Kapitel 20 ~ In the Rain

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"Breaking someones trust is like crumpling up a perkeft piece of paper. You can smooth it over but it's never going to be the same again."
- Unknown
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"Und wie Tali versucht hat auszuweichen und du sie trotzdem volle Kanne erwischt hast...", lachte Adrian sich schlapp und schlug dabei auf den Tisch. Auch Yuuto und Rule entfohl ein Lachen. "Macht euch nur lustig... Aber dafür kann ich mich jetzt verteidigen. Und ich bin nicht schlecht! Zwar kein Gegner für Rule, aber nicht schlecht..."
Es war nun einige Zeit vergangen. Ich war stärker und, was das Verarzten an ging, schlauer geworden.
Der Abend war schon die ganze Zeit über bewölkt gewesen und man konnte in der Ferne ein Gewitter hören. Und gerade als wir aßen, kam es bei uns an. Es schüttete wie aus Kannen und das Gewitter war nicht mehr angenehm, sondern Angst einflößend. Wäre ich noch fünf Jahre alt, dann wäre ich zu meinen Eltern ins Bett gegangen...

Und plötzlich passierte es. Die Tür von Yuutos Haus wurde eingetreten. Wie als hätten wir das Ganze schon tausend Mal erlebt, gab ich hastig Adrian ein Signal sich zu Verstecken. Der altbekannte Wandschrank kam wieder zum Einsatz und er war verschwunden. Fürs erste.
Danach traten zehn schwarz gekleidete Personen ins Haus und umstellten uns.
"Versucht gar nicht erst zu fliehen..." Eine bekannte Stimme erklang und, wie Rule wahrscheinlich auch, wusste ich, dass es Ärger geben würde. Wenige Sekunden später gab sich Fuchs zu erkennen und auch diese andere Frau, die mich im Restaurant damals angerempelt hatte. Ich mochte dieses Miststück jetzt schon nicht. "Klären wir das doch draußen...", meinte Rule und richtete sich vom Tisch auf. Ich schaute ihn verwirrt an.
Was? Wollte er sich mit zwölf Leuten alleine anlegen? Unmöglich...
"Von mir aus, aber eins ist klar... Deine Freundin hier kommt mit!", drohte der Blonde. Die Blondine mit den grünen Augen schaute verächtlich zu Yuuto:
"Und was ist mit dem alten Sack da?"
"Den lassen wir. Der Boss sagte nur Rule, sie und den Jungen. Da er nicht hier zu sein scheint, haben sie ihn noch nicht gefunden... Gut für uns." Das finstere Lachen des Blonden machte mich wütend und ließ mich gleichzeitig erschaudern.

Wenige Minuten danach fanden wir uns außerhalb des Dorfes wieder. Bereits komplett durchnässt. Diese Mafialeute hatten uns umzingelt und Fuchs und die Blondine standen uns genau gegenüber.
"Du wusstest es nicht von Anfang an, habe ich recht?", fragte Fuchs und grinste überlegen. "Was?"
"Das deine Freundin hier, die Schwester von diesem Robertus ist, den wir suchen sollten. Doch dann musstest du ja unbedingt Jesus höchst persönlich spielen und der Meinung sein, dass nach elf Jahren alles hier komplett falsch ist... Wann hast du gecheckt, dass die beiden verwandt sind? Als ihr nach Shirakawa aufgebrochen seid?"
Ich konnte einfach nicht mehr aufhören ihn anzustarren. Ihn, der seit Wochen an meiner Seite war und dem ich vertraute. Und jetzt sagte man mir, er wäre dabei gewesen meinen Bruder zu verfolgen und zu töten!? Ich war blind vor Wut und Enttäuschung. Nun suchte er meinen Blick, doch ich drehte in sekundenschnelle meinen Kopf in eine andere Richtung. Nur um ihn nicht in die Augen zu sehen. Die Augen, die mich immer dazu brachten ihm zu verzeihen. Aber diesmal nicht. Ich nahm Schritte war, die im Regen wie das Treten in eine Pfütze klangen. Und als das Geräusch verstummte, wusste ich, dass er direkt vor mir stand. "Natta bitte... Ich habe sofort abgebrochen, als ich wusste, dass ich ein Kind töten sollte. Ich wollte das nicht... Bitte vertrau mir doch..." Kurz war ich davor gewesen, ihn anzusehen. Seine Stimme war voller Verzweiflung und Reue. Etwas, was mich weich werden ließ. Doch ich riss mich zusammen. Meine Wut wurde von einem der Wörter, die er benutzt hatte, noch mehr gesteigert. 'Abgebrochen'.
"Achso ich soll dir vertrauen!? Wie soll ich dann das Wort 'abgebrochen' verstehen!? Du hast nur mal probiert jemanden zu töten und als es dann zu brenzlig wurde, hast du es gelassen!? Deine Vergangenheit ist nicht gefährlich, sondern einfach nur krank! Und das schlimmste ist, dass du mich einfach angelogen hast..."
Ich spürte seine Hand an meiner Schulter und drehte mich um. Ich schlug erst seine Hand von mir weg und dann gab ich ihm eine Ohrfeige.
"Natta..."
"Nenn mich nicht so!"
"Natalie..." Er hielt sich die Wange. Aber nicht aus Schmerz, den er körperlich spürte, sondern den Schmerz, den er innerlich spürte. Ich sah es, aber es interessierte mich nicht. "Verschwinde!"

"Ich unterbreche euch beide nur ungern, aber wenn ihr denkt das war alles, dann habt ihr irgendetwas falsch verstanden. Wir sind nicht hier um euch gegeneinander aufzuhetzen, sondern eher um unseren Auftrag zu erfüllen...", lachte dieser blauäugige Typ. Die schwarzen Personen bewegten sich näher auf uns zu. Zwei von ihnen hingen sich an Fuchs Seite und gingen auf Rule zu, während ich bemerkte, wie diese blonde Trulla auf mich zu kam.
"Oh, das wird einen Spaß machen..." Ihre Augen funkelten genauso, wie bei unserem ersten Treffen. "Was? Denkst du mit diesem Blick in deinen Augen machst du mir Angst? Das ich nicht lache, du bist keine Herausforderung für mich...", sprach sie weiter, "aber ich muss sagen, er kommt meinem Blick nahe. Hast du dir wohl abgeschaut, hm?"
"Warum sollte ich mir von so einer gefälschten Tussie irgendetwas abschauen wollen!?" Ich hielt ihrem herausfordern Blick bei jedem Schritt stand. "Autsch... Das tat vielleicht weh! Weißt du, anstatt das Ganze mit Worten auszutragen... Warum machen wir es nicht wie die da drüben?"
Sie deutete vor sich. Ich erstarrte. Es war meine Schuld, nur ich allein war dafür verantwortlich, was dort passierte. Rule war komplett aus der Fassung gekommen und nicht fähig sich gegen drei Personen zu wehren. Selbst dieser Fuchs alleine hätte ein leichtes Spiel gehabt.

Mich traf etwas im Gesicht. Ich hatte mich ablenken lassen. "Schau ihn nicht zu lange an, er gehört sowieso nicht dir...", sagte die Blondine aggressiv und trat mir in den Magen. Ich fiel zu Boden, wo sie mich mit ihren Beinen fixierte und ich nicht mehr in der Lage war, mich zu bewegen. Mein Gesicht lag in Blickrichtung zu Rule, welcher ebenfalls auf dem Boden lag. Wie bereits in seiner Wohnung bewegte er sich nicht mehr. Die Typen ließen von ihm ab und ich sah, wie sich die blauen Augen auf mich richteten.
"Und jetzt nur noch du...", sagte der Blonde und kam auf mich zu. Wieder erklangen diese Tapsgeräusche im Regen, doch diesmal wäre ich weg gerannt. Um mein Leben.
Er zog eine Pistole und zielte bereits im Gehen auf meinen Oberkörper, genauer gesagt auf meinen Rücken. Ein kalter Schauer durchfuhr meinen ganzen Körper. Erst jetzt, obwohl wir bereits seit einer viertel Stunde hier draußen waren. Ich richtete meinen Blick ein letztes Mal auf Rule und erkannte das sein Brustkorb sich hob und wieder senkte. Plötzlich hörte ich ein lautes Geräusch. Die Umrisse in meinem Sichtfeld wurden immer unklarer und tauchten sich letztendlich in ein unendlich wirkendes Schwarz.

~Adrians Perspektive~

Ich war ihnen gefolgt. Und nun? Als ich sah, was dort unten passierte, wurde mir erst klar, wie gefährlich diese Leute waren. Ich hatte sie eindeutig unterschätzt. Und noch etwas wurde mir in diesem Augenblick bewusst. Mir kam Rule schon die ganze Zeit bekannt vor und jetzt wo ich sie alle auf einem Haufen sah, wurde mir klar warum. Jedoch hatte er meine Schwester diesmal nicht angelogen... Ich hatte ihn beim ersten Aufeinandertreffen wirklich gesehen, diese Augen waren unverwechselbar. Aber danach nie wieder. Er hatte nur damit gelogen, dass er sie nicht kennen würde. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ein lauter Schuss die Ruhe des Regens durchschnitt. Erschrocken belauschte ich wieder die Gespräche.

"Du hast echt wieder einmal miserabel gezielt, Newt."
"Halt die Fresse, du Intelligenzbolzen!"
"Sicher das die daran verrecken wird?"
"Jaha, oder siehst du hier jemanden, der ihr zur Hilfe kommen könnte!? Und jetzt komm, nichts wie weg von hier..."
"Jaaa noch ganz kurz... Ich muss aber noch eine Kleinigkeit erledigen..."
Diese, mir bekannte, Blondine  trat Tali ohne Erbarmen noch ein paar Mal in die Rippen. Ich kochte vor Wut. Am liebsten hätte ich mir ihre blonden langen Haare geschnappt und sie büschelweise herausgerissen, um ihr zu zeigen was für Schmerzen es mit sich brachte.
"War das echt nötig?"
"War deine Geburt nötig!?"
Sie ließen ihren Körper liegen und wandten sich Rule zu. Dieser war noch halb bei Bewusstsein und hatte den Schuss ebenfalls mitbekommen. "Was habt ihr getan!?", hustete er verzweifelt. "Keine Sorge, das Kapitel ist bald abgeschlossen. Dafür wirst du deine Errinnerungen an ein Altes wieder auffrischen..." Zwei schwarz gekleidete Personen packten ihn unter den Armen und trugen ihn davon. Ich wollte helfen, doch das wäre kontraproduktiv gewesen. Ich musste mich zurück halten, auch wenn ich gerne auf sie losgegangen wäre...

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Endlich...

Ich kann jetzt offiziell sagen, dass "After your Death" endlich richtig los geht!

Was ist mit euch? Habt ihr euch schon gedacht, dass sowas passiert oder war das überraschend, dass Rule einer von Adrian's Verfolgern war?

After your Death ~ Die Suche nach LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt