07.|| Armin

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„Das  liegt daran, dass ich nie in der Stadt unterwegs war. Ich lebe mit  meiner Oma am Rande der Mauer Rose, deshalb bin ich nie in der  Innenstadt", erklärte die blauäugige. „Oh", kam es nur von Jean. Die drei Kinder betraten in diesem Moment die Stadt und gingen durch die Straßen, auf dem Weg Nachhause. „So hier muss ich abbiegen", sagte Antonia. „War schön mit euch, bis irgendwann",  mit einem Lächeln im Gesicht, winkte sie den beiden Jungs zu und ging  den Weg rechts, während die beiden Jungen links gingen. Nach ein paar  Minuten, kam die 12-Jährige an und öffnete die Tür. „Bin wieder da!",  rief sie und ging zu einer Kiste, welche unter der Treppe lag. Als sie  die Kiste öffnete, kamen ein paar Stücke Holz zum Vorschein. Sie füllte  die Kiste, mit das von ihr gesammelte Holz und schloss sie. „Antonia mein Kind, was hat das so lange gedauert?", fragte Elisabeth, die gerade aus dem Garten in das Haus trat. „Ich habe zwei Jungen im Wald kennengelernt und kam mit denen ins Gespräch, tut mir leid Oma", entschuldigte sie sich. „Schon ok",  antwortete die alte Dame. Sie legte einen Korb mit Äpfeln auf den Tisch  und begann sie in einem Topf, der bereits dort stand, zu waschen.  Jedoch hielt sie in ihrem tun inne. „Zwei Jungs? Welche zwei Jungs?", Elisabeth sah die jüngere gespannt an, schließlich ist es neu, dass Antonia etwas mit anderen Kindern zu tun hat. „Naja...", fing die braunhaarige an, „...ich habe Jean und Marco im Wald getroffen und wir sind halt ins Gespräch gekommen",  erklärte sie kurz. Elisabeth nickte kurz und wusch weiter die Äpfel aus dem Garten. Für Antonia war das Gespräch zu Ende, also verzog sie sich  in ihr Zimmer und zog sich eine Hose an. „Viel besser!", sprach sie erfreut, „ich weiß wirklich nicht was Elisabeth an Kleidern so toll findet"-„Das habe ich gehört!", Antonia schreckte zusammen, als Elisabeth durch ihre Tür trat und einen Stapel Wäsche, auf ihr Bett legte. „Sorry Oma", meinte sie nur und die alte Dame verließ Kopfschüttelnd und einem Grinsen im Gesicht den Raum. Erleichtert atmete Antonia aus, wie peinlich. Die blauäugige setzte sich an ihren  Schreibtisch und sah aus dem ihr gegenüber liegenden Fenster. Das erinnerte sie an ihr altes Kinderzimmer, damals stand ihr Schreibtisch  ebenfalls am Fenster und sie konnte den Leuten auf dem Markt zuschauen,  wie sie ihre Wahren verkauften oder kauften. Jetzt hatte sie Blick auf  eine schmale Straße, welche kaum genutzt wurde. Hin und wieder sah sie  streuende Katzen oder Hunde, Menschen eher selten. Auch die Mauer Rose  konnte sie sehen, etwas weiter weg, auch schemenhaft das Stadttor. Die  Sonne ist fast ganz untergegangen, nur noch vereinzelte Strahlen konnte  man am Rande der Mauer erkennen. Der Himmel war in einem Farbenspiel aus  lila und rot getaucht, welchen Anblick einen in den Bann zog. Die  braunhaarige liebte den Abendhimmel, das Spektrum an Farben, welches  Tagtäglich am Himmel zu sehen war, war einfach wunderschön. Zu gerne  würde sie den Himmel, ohne Mauer sehen. Am liebsten auf der Mauer selbst dort hat man bestimmt eine schöne Aussicht. „Bald", sprach sie. „Bald kann ich es sehen", sie streckte ihren Arm in Richtung Himmel, wo bereits ein paar Sterne ihren Platz fanden „...bald bin ich frei".

„Name?", fragte er scharf. „Antonia", die  braunhaarige sah dem Mann von der Anmeldung an. Er füllte mit grimmiger  Miene die Formulare aus, scheinbar hat er nicht wirklich Lust darauf. „Unterschreib hier, hier und hier", er reichte ihr das Formular und Antonia unterschrieb an den genannten Stellen. „Die Ausbildung beginnt nächste Woche Dienstag, finde dich bitte bei Sonnenaufgang hier ein", erklärte er und Antonia nickte verstehend. „Nächster!",  die blauäugige verschwand vom Anmeldeplatz und ging auf Elisabeth zu,  welche etwas abseits von der Anmeldung, auf einer Bank saß. Ein ziehen  an ihrer Schulter und ein dumpfes Geräusch zog ihre Aufmerksamkeit an  sich. „Oh tut mir leid", entschuldigte sie sich und sah zu dem Jungen, welcher vor ihr auf dem Boden lag. „Schon ok, ich habe nicht aufgepasst", sprach er und nahm die Hand entgegen, welche Antonia ihm reichte. Mit einem Ruck zog sie ihn hoch und war überrascht, wie leicht er war. Er klopfte sich den Schmutz von der Kleidung und sah dann zu der 12-Jährigen. „Ich habe meine Freunde aus den Augen verloren und war sie am Suchen, ich bin Armin", stellt er sich vor und in Antonia Kopf ratterte es. „Armin...kennst du einen Eren?", fragte sie. „Eh...Ja ihn und Mikasa bin ich am Suchen", also doch, einer der Jungen aus dem Lebensmittelspeicher. „Naja, dann viel Spaß beim Suchen Armin!",  rief sie und ging mit schnellen Schritten zu Elisabeth. Armin sah ihr verwirrt hinterher. Wendete seinen Blick aber ab, als ihn jemand rief.

„Wer war den der Junge, mit dem du gesprochen hast?", fragte Elisabeth ihre Enkelin. „Der Junge war damals auch im Lebensmittelspeicher gewesen, kannte ihn von sehen her",  erklärte sie und setzte sich neben ihre Oma. Nun hat sie sich  angemeldet und nächste Woche wird sie eine offizielle Rekrutin des  Militärs sein, sie ist ihrem Traum Soldatin zu werden, einen großen  Schritt näher gekommen. „Sag mal Kindchen....ist das da hinten nicht ein Freund von dir?",  fragte die grauhaarige und Antonia blickte in die Richtung, in die  Elisabeth deutete. Dort stand Jean mit einer Frau und neben ihm Marco. „Ich gehe mal rüber, wartest du hier Oma?",  Elisabeth nickte und Antonia ging auf Jean und Marco zu. Jean stand mit  dem Rücken zu ihr und sie konnte nicht widerstehen ihm auf den Rücken  zu springen. Sie nahm Anlauf und sprintete in seine Richtung, Marco sah  sie kommen, sagte jedoch nichts dazu und wartete auf die Reaktion seines  Freundes. Mit einem kräftigen Sprung sprang Antonia auf Jeans Rücken.  Er jedoch war so überrascht und flog schnurstracks auf den Boden mit  Antonia auf seinem Rücken. Marco und Antonia fingen beide an zu lachen,  während Jean die Welt nicht mehr verstand. Was hat ihn den bitte umgeworfen? Er sah zur Seite und blickte in Antonias Gesicht, welche  sich vor Lachen den Bauch hielt. „Haha dein Gesicht hahahaha zu schön um war zu sein hahaha",  Jean blickte sie zunächst sauer an, lachte aber dann doch mit. Er stand  auf und klopfte sich den Dreck von der Kleidung, während Antonia  ebenfalls aufstand und sich eine Träne aus dem Gesicht wischte. „Puhh mein Bauch tut jetzt weh hahaha", Marco klopfte ihr auf die Schulter. „Lange nicht mehr so gelacht", sprach er und die braunhaarige nickte zustimmend. „Na warte Toni, das bekommst du irgendwann zurück", sprach er und sah sie Herausfordert an. „Wenn du meinst", grinste sie. „Willst du mich ihr nicht vorstellen Jean-boy?",  fragte nun die Frau, welche nur lächelnd daneben gestanden hat. In  Antonia verkrampfte sich alles, angestrengt versuchte sie ihr Lachen zu  unterdrücken. „Nenn mich nicht so Mama!", motzte er, seine Mutter jedoch lachte nur. „Das ist Toni, Toni das ist meine Mutter", stellte er vor. „Ach wie goldig, aber sag du willst dich doch nicht auch als Rekrut melden, oder?", fragte Jeans Mutter überrascht. „Doch, ich hatte mich vor 10 Minuten eingetragen", erklärte Antonia, welche sich das Lachen zum Glück verkneifen konnte.

Tatakai- gebrochene Feder Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt