POV: Rider
Wie er da so vor mir steht – verlegen, schüchtern und mit dieser unschuldigen Art – ist einfach nur süß. Doch ich darf mich jetzt nicht von meinen Gedanken ablenken lassen. Es gibt Wichtigeres zu klären. Schließlich ist er in mein Revier eingedrungen. Aber dann... er ist auch mein Mate. Das allein reicht, um ihm das sofort zu verzeihen.
Dennoch bleibt die Frage: Wer ist dieser schnuckelige, wunderschöne Junge? Sein Duft, seine Ausstrahlung, seine Unsicherheit – alles an ihm zieht mich magisch an. Wenn ich nicht aufpasse, könnte ich stundenlang in meinem Kopf schwärmen, aber das wäre wohl kaum hilfreich. Ich muss den Fokus bewahren.
Gerade als ich diesen Gedanken zu Ende denke, spricht er. „Hi, ich bin Henry und... ähm," stammelt er, seine Stimme kaum mehr als ein leises Murmeln.
Gott, seine Stimme. Sie ist Musik in meinen Ohren – weich, sanft und so beruhigend, dass ich mich fast darin verlieren könnte. Die leichte Unsicherheit in seinem Ton macht ihn noch niedlicher, falls das überhaupt möglich ist. Wie ist es bitte möglich, dass ich einen Menschen – nein, einen Wolf – so bezaubernd finden kann? Ich, der sonst immer der harte, disziplinierte Alpha bin, der keine Schwäche zeigt.Aber bei ihm ist alles anders. Henry weckt etwas in mir, das ich nicht einmal benennen kann. Trotz meiner Reputation als „harter Hund", der eines der größten und mächtigsten Rudel der Welt anführt, schaffe ich es kaum, mich zurückzuhalten. Seine bloße Präsenz bringt mein Inneres durcheinander.
„Hey Henry, mein Name ist Rider," sage ich schließlich, und meine Stimme ist fest, wie immer. Doch ich spüre, wie Henry auf meine Worte reagiert. Seine Augen werden größer, und ich erkenne die leichte Röte auf seinen Wangen. Ist er etwa... angetan von meiner Stimme? Ich kann es kaum glauben, aber gleichzeitig gefällt es mir. Sehr sogar. Ich lache leise auf, mehr aus Verlegenheit als aus Spott, und füge dann hinzu:
„Du bist in mein Revier eingedrungen. Ohne Einladung. Ohne Erlaubnis."
Vielleicht war ich etwas schroff, aber so bin ich nun mal. Ich bin ein Alpha, und mein Revier zu beschützen gehört zu meinen Pflichten. Doch kaum sind die Worte heraus, bereue ich sie schon. Er ist mein Mate – die wichtigste Person in meinem Leben, selbst wenn wir uns erst gerade begegnet sind. Warum muss ich ausgerechnet jetzt meinen sturen Stolz voranstellen?Ich beobachte, wie seine Schultern leicht absacken, und sofort meldet sich das schlechte Gewissen in mir. Ich wollte ihn nicht anschreien. Nicht meinen Mate. Es fühlt sich falsch an, ihn so zu behandeln, und ich bin fest entschlossen, das gleich zu ändern.
Als ich die Tränen in seinen Augen sehe, bricht etwas in mir. Es fühlt sich an, als hätte ich etwas zerbrochen, das von Anfang an kostbar war. Sein verletzter Blick – eine Mischung aus Enttäuschung und Schmerz – trifft mich mit voller Wucht. Ich kann einfach nicht anders. Mein Instinkt übernimmt die Kontrolle.
Ohne nachzudenken, überbrücke ich den Abstand zwischen uns. Meine Füße tragen mich fast von allein, und ich achte nicht einmal darauf, dass ich nichts anhabe – schließlich war ich bis eben noch in meiner Wolfsform. Kleidung spielt in diesem Moment keine Rolle. Alles, was zählt, ist, dass ich ihn trösten muss.
Ich lege meine Arme um ihn, zögere einen Moment, doch als ich merke, dass er nicht zurückweicht, ziehe ich ihn vorsichtig an mich. Seine Wärme strömt durch mich hindurch, wie ein Feuer, das zugleich beruhigt und entzündet. Sein Geruch – dieser atemberaubende, einzigartige Duft – ist aus nächster Nähe noch intensiver, fast betörend. Ich schließe die Augen, nur für einen Moment, um mich zu sammeln, denn ich muss mich beherrschen. Alles in mir schreit danach, noch näher zu sein, ihn nicht mehr loszulassen.
Seine Reaktion ist zunächst zögerlich. Ich spüre, wie er leicht versteift in meinen Armen steht, unsicher, was er tun soll. Doch dann, allmählich, entspannt er sich. Seine Schultern sinken herab, und ich merke, wie seine Atmung ruhiger wird. Der kleine Abstand zwischen uns schwindet, als er sich leicht an mich lehnt. Meine Vermutung, dass er die Umarmung genauso genießt wie ich, erfüllt mich mit einem warmen Gefühl – oder vielleicht ist es nur mein Wunschdenken. Egal, für diesen Moment ist es genug.

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Mein Leben als Omega (bxb,Mpreg)
Про оборотнейLuke lebt als Omega in einem Werwolf-Rudel, einer Position, die ihm nicht nur geringes Ansehen, sondern auch viele Herausforderungen einbringt. Tief in seinem Herzen sehnt er sich nach Respekt, Akzeptanz und seiner wahren Liebe - seinem Gefährten. H...