19.|| Jean

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"Alles okay Toni?", Jean setzte sich neben die Braunhaarige. Traurig blickte sie in die Flammen vor ihr, in der die Leiche eines ihrer besten Freunde lag. "M-Mir geht es gut", flüsterte sie und vegrub ihr Gesicht in ihren Armen, welche sie um ihre angewinkelten Beine gelegt hatte. Jean blickte ebenfalls traurig ins Feuer. "Hör auf zu weinen, Marco hätte das nicht gewollt", sprach er und legte tröstend einen Arm um sie. "Sagt der richtige", nuschelte sie, "du bist doch selber am weinen" Jean wischte sich schnell seine Tränen weg. "Trotzdem", meinte er nur. Antonia hob ihren Kopf und lehnte ihn gegen die Schulter ihres Sitznachbarn. "Wie es wohl Eren geht?", fragte sie."Denk doch jetzt nicht an dieses Jägerschnitzel ", schnaubte Jean, "dem geht es sicher gut, schließlich ist er jetzt bei seinem geliebten Aufklärungstrupp", motze er weiter. "Du weißt, dass ich auch dahin will" Jean nickte zögernd. "Ich versteh es immer noch nicht", sprach er dann. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. "Irgendwann erzähl ich es dir, allerdings...", sie blickte zu ihm hinauf, " wird es wohl etwas dauern, wenn du zur Militärpolizei gehst" Jean fuhr kleine Kreise mit seinen Fingern, welche auf Antonias Arm lagen. Ein angenehmes kribbeln geht von der Stelle aus. "Sag mal Jean, stehst du eigentlich auf Mikasa?", etwas ertappt wandte er sein Blick ab und würde rot. "W-Wie kommst du denn darauf?!", fragte er panisch."Nur so", meinte sie. Die röte verschwand aus Jeans Gesicht und hinterließ einen leicht rosigen Schimmer. Sie war abgelenkt, das freute ihn. Zwar war es zu seinem leideswesen, aber das interessierte ihn nicht. Antonia Schloss ihre Augen und lehnte sich nun etwas mehr an Jean heran. Nach kurzer Zeit war nur noch ein regelmäßiges ein und aus atmen von ihr zu hören.Der braunhaarige junge sah in die Flammen vor ihm. Soldaten der Mauerganision warfen gerade den letzten Leichnam in die heißen Flammen. Jean schob Antonias Kopf auf seinen Schoß, damit die Braunhaarige es etwas bequemer hatte. Etwas neben der Spur, spielte er mit ihren Haaren. "Sie ist unfassbar oder?", Jean zuckte kaum merklich zusammen. Er wandte seinen Blick auf die verschwommene Gestalt vor ihm. "Versprich mir was Jean...", ein trauriges Lächeln zierte sein Gesicht. Die Gestalt kniete sich hin und hob ihre Hand um Antonia eine Haarsträhne hinter das Ohr zu streichen. "...kümmere dich gut um sie", das lächeln war nun nicht mehr traurig sondern liebevoll. Dadurch stachen die Sommersprossen sehr heraus. Der schwarzhaarige erhob sich wieder und legte Jean aufmunternd seine Hand auf die Schulter. "Und pass auch auf dich auf mein Freund." Langsam verblasste die Gestalt, bis sie schließlich ganz verschwand. Etwas nasses tropfte auf seine Hand und Jean wischte sich die aufkommenden Tränen weg. "Versprochen...Marco", schniefte er. "Ich verspreche es!"

Es war früh am Abend, als die Kadetten der 104ten Trainingseinheit sich vor einer riesigen Bühne sammelten. Nicht lange und sie würden entscheiden, in welche Division sie eintreten. Antonia saß am Rande. Sie lehnte an einer Mauer, neben ihr standen Armin, Annie und Sasha. Die vier schauten auf, als jemand zu ihnen trat. "Jean?", fragte Armin. "Stimmt es, dass du dem Aufklärungstrupp beitreten willst?" Jean nickte. Antonia erhob sich und sah Jean mit großen Augen an. "Du...willst dem Aufklärungstrupp beitreten?", fragte sie leise und Jean nickte wieder. Ein Lächeln stahl sich auf Antonias Gesicht. "Ach Jean-boy....hast du keinen schiss?", fragte die neckend."Nenn mich nicht so!", rief er und wurde rot. "Natürlich habe ich schiss, aber gerade deswegen will ich ja beitreten!", erklärte er."Rekruten antreten!", rief eine Stimme und die Rekruten versammelten sich sofort. Sie stellten sich alle vor die Bühne. "Guten Abend", begrüße man sie. "Ich bin Erwin Smith, der Kommandant des Aufklärungstrupps. Heute entscheidet ihr, welcher Division ihr beitreten wollt. Ich will ganz offen sein! Der Aufklärungstrupp braucht jeden Soldaten den er kriegen kann, durch den Titanen Angriff neulich...habt ihr wohl alle erfahren wie gefährlich die Titanen sind und wie begrenzt eure eigen Kräfte sind", die Rekruten hörten ihm stumm zu. "Dennoch...nach diesem harten Kampf, ist die Menschheit einen großen Schritt weiter gerückt und zwar durch Eren Jäger! Durch seine Leistung, bei die er sein Leben aufs Spiel gesetzt hat. Hat er ohne jeden Zweifel bewiesen, dass er auf unserer Seite ist! Er hat uns gerettet. Und er hat nicht nur eine weitere Invasion der Titanen aufgehalten, durch ihn ist es uns möglich, das Rätsel um unseren Feind zu lösen!", ein raunen ging durch die Menge. "Im Keller seines Elternhauses im Bezirk Shiganshina, befindet sich vermutlich eine Lösung zum Rätsel um die Titanen. Wenn es uns gelingt diesen Keller zu erreichen, könnten wir uns von der Herrschaft der Titanen befreien!", wieder brach gemurmel aus."Im Keller sagt er?", fragte Reiner."Bevor wir diesen Keller erreichen, müssen wir uns einem anderen Problem stellen! Es wird nötig sein, die Mauer Maria zurück zu erobern..ich weiß, das ist leichter gesagt als getan" Antonia hörte nicht mehr zu. Sie war zu sehr in Gedanken vertieft. Was bezweckt er mit diesen Informationen? Wenn er weiter spricht, wird niemand mehr dem Aufklärungstrupp beitreten wollen. "Unsere diesjährigen Rekruten werden ebenfalls an Missionen teilnehmen, die Wahrscheinlichkeit zu sterben liegt bei etwa 30%" Antonia klatschte sich innerlich auf die Stirn. Jetzt würde niemand mehr dem Aufklärungstrupp beitreten wollen, dachte sie sich. "In etwa 4 Jahren werden die meisten von ihnen Tod sein, doch die die es überstanden haben, werden zu hervorragenden Soldaten. Nun wisst ihr wie schlimm unsere Situation ist, wer uns trotzdem beitreten möchte, soll hier bleiben. Doch denkt gut darüber nach! Fragt euch selbst! Seit ihr Fähig euer Herz zum wohle der Menschheit zu opfern?!", es war still. Der Kommandant hatte seine Rede beendet. Antonia hörte Schritte, viele Schritte. Ihre Kameraden zogen in großen Gruppen hinweg. Enttäuscht sah Antonia ihnen hinterher, nun waren sie nicht mehr ihre Kameraden. Ihre Kameraden waren diejenigen, die hier blieben. "Los sagt mir", erhob Erwin wieder seine Stimme, "wenn man euch befiehlt zu sterben, würdet ihr dem Folge leisten?" ein lautes nein wurde gerufen, was den Kommandanten zum lächeln brachte. "Natürlich...Hoffen wir es wird niemals geschehen", er pausiere kurz, "ICH NEHME ALLE HIER VERBLIEBENDEN REKRUTEN IN DEN AUFKLÄRUNGSTRUPP AUF, DIES HIER IST EIN AUFRICHTIGER GRUß SOLDATEN! GEMEINSAM OPFERN WIR UNSERE HERZEN! ", Erwin Salutierte. Die Rekruten ebenso. Ein leichtes Lächeln zierte Antonias Gesicht. Endlich Papa....kann ich deinen Traum erfüllen!

Tatakai- gebrochene Feder Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt