Es ist ein gewöhnlicher Tag, der mit dem Klingeln des Weckers beginnt, doch irgendwie fühlt sich alles anders an. Die Sonne scheint durch das Fenster, und der Tag, der mir bevorsteht, ist von einer seltsamen Mischung aus Aufregung und einer leichten Melancholie durchzogen. Ich ziehe mich schnell an, obwohl meine Gedanken immer wieder zu den letzten Tagen zurückkehren – zur Feier im Rudelhaus, zu Jack, zu dem Gefühl, als wäre ich jetzt wirklich angekommen. Doch die Schule wartet, und das bedeutet, dass ich wieder in die gewohnte Realität zurückkehren muss.
Die Gespräche im Klassenzimmer sind laut und lebendig, als ich schließlich Henry entdecke, der an seinem Tisch sitzt und mit ein paar anderen spricht. Ich setze mich neben ihn, und sein Gesicht hellt sich sofort auf, als er mich sieht.
„Hey, wie war's bei deinen Großeltern?", frage ich, und ein Lächeln spielt um meine Lippen.
Doch Henry wird sofort rot, seine Ohren färben sich leicht, und er rückt unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Es ist ein kleines, fast niedliches Zeichen der Verlegenheit, das ich nur zu gut kenne. Ich schmunzle, ohne es zu verstecken.
„Ähm, naja...", stammelt er und schaut sich um, als wolle er sicherstellen, dass niemand zuhört. „Ich habe meinen Gefährten getroffen..." Er zögert einen Moment, als würde er die Worte auf der Zunge zergehen lassen, bevor er weiterspricht. „Es war... unglaublich, wirklich. Aber es war auch so viel. Ich habe ihnen alles erzählt – meinen Eltern, meinem Gefährten..." Seine Stimme wird leiser, als er das letzte Wort sagt, als ob er sich immer noch an die Vorstellung gewöhnen muss, dass es nun eine Person gibt, mit der er verbunden ist, die für immer ein Teil seines Lebens sein wird.
„Wow", sage ich, und meine Freude für ihn überwiegt sofort. „Das klingt großartig, Henry. Es freut mich wirklich, dass du ihn gefunden hast."
Doch als ich ihm in die Augen sehe, merke ich, dass sich ein Hauch von Traurigkeit in mir regt, das Gefühl, dass etwas zwischen uns unausgesprochen bleibt. Ich lehne mich etwas zurück, und für einen Moment verschwindet das Lächeln von meinem Gesicht. „Aber... wir werden unsere Leben in getrennten Rudeln leben, oder?" Die Worte kommen schwer über meine Lippen, und es tut ein wenig weh, sie auszusprechen.
Henry bemerkt sofort die Veränderung in meiner Miene und seufzt leise, bevor er sich zu mir dreht und mich direkt ansieht. „Luke... ich verstehe, wie du dich fühlst. Aber es wird okay sein", sagt er, und seine Stimme hat jetzt etwas Beruhigendes an sich. „Vielleicht leben wir in verschiedenen Rudeln, aber das bedeutet nicht, dass wir uns nicht immer unterstützen können. Wir haben uns gefunden – und das ist das Wichtigste."
Er legt eine Hand auf meinen Arm, und die Geste ist einfach, aber bedeutungsvoll. „Ich weiß, dass du Jack gefunden hast, und dass ihr beide stark seid, egal, was kommt. Und ich... ich will, dass du weißt, dass du immer auf mich zählen kannst, egal wie weit entfernt wir sind. Das hier ist nicht das Ende, es ist ein neuer Anfang, für uns beide."
Ich atme tief ein und fühle, wie der Kloß in meiner Kehle ein wenig kleiner wird. Henry hat recht. Es ist nicht das Ende. Es ist der Beginn eines neuen Kapitels – für uns beide, auch wenn unsere Wege uns in verschiedene Richtungen führen. „Danke, Henry", sage ich schließlich, und mein Lächeln kehrt zurück, wenn auch etwas unsicher. „Es bedeutet mir viel, das zu hören."
„Klar", erwidert er, „wir sind Gefährten. Das ändert nichts daran, wo wir sind." Und als er das sagt, spüre ich eine kleine Erleichterung, die sich in meinem Inneren ausbreitet. Denn auch wenn unsere Leben sich auseinander bewegen, sind wir immer noch miteinander verbunden – durch das, was uns einzigartig macht und durch das Band, das wir teilen.
Die Pause ist fast zu Ende, aber in diesem Moment fühlt es sich so an, als hätten wir einen kleinen Sieg über die Unsicherheiten des Lebens errungen.
![](https://img.wattpad.com/cover/147892144-288-k553342.jpg)
DU LIEST GERADE
Mein Leben als Omega (bxb,Mpreg)
Manusia SerigalaLuke lebt als Omega in einem Werwolf-Rudel, einer Position, die ihm nicht nur geringes Ansehen, sondern auch viele Herausforderungen einbringt. Tief in seinem Herzen sehnt er sich nach Respekt, Akzeptanz und seiner wahren Liebe - seinem Gefährten. H...