Ich schlucke schwer. So nah bin ich noch nie einem Mädchen gewesen, zumindest nicht auf die unheimliche Weise, bei der man sich ewig anschaut und nicht weiß, ob der andere einen küssen möchte oder ob man selbst den ersten Schritt in die Hand nehmen muss. Anders als in meinem Träumen weiß ich in der Realität nicht was ich in ihrer Gegenwart tun soll.
Lia nimmt mir die Entscheidung ab. Sacht drückt sie ihre Lippen auf meine. So schnell wie sie näher gekommen ist zieht sie sich jedoch auch wieder zurück und mustert mich prüfend. Ich muss mich selbst daran erinnern mich zu bewegen, damit ich nicht untergehe.
Da ich nichts weiter sage, kommt Lia wieder näher. Dieses Mal bin ich diejenige, die sie küsst und wie von selbst schlinge ich meine Arme um sie. Strampelnd intensivieren wir den Kuss und als wir plötzlich Boden unter den Füßen spüren, erwidert sie meine Umarmung. Das Wasser rauscht um uns herum, doch wir bleiben stehen wie zwei Felsen in der Brandung, die sich nicht trennen wollen.
„Lia? Claire? Lia!", ertönt lautes Gerufe und wir fahren auseinander, ertappt.
Doch wer auch immer zu der männlichen Stimme gehört ist noch nicht zu sehen.
„Claire!", stimmt nun auch eine zweite, weibliche Stimme ein.
Verwirrt schauen wir uns gegenseitig an und verlassen das Meer. Rasch klauben wir unsere Sachen zusammen und gehen den sich nähernden Stimmen entgegen. Aus dem Wald kommen uns Ana und Louis entgegen.
„Ach, da seid ihr ja!", ruft Ana sichtlich erleichtert aus.
Louis starrt uns kurz an, bevor er sich mit einem verlegenen „Öhm", ruckartig umdreht.
Mir wird bewusst, dass wir nur in unserer Unterwäsche hier stehen, die vollkommen durchnässt ist. Ich muss lachen.
„Was macht ihr denn für einen Radau?", erkundigt sich Lia und fängt an, ihre Kleidung überzustreifen.
„Das Fest ist zu Ende und wir wollen zum Schiff aufbrechen. Bis jetzt haben deine Brüder dich noch nicht vermisst, aber ich möchte es nicht drauf ankommen lassen", antwortet Ana.
Ich folge unterdessen Lias Beispiel und ziehe mich wieder an.
„Denkbar ungünstiges Timing Leute. Nachts schwimmen ist toll", mault Lia und seufzt, „na, kann man nichts machen. Auf geht's!"
Beschwingter als sie es vermutlich ist marschiert zu neben Ana zurück zum Dorf. Ich selbst laufe einfach schweigend hinter ihnen her und versuche meine Gedanken zu sortieren. Was vorhin passiert ist fühlt sich immer noch nicht ganz real für mich an.
„Alles in Ordnung bei dir?", fragt Louis mich und lächelt mich freundlich an.
„Mhm", mache ich und mache ein unbekümmertes Gesicht.
Wir treffen unter den letzten Passagieren ein, die zurück auf das Schiff strömen. Wir wünschen Ana und Louis eine gute Nacht und verkrümeln uns anschließend in unsere Kabine. Mit einem Mal fühle ich mich beklemmt und bleibe ein wenig steif im Raum stehen, während Lia die Tür verschließt.
„Wie setzt man jetzt an den Moment vom Strand an?", frage ich mich.
Die Antwort ist einfacher als ich gedachte habe. Man macht einfach genau da weiter, wo man aufgehört hat. Ich meine förmlich spüren zu können wie die Hormone durch meine Blutbahnen strömen. Ihre Lippen schmecken noch ein wenig nach Meer und auch in ihren Haaren hängt ein salziger Duft.
Wie in einem Rausch nehme ich alles andere nur noch am Rande wahr. Wir landen auf dem Bett und sie drückt mich mit ihrem Gewicht in die Kissen. Durch den Hormonschwung ermutigt lasse ich meine Hand über ihre Seite und unter ihr Shirt gleiten. Um ihre Brust herum ist es von ihrem BH sehr nass und ich vermute, dass es bei mir nicht viel anders aussieht. Kurzerhand streife ich es ihr über den Kopf. Ihre Shorts folgen und auch ich liege wenig später nur noch in meiner Unterwäsche im Bett und genieße das Gefühl ihrer Hände, die über meinen Körper streichen.
Ihre Lippen wandern meinen Hals hinunter und ich spüre Gänsehaut an meinen Armen. Auf meiner Hüfte sitzend küsst sie sich bis knapp unter meine Brust entlang und richtet sich auf. Wieder mustert sie mich prüfend, als müsste sie darauf achten, dass es nicht zu viel für mich wird. Nur ihren leicht zitternden Fingern und der Gänsehaut kann ich entnehmen, dass sie mindestens genauso aufgeregt ist wie ich selbst.
Langsam greift sie sich hinter den Rücken und öffnet ihren BH, den Blick fest auf mich gerichtet. Sie zieht ihn sich aus und wirft ihn neben das Bett. Auf eine mir bis dato unbekannte Art und Weise finde ich ihre Brüste attraktiv und lasse mich kommentarlos von ihr zu sich heranziehen und ihre Finger die Häkchen meines BH's öffnen. Kaum dass er weg ist ziehe ich sie mit zurück in eine liegende Position fange wieder an sie zu küssen. Keiner meiner Schritte ist bedacht, ich lasse mich vollkommen von meinem Körper leiten. Am Rande nehme ich wahr, wie mein Atem sich verändert. Nicht mehr ruhig und gelassen, sondern ein wenig keuchend. Dennoch verzichte ich auf den Sauerstoff und gebe mich weiter meinen anderen körperlichen Bedürfnissen hin, die sich immer heftiger melden.
Wir rollen uns herum, sodass ich nun auf Lia liege und mit dem Daumen fahre ich eine Spur an ihrem Hals lang, bevor ich ihr mit Küssen folge. Ihr Atem wird flacher und ihre Hand streicht über meinen Hintern, fährt unter mein Höschen und entfernt schließlich das letzte Stück Stoff zwischen uns. Lia dreht mich wieder auf den Rücken und lässt ihre Hand zwischen meine Schenkel gleiten. Ich keuche laut auf, als sie meine empfindliche Stelle berührt und sachte anfängt zu streicheln. In Trance merke ich, wie mein Körper sich anspannt. Mit einem leise gestöhnten „Ooohu", entlädt sich die Spannung mit einem unglaublichen Zittern. Ein wenig außer Atem bleibe ich mit geschlossenen Augen liegen.
Lia legt sich neben mich und schaut mich einfach nur an. Als ich mich wieder etwas gefangen habe, drehe ich mich zu ihr und erwidere ihren Blick. Ratlos, denn ich bin mir unsicher, was ich tun soll. Ich möchte ihr sagen, dass ich nicht weiter weiß und bringe doch kein Wort über die Lippen. Glücklicherweise scheint sie mich auch so zu verstehen, denn sie nimmt meine Hand in ihre und führt sie an ihrem Körper entlang hinab.
„Mach einfach so, wie du meinst", wispert sie.
Unsicher lasse ich meine Hand unter ihre Unterhose gleiten und beobachte dabei ihr Gesicht. Sie zieht scharf die Luft ein, als ich ihre empfindliche Stelle berühre und biegt den Kopf in den Nacken. Langsam bewege ich meine Finger und sie schließt stöhnend die Augen, nur um sie wieder aufzureißen. Die Finger, die durch meine Haare gestrichen haben, krallen sich nun in diese hinein, doch ich spüre keinen Schmerz. Ihr ganzer Körper spannt sich an und ihr Unterleib biegt sich mir entgegen, bevor sie die angehaltene Luft ausstößt und ihre Augen ein wenig glasig werden. Als ihr Atem sich wieder normalisiert hat, ziehe ich meine Hand zurück und muss unwillkürlich lächeln.
Schweigend bleiben wir liegen und hängen jeder für sich in Gedanken an das, was wir gerade gemeinsam erlebt haben. Ich bin immer noch ganz berauscht von dem Gefühl und klar denken fällt mir so unglaublich schwierig.
„Ich bin gleich wieder da", murmelt Lia leise, steht auf und verschwindet im Bad.
Ich verkrieche mich derweil unter der Decke und überlege, ob ich etwas sagen soll, doch jedes Wort erscheint mir wie ein Schlag gegen die Stimmung, die zwischen uns herrscht und so drehe ich mich nur auf die Seite und schließe die Augen. Plötzlich bin ich sehr müde und dämmere weg. Im Habschlaf bekomme ich noch mit, wie sich ein Arm um meine Taille legt und Lia ihren Kopf in meinem Nacken vergräbt und tief einatmet.
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Als ich im Jahr 2974 erwachte
Science FictionEine unbekannte Schwärze verschluckte die Welt und beendete damit vorerst das Leben auf der Erde. Als Claire erwacht, fühlt sie sich zunächst allein, verlassen und wünscht sich nichts sehnlicher, als sofort zu sterben. Doch sie ist nicht die einzige...