Mein Leben als Omega (bxb,Mpreg)

Kapitel 29

Der Weg zum Rudelhaus fühlt sich länger an, als er tatsächlich ist. Der Himmel ist tiefblau, und die ersten Sterne sind bereits zu sehen, als ich das imposante Gebäude in der Ferne erblicke. Es ist riesig, und trotzdem hat es etwas Beruhigendes an sich. Das Haus, eine Mischung aus Holz und Stein, strahlt eine kraftvolle, aber gleichzeitig einladende Eleganz aus. Es ist modern, aber auf eine Weise, die sich mit der Natur um es herum verbindet – die klaren Linien und die weiten Fensterflächen lassen das Licht der Dämmerung hinein, aber das Gebäude selbst wirkt trotzdem geerdet, als wäre es seit Jahrhunderten dort.

Als wir den Eingang erreichen, bleibt meine Mutter kurz hinter mir stehen. Sie legt ihre Hand auf meine Schulter und drückt sie sanft. „Du schaffst das", sagt sie mit einem Lächeln, das mehr Vertrauen und Stolz enthält, als ich zugeben möchte. Ihre Augen glänzen, als sie mich ansieht, und ich kann fast den Stolz spüren, der sich in mir ausbreitet. „Du bist stark, und du bist bereit. Denk daran, wer du bist und dass du das hier verdienst."

Ich nicke, auch wenn in mir eine Flut von Unsicherheit aufsteigt. Aber ihre Worte haben etwas Beruhigendes an sich. Sie weiß, was sie tut, sie weiß, wie wichtig dieser Moment für mich ist. Ihre Präsenz gibt mir Halt, auch wenn ich das Gefühl habe, als würde sich der Boden unter meinen Füßen verändern.

Wir treten weiter vor, und da, direkt vor der Tür, sehe ich Jack. Er steht auf der Treppe und schaut mich an, als würde er die Nervosität in mir fast spüren. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus, und obwohl ich weiß, dass er es nicht aussprechen muss, erkenne ich sofort die Wärme in seinem Blick.

„Du siehst großartig aus", sagt er, und seine Stimme klingt weich, aber bestimmt. Ein Lächeln umspielt seine Lippen, und in diesem Moment fühlt es sich an, als wäre alles in Ordnung. Als könnte ich nichts falsch machen, solange er bei mir ist.

„Danke", antworte ich, ein wenig schüchtern, aber auch ein kleines Stück sicherer. Als er auf mich zukommt, fühlt es sich an, als würde die Welt ein Stück kleiner werden. Da sind nur noch er und ich, und der Rest des Rudelhauses scheint sich in den Hintergrund zu rücken.

Er legt eine Hand an meinen Arm, fast schützend, und führt mich dann zur Tür. „Komm, lass uns reingehen", sagt er, und es klingt mehr wie eine Einladung als eine Aufforderung. Ich folge ihm, meine Schritte immer noch etwas unsicher, doch als die schwere Holz- und Glastür sich hinter uns schließt, fühlt es sich plötzlich anders an. Drinnen wird der Raum von warmem Licht erhellt, und ich kann die Gespräche und das Lachen der anderen schon hören.

Die Atmosphäre ist lebendig, aber nicht überwältigend. Alles scheint irgendwie harmonisch miteinander verbunden. Jack zieht mich weiter, und je mehr ich mich umschaue, desto mehr spüre ich, dass dies nicht nur irgendein Ort ist. Es ist ein Zuhause – für das Rudel, für uns alle. Es fühlt sich an, als würde ich hier mehr entdecken, als ich mir je hätte vorstellen können.

„Willkommen", sagt Jack, und sein Blick trifft den meinen. Er sieht aus, als würde er sich freuen, mich hier zu haben. Und das gibt mir ein seltsames Gefühl – nicht nur von Nervosität, sondern auch von Zugehörigkeit.

Jack führt mich durch den Flur, und die Geräusche des Rudels, das sich in verschiedenen Teilen des Hauses versammelt hat, werden lauter. Die Atmosphäre scheint aufgeladen, aber gleichzeitig so vertraut. Als wir in die Küche treten, umfängt mich sofort ein wohltuender Duft – etwas Herzhafteres, vielleicht eine frisch gekochte Mahlzeit, die den Raum mit einer warmen, einladenden Note füllt.

Die Küche ist groß, mit modernen Geräten und offenen Regalen, die voll von Tassen und Gläsern sind. In der Mitte des Raums steht ein langer Holztisch, an dem bereits einige Mitglieder des Rudels sitzen, aber der Blick meiner Aufmerksamkeit richtet sich sofort auf die beiden Menschen am anderen Ende des Raums: Jacks Eltern.