Kapitel 5

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Ezra schaute runter, auf seine Couch, wo sich gerade das Mädchen befand und schlief, tief und fest. Wie es zu dieser Situation kam, wusste er nicht ganz, aber es ging ganz schnell. Er konnte doch kein Kind, welches, grob geschätzt, zwölf war, alleine in einer Gasse lassen, verletzt und, dazu noch leicht bekleidet, in dieser kühlen Nacht. Dazu noch diese Betrunkenen, die sicher ihren Frust an ihr ausließen. Über sein Herz brachte er es nicht, sie ganz alleine zu lassen. Früher wäre er froh gewesen, wenn jemand ihm half. Doch war da dieses Misstrauen, die das Mädchen sicher auch hatte. Am besten sollte er sich einfach wie gewöhnlich benehmen. Kein Problem für den beinah siebzehnjährigen, dann er hatte ja nicht wirklich was zu tun, außer neue Sachen zu bauen oder jetzt als Kopfgeldjäger tätig zu sein. Er seufzte leise und legte seinen Umhang ab, nur um diesen und das Mädchen zu legen. Im Tempel war es etwas kalt, was für ihn nicht wirklich ein Problem war, er lebte hier schon eine Weile und die Winter auf Lothal waren nicht gerade warm, aber für sie war es sicher kalt, auch, weil sie sicher nicht von hier war. Ihre Kleidung war sehr sommerlich gerichtet. Jetzt wo er schon überlegte, woher kam sie? Die Kleidung sagte leider nicht fiel, außer dass sie von einem warmen Planeten kam. Überlegend ging er zum Tisch und setzt sich auf einen Stuhl. Der Tisch war viereckig und drei Stühle befanden sich jeweils an der langen Seite. Auf einem war ein Handtuch, aber auf den anderen nicht wirklich was. Die Stühle waren aus Metall, hatten aber einen Lack drauf, der in ein schwarz unterging. Die Sitzfläche war ausgepolstert und dieser war in braun, sowie auch die Rückenlehnen. Er lehnte sich zurück und zog seinen Helm aus. Diesen legte er auf den Tisch, neben der Kiste voller Meiloorun. Als er mit dem Mädchen zurückgekehrt ist, hat er sie gefunden. Das Mädchen aber schlief und Ezra trug sie eher rein. Sie war einfach umgekippt und er konnte sie unmöglich da lassen. Den Grund fand er schnell, dass sie umgekippt war, sie wog sehr leicht, hatte sicher seit Wochen nichts richtiges gegessen oder was anständiges getrunken. Also nahm er sie mit, es war keine Entführung oder so. Er half ihr... Naja, sie schlief und er hatte sie mitgenommen, das konnte man anders deuten.

,, Was mach ich jetzt? ", murmelte er vor sich hin, lehnte sich mehr nach hinten und schaute die Decke an. Seine dunkelblauen Haare klebten leicht in seinem Gesicht, weil er unter dem Helm etwas geschwitzt hatte, aber er strich sie einfach weg. Die Kälte, die sein Kopf etwas abkühlen, war gut. Er schloss seine Augen und ließ die Ereignisse vor seinem Augen vorbei ziehen. Wie er ihr geholfen hat, sie umkippte und er sie mitnahme. Dabei bemerkte er aber nicht, dass Morad das alles sah,das er ihr geholfen hatte.

Er öffnete seine Augen und sie sanken auf den Tisch zurück. Langsam fuhr er sich über die Haare und versuchte sich an etwas zu erinnern. Die Kleidung, die sie trug, kam ihm bekannt vor, aber woher wusste er nicht. Vielleicht war er mal auf dem Planeten, wo sie lebte. Aber wie kam sie dann hierher? Um alleine zu reisen, war sie zu jung. War sie vielleicht ein Straßenkind? Nein. Die hatten kein Geld, um zu reisen. Ihre Kleidung war nicht gestohlen, denn diese Art von Kleidung gab es hier nicht und eine Sklaven war sie auch nicht. Weder ein Sklavenhalsband noch irgendwas, was sie dazu machte. Keine sichtbaren Narben, nicht auf ihrer Haut, noch unter ihren Füßen. Das hätte er bemerkt, als er sie trug, weil sie keine Schuhe anhatte. Noch dazu, hatte sie keine Sklavenkleidung an. Doch, woher kam sie jetzt? Er seufzte, sie müsste wohl oder übel erst aufwachen und was richtiges zu Essen kriegen, wenn sie das überhaupt annahm. Von einem Fremden essen kriegen? Wie war man sicher, das es nicht vergiftet war? Das Mädchen würde sicher nichts von ihn annehmen, ehe sie sich sicher war, das es ungefährlich wäre. Dazu müsste sie aber erstmal aufwachen, was sicher noch ein paar Stunden bräuchte. Also, was sollte er jetzt die nächsten Stunden machen? Leise schnaubte er und schaute sich seinen Helm genauer an. Er könnte daran arbeiten. Wenn er jetzt wirklich als Kopfgeldjäger arbeiten würde, dann wäre es lieber besser, eine intakte rüstung zu haben. Das Muster gefiel ihn eh nicht mehr. Außerdem musste er mal was kaltes reinhauen, dass er nicht immer so stickig Luft bekam.

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