Kapitel 2

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,, NEEEIIINNN! "

Er schreckte hoch, das Wasser fiel vom Tisch auf den Boden und er gleich hinterher. Schweratmend schaute er seine Umgebung an. Schweiß Tropfte von seiner Stirn. Der Puls war erhöht und seinen Herzschlag hörte er in seinen Ohren. Reflexartig fasste er an seinen Bauch, doch da war nichts - Nichts.
Keine Wunde, kein Blut, keine Schmerzen. Seine Augen blieben an der Tür hängen, sie war zu. Er atmete immer ruhiger und versuchte seinen verstand deutlich zu machen, dass es nur ein Traum war. Ein Albtraum. Still wanderte seine Hand, die zuvor an seinem Bauch war, zu seinem Herz, um dieses zu beruhigen. Nichts war echt. Es war nicht real. Nur ein Traum, ein verdammter Albtraum. Mehr nicht. Seine Muskeln konnten sich immer noch nicht bewegen. Er befand sie wie in eine Art Trance, die ihn gefühlte Minuten nicht losließ. Was hatte der Traum, der Albtraum zu bedeuteten? Sowas hatte er noch nie geträumt, noch nie! Die Krallen, wie sie in sein Körper führen. Immer tiefer und tiefer. Das Blut, welches warm runter lief. Diese roten Augen, so ruhig und doch gefährlich.

,, W-Was?", brachte er über seine Lippen.

Es war einfach, einfach zu viel. Wieso träumte er sowas? Nie zuvor hatte er so einen Traum, nicht mal annähernd. Doch irgendwas musste er bedeutet. War es eine Art Vision? Nein. Die Stimmen kannte er nicht, dennoch klangen sie bekannt. Besonders, die weibliche. Sie klang so bekannt, so warm und sanft. Obwohl sie mit Schmerz gefüllt war. Er kannte sie, doch woher? Woher kannte er sie?

Die Minuten vergingen, wo er einfach auf dem Boden saß und über diesen Albtraum nachdachte. Sein Blick blieb nie an der selben stelle. Er schaute sich öfters im Raum um, um sicher zu gehen, dass er alleine war, was er auch war. Selbst die kleinste Veränderung, würde ihm auffallen. Doch erkannte er keine, nur das er auf dem Boden war und das Wasser auf dem Boden. Zum Glück war die Flasche schon beinah leer gewesen. Hinter sich hörte er den Fernseher, der noch an war. Hatte er ihn nicht ausgemacht oder war es im Traum gewesen? Aber " Dreams are Fade/Träume sind verblasst" lief nicht mehr, sondern Werbung. Also schief er davor ein, wie schnell bitte schön? Er versuchte sich aufzusetzen, was mit seinen tauben Muskeln nicht ganz elegant gelang. Trotzdem schaffte er es auf die Couch und das mit dem Kopf voran. Entkräftet drehte er sich auf seinen Rücken und schaute zur Decke hoch. Sie war in einem hellen Blauton, welcher zu weiß überging. Sein rechter Handrücken legte sich auf seine Stirn und die linke Hand fuhr zu seinem Bauch. Erst jetzt bemerkte er, dass er immer noch halb nackt war und total verschwitzt war. Der Traum hatte ihm solche Angst gemacht, das er sogar jetzt noch seinen Atem beruhigen musste. Er atmete ein und aus, in einem langsamen Takt, doch sein Herz wurde nicht langsamer, nur ganz langsam beruhigte es sich. Das Blut rauschte in seinen Ohren, es strömte durch seine Adern, als wäre er ein Fluss, der mit Wasser Überfüllt war und eine schnelle, kraftvolle Strömung herbeigeführte. Schwach tastete er seinen Bauch entlang, fuhr über seinen Sixpack und blieb an einer alten Narbe hängen, von dieser er nicht wusste, woher er sie hatte. Dieser Schmerz, der Stich mit diesem scharfen Gegenstand, war er nicht genau da, wo die Narbe war? Hatte er sie davon? Wer war dieses Monster? Dieses Monster, mit diesen ruhigen und gefährlichen roten Augen? Er wusste es nicht, wer es war, ob er die Narbe von ihm hatte oder was allgemein der Traum bedeutete. Sein Kopf war leer, er hatte keinen blassen Schimmer. Es war einfach zu viel. Er fühlte sich ganz erschöpft, obwohl er doch erst geschlafen hatte. Die Kräfte verließen seinen Körper, seine Rechte Hand rutschte von seiner Stirn runter und seine Augen flackerten. Plötzlich war er so müde, ganz müde. Sie schlossen sich und er driftete in die Müdigkeit. Auf und Ab, diese Bewegung machte sein Brustkorb. Auf und ab, ganz langsam. Der Atem war leise und doch hörte man ihn. Alles wurde still, so still wie vorher, nur der Holo-Fernseher lief, doch Ezra hatte ihn total vergessen. Er hörte den Klang der Stimmen, die dort rauskamen, nicht mehr. Wie selbstverständlich hielt er die Töne. Die Stimmen und Geräusche. Anderes als vorher, bekam er keinen Albtraum, aber träumte gar nichts. Sein Körper erholte sich nur. Er schlief nicht fest, es war ein leichter schlaf. Einfach, um seine Kräfte wieder zu erlangen. Alles wirkte ruhig, keine Kälte, keine Geräusche, außer dem vom Fernseher und die Atemzüge. Wie, als wäre alles eingefroren, ein Bild. Es war ein Bild, welches man sehen konnte, es anfassen, doch aufpassen musste, dass man es nicht zerstörte. Ezras Nackenlangen dunkelblauen Haare fielen ihm leicht in das Gesicht und verteilten sich ungleichmäßig auf der Couch. Eine Hand hing runter und berührte den Boden. Die andere war noch immer auf seinem Bauch und lag sanft über der Narbe. Zwar war es etwas kalt, das war der Tempel öfters, weil er aus Gestein befand, doch nicht so kalt, wie in seinem Traum. Diese Kälte war er schon gewöhnt, doch fing er leicht an zu zittern und rollte sich etwas zusammen, wie eine Katze. Er suchte nach Wärme, Wärme die er lange nicht mehr gefühlt hatte. Nicht die einer Decke oder etwas heißem. Etwas ganz anderes begehrte sein Herz, etwas, was er lange nicht mehr fühlte. Die Wärme in seinen Herzen suchte er, die die andere ihm nur geben konnte, wie eins seine Eltern. Oft war er in die Zeit zurück gereist, hatte nur beobachtet. Die schönen Momente seiner Kindheit, wie seine Eltern ihm liebe gaben. Liebe, die sein ganzes Herz einnahm. Doch Heute war davon nichts mehr zu sehen. Er hatte sie verloren, diese Wärme, dieses Gefühl. Sein Herz war nicht gefüllt von Liebe, Fröhlichkeit und Freude. Nein. Es war voller Verlust und Angst. Angst sich jemanden anzuvertrauen, sich zu einem zu wenden. Zu sehr war dieser Schmerz, der einfach nicht weg ging, wenn er andere fröhlich sah. Ihr lachen, ihre Freude. Früher war er auch so. War etwas Naiv, doch das musste er schnell loswerden. Wenn es eins gab, was die Straße aus ihm machte, dann war es, dass er keinen mehr Vertrauen konnte. "Trust no one /traue niemanden." Das war sein Motto. Man weis nie, ob er kein Feind ist,der nur tut, als wäre er dein Freund. Die Welt, die Galaxien sind voller solcher Leute, die einen nur ausnutzen. Gib einem Macht und du sieht seine wirkliche Gestalt. Wird er sie Missbrauchen, dann siehts du,  was für ein Monster er ist. Macht er nichts, missbraucht er sie nicht, um böses zu tun, dann hat man die richtige Wahl getroffen. Das waren die Gesetze vom beinah siebzehn jährigen Ezra Bridger. Niemanden vertrauen, der nett zu einem ist. Keinen Fremden. Egal wie nett sie auch zu scheinen scheinen, jeder hat seine Geheimnisse. Jeder hatte etwas in sich, was nicht gut war. Niemand bestand nur aus Licht, es gab immer Schatten. Den Ausgleich musste man finden. Was war man? Die Dunkelheit oder das Licht? Selbst Ezra hatte Schatten in sich, viel mehr als er dachte. Er hatte Macht, die Macht, die die Jedi oder Sith nutzten und doch so viel mehr. Wenn er wollte, könnte er alles verändern, die folgen einfach auf sich nehmen und fallen. Er könnte der Bestimmer der Zeit sein. Ein Herrscher, ein Gott. Unantastbar und stark. Doch wollte er das nicht. Er wollte zwar seine Eltern zurück, doch andere damit zu schaden, die Galaxien in Unglück stürzen, wegen seinen Eltern, weil er sie vermisste? Nein, dass konnte er nicht. So hatten sie ihn nicht erzogen. Man sollte nicht Egoistisch sein, nur um seinen Wunsch zu bekommen, keine anderen dafür leiden lassen. Das würde es auch nicht besser machen. Alles wäre dann eine Lüge, eine verdammte Lüge, die man lebte. Dazu noch dieses Gefühl, dass er nicht fallen durfte. Er wollte es so sehr, Gott und wie! Er wollte seine Eltern zurück, mit Ihnen glücklich Leben, doch dieser Wunsch blieb ihm für Ewig verwehrt. Die Vergangenheit konnte man nicht ändern und doch hatte er die Macht dazu, er konnte sie verändern, ein klein wenig. Einen Spalt finden, um ihn zu verändern, doch mehr nicht. Leider. Leider gab es da diese 'Fixpunkte', die er einfach nicht verändern konnte. Eine Träne rannte ihm runter, als er an seine Eltern dachte. Vielleicht fand er irgendwann einen weg, sie zu retten, jedoch schien das so weit weg, wie noch nie. Trauer umkreiste sein Herz. Wieso hatte er diese Gabe, wenn er die nicht beschützen konnte, die er liebte? War das einfach der Wille der Macht, hasste Ashla ihn so sehr? Wieso wendete er sich dann nicht einfach Bogan zu? Dann könnte er ohne Reue, einfach die Zeit ändern, wie er wollte. Alles perfekt für ihn machen. Eine perfekte Welt. Doch Bogan war ein einziger Lügner. Er wollte nur eins und das war Macht. Macht über andere, dazu ging er zu gerne über Leichen. Allein deswegen schloß sich Ezra ihm nicht an. Ihm bedeutete das Leben nichts, doch Ezra bedeutete das Leben was. Er wollte nicht ein 'Diener' Bogans sein. Ein Sklave von ihm. Außerdem sagte sein inneres, dass er ihm kein Wort glauben soll, es wären alles lügen, er versprach etwas, was er nie halten würde. Er fiel nicht auf ihn,denn er war kein Kind mehr. Kein naives Kind, dass alles glaubte, was man ihm sagte. Dafür war die Zeit auf der Straße zu hart. Tag ein, Tag aus musste er sich sein Essen verdienen, er musste es stehlen. Um sein Essen kämpfen, denn er war nicht das einzige Kind auf der Straße. Gangs gab es meist, miese Gangs, die alles machten, um an essen zu kommen. Selbst töten. Zum Glück schloß er sich diesen auch nie an. Er war ein Einzelgänger, wie schon gesagt. Niemand legte sich, als er jünger war, auf der Straße mit ihm an. Dafür hatte er einen berüchtigten Namen. Als ein Name konnte man es nicht richtig beschreiben, es war eher ein Spitznamen. "Shadow /Schatten" ,weil er so schnell, wie der Schatten verschwand.

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