Kapitel 23 ~ Until I woke up

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"Being alone is very difficult."
- Yoko Ono
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~Natalies Perspektive~

"Macht ihr jetzt los?", fragte ich die beiden Jungs etwas niedergeschlagen, als sie sich ihre Schuhe anzogen. Luca sah mich mit seinen orangenen Augen, die von seinen Haaren größtenteils bedeckt wurden, an: "Ja, ich muss mich daran machen Informationen zu sammeln. Dein Bruder wird mir heute mal helfen. Immer werde ich ihn nicht mitnehmen, da ich meine Pflicht als stellvertretender Chef, falls das Rule nicht schon übernommen hat, jetzt wieder etwas 'ernster' nehmen werde..."
Ich war noch etwas durcheinander und schaute fragend zu Adrian. "Er wird sich wieder etwas mehr integrieren, um so etwas über Rule herauszufinden. Dann werden wir uns einfallen lassen, wie wir ihn da raus holen. Deswegen..."
Ich nickte stumm und kurz danach fiel die Tür ins Schloss. Ich war jetzt allein.

Es waren drei Tage vergangen, seitdem ich aufgewacht war. Meist musste ich im Bett liegen und mich ausruhen, aber mittlerweile konnte ich etwas durch die Gegend laufen. Ich war heil froh, dass diese Träumerei endlich vorbei war und doch beunruhigte mich, dass Luca meinte, es könnte eine Voraussagung sein. Was Luca anging, war es mir immernoch peinlich, ihn verwechselt zu haben, obwohl wir uns schonmal begegnet sind. Aber bei unserer ersten Begegnung schien er mir auch nicht so sympathisch zu sein. Was sich nun natürlich geändert hatte. Meine Errinnerungen waren auch da. Ich konnte mich an den ganzen Vorfall in Shirakawa erinnern. Und Rule? Rule war wieder bei ihnen... Control02. Und trotz das wir einen Plan hatten und es mir gut ging, fühlte ich mich beschissen. Ich war erschöpft und fand einfach nichts, was mich motivieren konnte.

Vorsichtig hatte ich mich, wie ein Hund, der auf seinen Besitzer wartete, auf den Parkettboden gesetzt und schaute vor mich. Selbst die kleinen Staubkörner auf dem Boden hatten mehr zu tun, als ich. Ich atmete schwer aus.
Nach einigen Minuten wurde mir langweilig und ich stand wieder auf. Mit ein paar Schritten stand ich in der offenen Küche, die direkt mit dem Wohnzimmer verbunden war. Ich nahm mir ein Glas, ließ es mit Leitungswasser voll laufen und drehte mich zur Theke, wo ich mein Getränk abstellte. Die gesamte linke Wandseite bestand nur aus einer Fensterfront und man erkannte sofort, dass die Wohnung ein Loft war. Unter dem Fenster war eine breite Holzplatte angebracht, die mit allen möglichen Pflanzen verseht wurde. Geradeaus an der Wand stand ein Sofa, über dem es mit den Pflanzen weiter ging. Wenn ich nach rechts blickte, war dort der Essbereich und dahinter erst die Toilette und dann Lucas Gästezimmer, indem ich gerade wohnte. Lucas Schlafbereich war direkt über der Küche, denn
links neben der Theke ging eine Treppe nach oben.
Ganz ehrlich, Luca hatte echt Stil. Seine Wohnung war gemütlich und genau nach meinem Geschmack. Schmunzelnd trank ich mein Wasser aus und stellte das Glas neben den Kühlschrank, um damit zu zeigen, dass ich es noch benutzen wollte.
Danach ging ich auf die Couch zu, ließ mich vorsichtig fallen und zog eine kuschelige Decke über mich. Als es nach kurzer Zeit schön warm wurde, schlief ich ein.

Irgendwann waren Luca und Adrian wieder gekommen.
"Hey Kleine, wir sind wieder da...", begrüßte mich Luca sanft, als er mich weckte. Müde drehte ich mich um: "Und? Habt ihr was erreicht?"
"Nein, aber deswegen waren wir einkaufen für euch beide", antwortete Luca. "Was?"
"Naja, dein Bruder hat nur die Sachen, die er gerade trägt, und du bist auch nicht gerade, wie für eine Frau gewohnt, perkeft ausgerüstet."
"Das heißt?"
"Ich hab dir und deinem Bruder mal ein paar Outfits gekauft... Hoffe das ist okay für dich", meinte er und lachte vorsichtig.
"Woher kennst du denn meine Kleidergröße?"
"Naja ich musste deine Schussverletzung behandeln, da hab ich dein Schild gesehen..."
Ich wurde rot und meine Augen weiteten sich. Peinlicher konnte es ja nicht mehr werden. Luca stellte mir eine vollgestopfte Tüte hin und ich begann auszupacken.
Nach einer Weile lagen auf dem Stubentisch und dem Sofa meine ganzen neuen Sachen verteilt und ich betrachtete sie. Drei große, gemütliche Pullover, einer in weiß, einer in schwarz und einer in einem Dunkelgrün, drei verschiedene Jeanshosen, die mir allesamt passten, und auch neue Boots, eine Jacke und einen Schal. "Und gefällt dir alles?", fragte Luca neugierig. "Ja! Ich weiß gar nicht, woher du weißt, was mein Stil ist und was für eine Größe ich für Hosen benötige..."
"Naja, bei deinem Stil hat mir dein Bruder geholfen und bei den Hosengrößen hab ich geraten. Du musst nur noch mal mit mir einkaufen gehen, wenn es dir besser geht. Wegen Unterwäsche und so..."
Beim letzten Satz wurde er leiser. Konnte ich jedoch verstehen, es war unangenehm. "Wenn es mir besser geht, kann ich auch alleine gehen...", antwortete ich nur.

"Ach ja! Ich hab dir noch etwas mitgebracht, genauso wie deinem Bruder", informierte er uns und wir gingen zu ihm in die Küche. Daraufhin stellte er zwei Verpackungen auf die Theke und schob sie uns zu. Fragend nahmen wir die kleinen Schachteln an und öffneten sie. "Handys!? Das können wir echt nicht annehmen...", sagte ich schnell und schob es zurück.
Doch Luca winkte nur ab: "Ach quatsch! Ihr könnt zur Zeit keinen Job annehmen, dein Bruder erst recht nicht, und ohne Handy geht in der heutigen Zeit eh nichts mehr. Also seht es als mein Willkommensgeschenk."
"Danke Luca!", sagte mein Bruder und verkroch sich auf das Sofa, um es einzurichten.
"Adrian!"
"Nein, Amigo... Schon okay", mischte sich Luca wieder ein, "Kleine, das ist echt okay für mich. Ich bin der Bruder eines Mafia-Oberhauptes, beim besten Willen, ich habe genug Geld..."
"Okay, aber sobald ich einen Job habe, zahle ich dir den gesamten Betrag wieder zurück..."
"Tu was du nicht lassen kannst", lachte er zum Schluss.
Danach half ich ihm dabei das Abendessen zu machen. Wie ich erfahren hatte, war Luca eigentlich Italiener, aber er ist in Japan aufgewachsen. Also in dieser Welt. Seine Eltern haben sich in der Welt davor kennen gelernt, aber er wurde hier geboren. Aber außer das man ihm ansah, dass er italienisch war, war er kompletter Japaner. Er beherrschte die Sprache perfekt und japanisch kochen konnte er auch. Deswegen half ich ihm auch dabei Sushi zu machen. Es war leichter, als es aussah.

Als wir mit dem Zubereiten fertig waren, stellten wir unsere Kreationen auf den Stubentisch, weil es bequemer war einfach dort zu essen und gleichzeitig etwas fern zu schauen. Als ich mich hinsetzte, lachte Adrian mich aus: "Man sieht ja gar nicht, welche du gemacht hast, Tali..." Auch Luca musste sich das Lachen verkneifen.
Ich schlug ihm leicht in den Nacken: "Ruhe jetzt und iss!"
"Oh sorry, Sushi-Expertin..."
"Adrian!"

After your Death ~ Die Suche nach LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt