35.|| Was war hier bitte los?

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„Ein Soldat des Aufklärungstrupps, sollte stets in guter Form sein! Denn nur dadurch, kann euer überleben gesichert werden. Seid ihr faul und tut nichts, zahlt ihr mit eurem Leben.Los! 25 Runden, ihr Gören!" Die Kadetten liefen los, wobei manche sich ein genervtes aufstöhnen nicht verkneifen können. Durch die Kälte sah man ihren Atem in kleinen Wolken aufsteigen. Es war Ende November und bald würden die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen. „Was macht ihr die Feiertage über?",fragte Hanna, als sie neben Antonia und Jean herlief. „Ich besuche meine Mutter.", erzählte Jean. „Sie hat dich bestimmt vermisst, Jean-Boy haha."
„Ach halt doch die Klappe, blöde Kuh." Antonia verkniff sich einen weiteren Kommentar und wandte sich wieder zu der Blondine. „Also ich besuche meine Oma, und ihr?"
„Grüß sie von mir! Anne und ich besuchen unsere Familien, die sind ja Nachbarn. Wobei Anne sagte sie könnte nur zwei Tage bleiben und die restlichen Tage würde sie zu einer alten Freundin fahren, weiß der Geier wo die jetzt herkommt." Hanna plusterte beleidigt ihre backen auf. „Bist du eifersüchtig?", fragte Jean sie irritiert. „Ich?! Eifersüchtig?! Die kann bleiben wo der Pfeffer wächst!"
„NICHT REDEN SONDERN LAUFEN!", donnerte Levis Stimme über den Platz. Die drei schreckten zusammen und liefen den Rest stumm weiter.

„Ich bin fix und fertig!", brummte Anne und ließ sich in ihr Bett fallen. „Ich auch!" Hanna ließ sich auf Anne fallen, was die braunhaarige mit einem schmerzhaften stöhnen kommentierte. Antonia schmiss sich ebenfalls aufs Bett und Mikasa, welche die drei begleitet hatte, lehnte sich an Antonias Bett. „Warum legen die beiden sich in ein Bett?", fragte die Schwarzhaarige Antonia. Diese zuckte nur mit den Schultern. „Sie schlafen auch zusammen in einem Bett, frag mich nicht." Mikasa wollte zu einer weiteren Frage ansetzten, jedoch unterbrach das Klopfen der Tür sie. Die Schwarzhaarige stand auf und öffnete die Tür, zum Vorschein kamen Eren, Armin und Jean. „Ich dachte die Pferde müssten im Stall sein?", lachte Anne und Hanna stimmte mit ein. Auch Eren verkniff sich ein Lachen. „Was wollt ihr?", fragte Mikasa und ignorierte die beiden hinter ihr. „Fragen ob ihr mit ausreiten wollt, Christa schlug vor zum See zu gehen, schließlich haben wir den Rest des Tages und morgen frei, weil der Kommandant mit dem Hauptgefreiten zur Mauer Sina reist und Hanji unser Training übernimmt, wobei sie eh nichts macht.", erklärte Eren. „An den See?" Mikasa sah nach hinten zu Antonia und den anderen beiden. Die braunhaarige merkte den leisen rosa Schimmer auf ihren Wangen und nickte dann. „Gute Idee, ich komme mit."
„Ich auch!", rief Hanna begeistert. „Ich passe.", meinte Anne. „Warum denn?" Hanna fing an zu kichern, wobei Anne sie auf die Schulter boxte. „Wehe du sagst es denen!", warnte sie die Blonde. Diese ignorierte sie jedoch. „Anne wurde als Kind mal in einem Fluss am schwimmen, wurde von einem Fisch gebissen und fast von einer Wasserschlange erwischt, seitdem hat sie Angst vor Fischen und geht in nicht mehr in Seen oder Flüssen schwimmen."
„Boa Hanna ich hasse dich!" Anne nahm ein Kissen und schlug der kleineren damit ins Gesicht. Diese schrie kurz auf und ging auf Anne los. „Das hat weh getan du blöde Kuh!"
„Ignoriert die einfach.", mischte sich Antonia ein. Die drei Jungs wandten ihren verstörten Blick von den beiden ab und sahen zu der Blauäugigen. „Die sind immer so."
„Ehh....wir treffen uns nach dem Mittagessen an den Ställen, bis später.", verabschiedete sich Jean und verschwand mit den anderen. Als die drei gingen, schloss Mikasa wieder die Tür und setzte sich auf ihren vorherigen Platz. Hanna und Anne beruhigten sich langsam und saßen wieder ruhig auf ihrem Bett. Es war still zwischen den Vieren, wobei Antonia sich leise wunderte, wann bitte die Stimmung die gekippt war. „Ich hab Angst.", meinte Hanna plötzlich und winkelte ihre Knie an. Fragend blickten sie drei Augenpaare an. „Naja...in drei Monaten ist doch unsere erste Mission außerhalb der Mauern. Ich hab Angst, wir könnten es nicht schaffen.", erklärte sie und Antonia seufzte leise. „Daran habe ich auch gedacht, Shiganshina ist nicht wirklich um die Ecke." Antonia dachte an ihr altes Familienhaus, welches nun eine völlige Ruine war. Auch dachte sie an ihre Mutter, welche ebenfalls nicht mehr am Leben war...zumindest vermutet Antonia dies. Schließlich wurde nicht nur Shiganshina, sondern auch die gesamte Mauer Maria von den Titanen übernommen. Ihre Mutter hätte unmöglich überleben können. „Sag mal Mikasa, warst du schon mal in Dr. Jägers Keller?", fragte Anne die Schwarzhaarige. Mikasa schüttelte den Kopf. „Grisha wollte Eren den Keller zeigen, nachdem er von seiner Reise zurück kam,jedoch haben genau an dem Abend die Titanen angegriffen." Anne nickte verstehend. Sie kann sich nicht mal anmaßend vorstellen, wie Mikasa und Antonia sich fühlten, schließlich haben sie ihr gesamtes zuhause verloren. Antonia ihre gesamte Familie, Mikasa hatte ja noch Eren. Wobei Mikasa ja auch adoptiert ist und nur Erens Stiefschwester ist. „Es ist bald Mittag, wir sollten essen gehen.", schlug Antonia vor und stand auf. „Gute Idee!", rief Hanna und stand auch auf. Mikasa nickte und erhob sich ebenfalls, wobei sie fragend zu Anne sah. „Kommst du mit?" Anne schüttelte den Kopf. „Ich muss noch zu Hanji, geht ruhig vor.", wimmelte sie ab. „Okay, bis später!" Die drei gingen aus dem Zimmer und Anne wischte sich die nasse Stirn trocken. „Verdammt war das knapp...", murmelte sie und stand schnell auf. Kurz zuckte sie zusammen und verkrampft ihren Oberkörper, bevor sie aus dem Zimmer trat und zu Hanjis Büro eilte.

Antonia legte ihr schmutziges Tablett weg und ging bereits aus dem Speisesaal, während ihre Freunde noch aßen. Sie muss Erwin noch was fragen und wollte es möglichst vor dem Ausflug zum See machen. Es war still auf den Gang und Antonia beeilte sich, um es schnell hinter sich zu bringen. „Verdammt Hanji! Ich kann es ihnen nicht sagen!", rief eine Stimme aufgebracht. Verwundert blieb Antonia vor einer Tür stehen und lauschte. Anne?, dachte sie verwundert. „Aber warum nicht! Es wird immer schlimmer und du kannst es nicht ändern! Was ist wenn was passiert? Sollen deine Freunde denken du hättest kein Vertrauen in sie?! Versteh doch!", rief Hanji aufgebracht. Es ertönte ein krachen und ein wütendes schnauben, welches in ein schmerzhaftes stöhnen endete. Antonia hörte jemanden etwas murmeln, verstand jedoch nicht was. Danach ertönten eilige Schritte, wobei die Braunhaarige Angst hatte erwischt worden zu sein , jedoch ging die Person an der Tür vorbei. Erleichtert atmete sie aus. „Ich komme später wieder, sonst schöpfen sie noch Verdacht, wenn ich nicht bald im Speisesaal erscheine." Weitere Schritte erklingen, diesmal jedoch geradewegs auf die Tür. Antonia rannte leise  um die Ecke, wo sie nicht gesehen werden kann. Genau rechtzeitig, denn genau in dem Moment öffnete sich die Tür und Anne trat heraus. Antonia linste um die Ecke und sah, wie die Kurzhaarige sich schmerzhaft die Armbeuge rieb und leise fluchte. Was war hier bitte los?

Tatakai- gebrochene Feder Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt