue Lieder aus den Fingern zu saugen. Doch mein Kopf war leer. Leer vor Arbeit und Erschöpfung. Mir fiel einfach absolut nichts ein.
Genervt schmiss ich fast das Instrument von mir und schlurfte ins Wohnzimmer. Dort platzte ich anscheinend gerade mitten in einen Livestream von Rye, welcher mich anlächelte. Ich hob nur kurz die Hand, drehte mich auf dem Absatz um, verließ den Raum wieder und schloss fest die Tür.
(Pov. Rye)
Der Livestream war irgendwie genauso langweilig wie die anderen, die wir in letzter Zeit unter Stress hinbekamen. „Ist Randy real?", las ich zum tausendsten Mal die selbe Frage, um sie mit dem gleichen, monotonen Tonfall zu beantworten, wie die letzten Male. „Ja, ihr wisst es mittlerweile ja schon, es gibt tausende Fotos und Videos, guckt euch doch die an. Sprich Spanisch, gerade nicht, grüß mich mal, viele Grüße, ich liebe dich, ich liebe dich auch", ratterte ich herunter, bis ich plötzlich einen Kommentar sah, der etwas in mir auslöste. Schnell hielt ich die einfliegenden Kommentare mit dem Finger am Bildschirm an und scrollte wieder hoch. Als ich das Kommentar fand und es komplett las, hatte ich alle Mühe meine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. In der Band hatten wir einmal bereits darüber gesprochen. Wir bekamen täglich über alle Plattformen des Internets Lob, Liebeserklärungen und immer wieder gesagt wie toll wir seien. Das alles nahm man besonders wenn man gestresst war einfach zur Kenntnis und freute sich ein Wenig darüber. Doch wenn man unter Tausend lieben Kommentaren einen einzigen Hate-Kommentar las, nahm man diesen sofort persönlich. So auch diesen.
‚Du bist nicht der Richtige für Andy. Er hat etwas besseres verdient als dich!'
„Ist Randy real?", las ich wieder vor und nachdem ich mit brechender Stimme geantwortet hatte, beendete ich sofort den Livestream und vergrub meinen Kopf in den Händen. „Ich weiß es nicht"...
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So. Ich hoffe es gefällt euch, lasst doch gerne einen Vote und einen lieben Kommentar da, ich freue mich immer sehr darüber. Tipp für die folgenden Kapitel: Taschentücher raus! Einen schönen Tag wünsche ich,Eure Lisa
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Ich will...
FanfictionMeine erste Randy-Fanfiction. Für die Roadies, die der deutschen Sprache mächtig sind und so ein Zeug genauso gerne lesen wie ich ?. Wer es nicht mag, soll es nicht lesen, ich kann schließlich schreiben was ich will ?. Ich hab hier schon ein paar...