Kapitel 27 ~ Three men in one room

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"He, who learns but does not think, is lost. He, who thinks but does not learn, is in geart danger."
- Confucius
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~Natalies Perspektive~

Gerade als ich die Teller auf der Ablage der Spüle ablegte, klingelte es kurz, aber gut hörbar, an der Tür. Luca reichte mir schnell die Tassen und verschwand dann eilig den Flur entlang. In dieser Zeit entsorgte Adrian die verbrauchten Teebeutel und ein paar kleine Essensreste im Müll, den er lautstark zufallen ließ. Luca hatte die Tür erreicht und schaute sicherheitshalber durch das kleine Guckloch, was genau auf seiner Höhe war. Für mich und Adrian war es zu hoch, was mich insgeheim etwas ärgerte und mich klein fühlen ließ.

Doch dann riss mich die hastige Umdrehung von Luca aus meinen Gedanken und meine volle Aufmerksamkeit lag auf ihm. Ich musterte innerhalb von Sekunden sein erschrockenes Gesicht, seine weit aufgerissenen Augen und die blasse Haut, die vor einer Minute noch schön sonnengebräunt war, wie als wäre er gerade vom Strand gekommen. Und dann ging alles so schnell... 

Vorsichtig schlich ich zur Tür, um keine Geräusche zu machen, und blickte ebenfalls durch das Loch. Jedoch musste ich mich auf Zehenspitzen stellen, um überhaupt etwas zu sehen. Wie gesagt, es frustrierte mich. Ich konnte geradeso realisieren, was ihn überrascht hatte, als ich bereits von ihm an der Hand gepackt und mit gezogen wurde. Auf dem Weg sammelte er noch Adrian ein und deutete uns, zügig in seinen Schlafbereich zu gehen und uns zu verstecken. Ich war wie in Schockstarre, was mein Gehirn anging. Mein Körper tat einfach das, was Luca gerade von uns verlangte. Nun schnappte ich mir Adrian und
oben angekommen, zog ich Adrian hinter mir her in eine Ecke, wo man uns nicht sehen konnte. "Was ist denn verdammt nochmal los, Tali!?", beschwerte sich mein Bruder und sah mich fast schon wütend an. Ich fing mich wieder: "Lucas Bruder und Yuuto stehen gerade zusammen vor der Tür. Ich habe keine Ahnung, wie Yuuto es geschafft hat überhaupt noch zu leben... Aber wir müssen jetzt um unser Leben beten, dass uns dieser Verrückte nicht findet!"
Und somit war Adrian verstummt und machte sich so klein wie möglich. Die Wahrscheinlichkeit gefunden zu werden, war zwar relativ klein, da wir hinter Lucas Bett hockten und damit nicht zu sehen waren, aber wenn er hier hoch kommen würde, wäre es aus. War jetzt wirklich alles vorbei? Jetzt, wo wir endlich einen Plan hatten, wie wir Rule retten konnten? Wenige Augenblicke später öffnete Luca die Tür...

~keine Perspektive~

Nun musste Luca sich zusammen reißen. Als erstes würde er seinen Bruder und Yuuto sprechen lassen, denn das war die einzige Möglichkeit einen Weg zu finden, Franzesco zu erklären, wer Yuuto war und was er hier wollte. Er öffnete die Tür und tat so als würde er sich Staub oder Dreck von den Klamotten klopfen. "Luca! Das hat ja gedauert, bis du diese Tür aufgemacht hast. Was machst du nur immer?", fragte sein Bruder lachend und klopfte ihm zusätzlich auf die Schulter. Luca lächelte unschuldig: "Ich war gerade beim Aufräumen, bin gerade mit dem Frühstück fertig geworden, weißt du? Aber was machst du denn so früh schon bei mir?" Eigentlich hätte er lieber gefragt was zum Teufel sein Bruder genau jetzt hier auftauchen musste und hatte ihm gerne eine verpasst. Der Ältere drehte sich kurz zu Yuuto und wandte sich dann wieder zu seinem kleinen Bruder: "Ich wollte mit dir noch ein paar Dinge besprechen, jetzt wo dein Kumpel wieder bei uns arbeitet..."
Er ging näher auf Luca zu, verschaffte sich damit Eintritt in die Wohnung und flüsterte:
"Du weißt schon, was ich sagen will..." Und somit schlenderte er durch die Wohnstube. Luca war mittlerweile das Herz in die Hose gerutscht und jede Sekunde wiederholte sich der Satz 'Bitte geh nicht hoch!' in seinem Kopf. "Willst du deinen bestellten Klempner nicht rein lassen? Er soll doch etwas im Bad reparieren, nicht wahr? Was war es gleich... Die Toilette oder die Badewanne?", merkte Franzesco an und schaute fragend zu dem alten Mann. "Ähm ja klar! Mr. Itosama? Ich habe Ihnen bereits das Werkzeug ins Bad gestellt. Lassen Sie sich ruhig Zeit", sagte ich schnell, um schon mal diese Situation zu entschärfen. Dieser nickte lächelnd und verschwand im Badezimmer.

Als Luca sich wieder umdrehte, war sein Bruder plötzlich in der Küche und musterte den Geschirrstapel. "Hast du heute mit jemandem gefrühstückt?", fragte er skeptisch. Doch Luca wusste sich zu helfen. "Nein... Du meinst wegen dem ganzen Geschirr? Ich hab vor zwei Tagen zu viel Sushi gemacht und war zu faul um abzuwaschen. Deswegen stapelt sich hier alles etwas..." Er lächelte den älteren verlegen an. Dieser musterte ihn jedoch weiter. "Du lügst..."
Jetzt war Lucas Herz in den Schuhen angekommen...
"Du kannst mir ruhig sagen, wenn du Frauen zu Besuch hast. Ist ja ganz legitim... Ich war früher auch so und was denkst du denn, dein anderer Bruder war auch nicht viel anders!" Nun brach der Ältere in Gelächter aus und steckte Luca an. Natürlich nur gespielt.
"Nagut... Ich sehe, der Moment ist schlecht. Ich komme einen anderen Tag wieder. Wir sehen uns, Luca, und lass dich ab und zu im Club blicken!" Franzesco begab sich zur Tür und zwinkerte dem Jüngeren zu, daraufhin fiel diese auch schon ins Schloss.

Fast schon übertrieben, ließ sich Luca an der Bar hinunter gleiten und atmete wie ein Profisportler nach einen Marathon. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet und langsam kehrte die Farbe in seinen Gesicht zurück. Er hatte es doch tatsächlich geschafft seinen verdammten Bruder zu überlisten. Es war zwar nicht das erste Mal, dass er dies tat, aber das erste Mal, wo es von Relevanz war. Dann öffnete sich die Tür des Badezimmers und Yuuto Ito trat heraus.
"Gerade noch gut gegangen, nicht wahr?", sagte der alte Mann locker. Zu locker für Luca. "Wie können sie nur so entspannt sein? Wenn ich ehrlich sein darf...", er hielt inne und wartete auf ein Nicken seines Gegenübers, "ich hätte mir fast in die Hose gemacht, um es freundlich auszudrücken..."
"Ich glaube, bei mir ist es der Fall...", flüsterte eine Stimme von oben. Yuuto und Luca schauten gleichzeitig hinauf zum zweiten Stock, wo Adrian über das Geländer lehnte und verstört nach unten blickte. Natalie tauchte hinter ihrem Bruder auf und schlug ihm gegen die Stirn: "Erzähl nicht so einen Scheiß! Luca!? Ich hab jetzt noch ein paar Fragen mehr an dich... Aber davor..."
Mit schnellen Bewegungen war sie wieder in der Wohnstube oder auch Küche und umarmte Yuuto freudig. "Ich habe Sie vermisst, Yuuto."
Dieser erwiderte die Umarmung: "Ich dich natürlich auch, Natalie."
"Und was ist mit mir?", mischte sich nun Adrian ein und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Beiden lösten sich voneinander und Yuuto sagte ohne zu zögern: "Mh... Also du hättest mir noch eine Weile gestohlen bleiben können, wenn ich ehrlich sein soll. Aber mein Haus könnte mal wieder geputzt werden..."
"Was soll das denn!?" Der Jüngste war sichtlich gekränkt und empört. Doch Yuuto ging auf ihn zu und umarmte auch ihn. Dabei konnte sich keine mehr das Lachen verkneifen.

Luca stellte sich zögerlich neben Natalie: "Was h-hast du denn noch für F-Fragen? Ich verstehe nicht ganz, warum du so angepisst auf mich bist..."
Ohne ihn anzusehen, schnipste sie ihm gegen die Stirn. Sie wusste ganz genau, dass sie gerade die Hosen an hatte.
"Ouch!"
"Was sollte das heißen mit 'dein anderer Bruder'? Du hast nie erwähnt, dass es noch einen in deiner Familie gibt!", sprach sie aufgebracht.
"Lass uns erstmal Tee kochen und uns alle zusammensetzen. Es gibt noch einiges mehr, was es zu erklären gibt...", beruhigte Luca Natalie.

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Wie 'noch einen Bruder'!?
Tja, das erfahrt ihr im nächsten Kapitel...
Hehe... ^^

After your Death ~ Die Suche nach LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt