Kapitel 17 ~ Why are you here?

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"Siblings: Children of the same parents, each of whom is perfectly normal until they get together."
- Sam Levenson
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Als ich das Haus betrat und die Raumteiler endlich geschlossen hatte, atmete ich erleichtert aus. Von der Sache her, war mir ein richtiges Haus, so wie ich es kannte, dann doch lieber. Hier konnte man zu leicht einbrechen.
Es brannte noch Licht in der Mitte des Raumes und erhellte den Tisch. Darauf stand ein unangetastetes Essen, was anscheinend mir gehörte. Rule lag wieder in seinem Bett und sein Brustkorb bewegte sich gleichmäßig auf und ab. Wahrscheinlich schlief er bereits. Ich wusste nicht, was ich da aß, aber es war wieder ein japanisches Gericht, was unglaublich lecker schmeckte. Nachdem ich alles aufgegessen hatte, stellte ich mein Geschirr leise in der Küche ab und legte mich ebenfalls hin. Die Geräusche von draußen waren auch wieder weg. Wahrscheinlich war es nur ein Tier, was um dem Zaun gestreift ist. Ohne weiter darüber nachzudenken schlief ich ein.

Mitten in der Nacht wurde ich plötzlich durch lautes Gepolter geweckt. Ich schreckte auf und saß, aufrecht mit der Decke zurück geschlagen, da: "Was ist hier los!?"
"Ich hab keine Ahnung, aber du bist nicht die einzige Person, die das gehört hat..."
Ich blickte zu Rule, der ebenfalls verwundert durch die Gegend schaute. Irgendetwas passierte hier im Haus und wir beiden hatten es gehört. Rule stand auf und ging auf mich zu.
"Wir sollten uns verstecken... Das könnte Fuchs sein."
Ich nickte stumm. Auf eine weitere Begegnung konnte ich wirklich verzichten. Er reichte mir seine Hand und zog mich auf die Beine. Selbst wenn ich vor ein paar Stunden noch sauer auf ihn gewesen war, spielte es gerade keine Rolle.
"Kennst du ein Versteck hier im Haus, wo man uns nicht so leicht finden kann?" Er setzte zum Gehen an, blickte über die Schulter zu mir und ließ aber dabei nicht meine Hand los. "Dort drüben bei deinem Bett ist ein Schrank in der Wand, den man auf Anhieb nicht gleich erkennen kann. Dort sollten wir beide reinpassen." Ich deutete auf die Stelle. Erneut lief Rule los, immernoch mit mir an der Hand, und als wir den Schrank erreichten, öffnete ich ihn.
Schnell drängten wir uns hinein und setzten uns auf den Boden. "Meintest du nicht, dass wir beide da reinpassen? Ist doch ganz schön eng hier drin..."
"Tut mir leid, dass ich kein Innenarchitekt bin, der sich mit Raummassen auskennt!"
Er beugte sich vor und legte mir die Hand auf den Mund.
"Pssst. Schon okay, ich hab doch nur Spaß gemacht!"
Er lachte leise auf und seine grünen Augen funkelten wieder. Auch erkannte ich jetzt, wo es dunkel war, dass seine Augen unterschiedlich grün waren. Das eine war ein leuchtendes Gelbgrün und das andere war ein leichtes Türkis.
Irgendwie war das Ganze auch etwas gruselig, denn die Augen leuchteten im Dunkeln, wie die einer Katze. Automatisch wurde ich rot, was man zum Glück nicht erkennen konnte. Kurz darauf verschwand seine Hand auch schon wieder.

Aber er hatte recht, es war sehr eng. Ich hatte meine Beine an meinen Körper gepresst und meine Arme darum geschlagen. Rule saß in der anderen Ecke und hatte etwas mehr Beinfreiheit, als ich. Hinzukommend saß er, trotz abgewinkelter Beine, breitbeinig da. Wir hätten auch stehen können, aber erstens war das zu anstrengend auf einen längeren Zeitraum und im Sitzen konnten wir besser unsere Atmung kontrollieren, und waren dadurch leiser.
Ich konnte seine Wärme an meiner linken Körperhälfte spüren. "Ist jetzt alles wieder okay?", fragte er und riss mich aus meinen Gedanken. "Ich schätze schon. Tut mir Leid, dass ich gleich wieder so ausgerastet bin..." Ich senkte im Dunklen meinen Kopf, was Rule trotzdem zu erkennen schien. "Hey, alles gut. Du warst eben aufgewühlt und das musste mal raus..."
"Bist du mal Psychiater gewesen, oder warum..."
"Warum ich dich nachvollziehen kann? Weil es mir auch so ging bevor..."
"Bevor was? Oh... Ich wollte nicht-"
"Nein, schon okay. Damals als ich ausgestiegen bin, war ich komplett fertig mit den Nerven und bin auch erstmal ausgerastet und hab vielleicht das ein oder andere Möbelstück im Hotel zerstört..."
Er lachte unsicher.
Ich war erstaunt. Hatte er wirklich etwas von sich und seiner Vergangenheit preis gegeben? Und das freiwillig. Zwar war es nur ein kleines Detail, aber immerhin ein Anfang.

Ehe ich antworten konnte, polterte es laut im Flur. Ich vermutete, dass es die Treppe war, die zwischen der Küche und dem Wohnzimmer lag. Vorsichtig lugte ich durch die dünnen Schlitze der Schranktür und sah, wie Yuuto einen Jungen am Kragen in die Wohnstube trug. "Du kleiner Bengel! Denkst wohl ich bin zu alt, um dich zu schnappen, hm? Ich mag zwar alt aussehen, aber du solltest mich nicht unterschätzen! Und jetzt sag mir, was du in meinem Haus zu suchen hast!" Yuuto zog den Jungen mit sich und schloss hastig den gesamten Raum ab. Der Junge hatte ordentlich Probleme sich aufrecht zu halten und stolperte ihm mehr hinterher. Dann blieb er ein Stückchen vor unserem Versteck stehen und warf den Jungen leicht auf den Parkettboden. "Also?"
"Ich werde Ihnen nichts sagen!"
Yuuto atmete angestrengt aus. Kurz darauf streckte er seine Hand aus und klopfte gegen den Schrank. Ich zuckte nach hinten und stieß mir den Hinterkopf. "Während ihr beide mir erstmal erklärt, warum ihr euch in meinem Schrank versteckt habt, kannst du, Bursche, dir was einfallen lassen, wie du mich dazu bringst, dich nicht an die Polizei auszuliefern..." Yuuto schaute uns die ganze Zeit misstrauisch an. Rule war der Erste, der aufstand. Er reichte mir seine Hand und schaute sich kurz meinen Kopf an:
"Wird 'ne Beule geben..."
"Nicht schlimm...", antwortete ich und machte eine gleichgültige Handbewegung.

Rule räusperte sich und begann mit seiner Erklärung: "Ich weiß nicht genau, was Ihnen meine Begleitung hier erzählt hat, aber wir suchen nicht nur jemanden, sondern werden auch wegen mir verfolgt... Deswegen haben wir uns versteckt, weil wir dachten, dass es eventuell unsere Verfolger sind... Tut uns leid, ich hätte Sie darüber informieren sollen."
Yuutos Blickt richtete sich auf mich, als würde er eine Bestätigung brauchen. Ich nickte leicht meinen Kopf und antwortete ihm hastig:
"Ja..."
"Darum kümmern wir uns später... Und jetzt zu dir, mein Freund..."
Der Junge hatte sich nicht bewegt und saß mit dem Rücken zu uns. Das einzige seiner Aussehensmerkmale, die man von dieser Position aus sehen konnte, waren seine braunen Haare.
Jeder von uns sah nun auf diesen Jungen am Boden und wartete gespannt, was als nächstes passieren würde.

Langsam drehte er sich um und richtete seinen Blick auf Yuuto. Mit zusammen gekniffenen Augen starrte er ihn an. Ich schielte zu Rule, der immer wieder zwischen mir und dem Jungen hin und her schaute. Irritiert konzentrierte ich mich auf das Gesicht des Jungen. Augenblicklich erstarrte mein gesamter Körper, mein Puls beschleunigte sich ins Unermessliche und meine Augen waren soweit es ging aufgerissen.
Diese leuchtend blauen Augen, die leicht abstehenden Ohren, die, für einen Jungen, kleine Stupsnase und diese vollen Lippen. Ein genaueres Bild konnte es für mich nicht geben. Bilder von früher deckten sich mit dem, welches gerade vor mir lag. Ich erinnerte mich.
"ADRIAN!"
Gleichzeitig bewegten sich die Köpfe, der beiden Männer links und rechts von mir, und schauten mich unglaubwürdig an. "Ist er das?", fragte Rule.
"Tali?" Die Stimme des Jungen war verwundert und leise. Ein Flüstern, was nur schwer zu hören war.

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Ui! Jetzt geht's endlich richtig los!

Seid ihr aufgeregt!?

After your Death ~ Die Suche nach LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt