26.|| Geheimnis

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Ein rascheln war zu hören, als Antonia begann sich zu bewegen. Hanna, welche im Raum saß und sich mit Anne leise unterhielt, ging zu ihr and Bett. Kurz darauf schlug sie ihre blauen Augen auf. Ein Brummen verließ ihren Mund, als sie ihre Hand auf den schmerzenden Kopf legte. „Antonia! Endlich bist du wach!", rief die Blondine erfreut und setzte sich an ihr Bett. Von hinten war ein lachen zu vernehmen und Anne gesellte sich auch zu den beiden. „Was..ist passiert?", sprach sie mit kratziger Stimme. Hanna hielt ihr ein Glas Wasser hin, was die Braunhaarige dankend annahm. „Du wurdest gestern von dem gefangenen Titanen in die Mangel genommen. Anne hat es auch erwischt, aber sie kam mit einer leichten Gehirnerschütterung davon. Du aber, hast zwei gebrochene Rippen, einen geprellten Arm, sowie eine Gehirnerschütterung und eine Platzwunde am Kopf.", erklärte sie und nahm Antonia das leere Glas ab. Verstehend nickte sie und blickte zu Anne. „Sorry, das ist alles meine Schuld Toni...", flüsterte sie und fuhr sich nervös durch die Haare. „Hätte ich das Seil nicht losgelassen, wäre das alles nicht passiert." Antonia hob die Hand um sie zum schweigen zu bringen. „Hör auf dich zu entschuldigen, ich lebe noch also ist alles gut!" Erleichterung machte sich in Annes Gesicht breit und sie nickte. „Der Arzt sagte, du musst die nächsten zwei Tage hier bleiben und hättest zwei Wochen Urlaub vom Training", erklärte ihr Anne. Antonia versuchte sich aufzurichten, da die liegende Position nicht wirklich bequem bei einem Gespräch war. Sie spürte einen Verband an ihrer Brust und ein penetrantes zwicken, welches scheinbar von ihren Rippen kam. „Gaaaanz langsam mit den jungen Pferden, deine Rippen sind immer noch gebrochen!", rief Anne und drückte sie wieder in das Krankenbett. „Gleich ist Training, ich geh dann mal.", meinte Hanna und verschwand. Anne ging wieder zurück an das benachbarte Krankenbett und setzte sich drauf. „Sag mal Anne", fing Antonia an, „warum hast du das Seil überhaupt losgelassen?" Etwas ertappt sah Anne sie an. „Nun also...", stotterte sie, „der Titan hat plötzlich ganz fest gezogen und hat mir dabei das Seil aus der Hand gezogen!", rief sie leicht panisch. Gelogen. Eins musste Antonia ihr lassen, Anne war eine verdammt schlechte Lügnerin. Das ist bereits das zweite mal, dass sie ihr direkt ins Gesicht log. Das erste mal war, nach dem Treffen mit Auruo gewesen. Laut Hannas Aussage ist sie aus dem Zimmer gestürmt und hat sich erst drei Stunden später im Speisesaal blicken lassen. Die Ausrede ‚Hanji hat mich aufgehalten', hat Hanna ihr abgekauft. Antonia allerdings nicht. Wenn sie recht darüber nachdachte, war Anne ziemlich oft nicht aufzufinden. Sie kam auch oft zu spät zum Training, bekam allerdings nie eine Strafe von Heichou aufgebrummt. Verwirrt runzelte Antonia ihr Stirn und nickte abwesend. „Achso..", murmelte sie.

„Geht es dir wirklich gut? Soll ich dir was zu essen holen? Vielleicht was zu trinken?", fragte er. Die beiden waren alleine, da Anne vor einer Stunde den Krankenflügel verlassen hatte. „Nein Danke Auruo, alles bestens!", meinte sie genervt. Zugegeben, seine sorge war schon niedlich, aber auch ausgesprochen nervig. „Auruo hör auf das Mädchen zu belästigen!", drang eine weibliche Stimme an ihr Ohr. Im Türrahmen stand eine kleine Frau mit rotblondem Haar.Auruo setzte sofort seine seltsame monotone Miene auf und wand sein Blick zur Frau. „Das geht dich nichts an.", brummte er. Eine Zornesader erschien auf der Stirn der jungen Frau und mit schnellen Schritten hatte sie sich neben den Mann gestellt und ihm ohne zu zögern eine übergebraten. „Idiot!", rief sie und Auruo hielt sich den schmerzenden Kopf. Antonia begann zu lachen, der Anblick war ja auch mehr als lustig. Jedoch meldeten sich sofort ihre Rippen und begannen schmerzhaft zu stechen. Ihr Gesicht verzog sich und sie hielt sich den Arm an die Seite. „Antonia alles gut?!", rief Auruo besorgt und auch die Frau wandte sich besorgt der jungen Soldatin zu. „Alles gut Auruo, es zwickt nur etwas.", wimmelte sie ab, was Aururo ihr nicht abkaufte. „Auruo wir haben Training.", meinte dann die Frau. „Geh schon mal vor, ich komme gleich nach Petra.", meinte er und Petra verschwand beinah sofort durch die Tür. „Rede mit Erwin.", kam er sofort zum Punkt. Antonia nickte, sie hatte es bis jetzt immer aufgeschoben. Auruo erhob sich und schritt zur Tür. „Gute Besserung Antonia", meinte er und verschwand.

-2 Stunden später, im Büro der Abteilungsleiterin Hanji Zoe-

Haare raufend, saß die braunhaarige Abteilungsleiterin in ihrem Büro. Vor ihr unzählige Papiere und Dokumente, welche zerstreut über den gesamten Arbeitsplatz lagen. Sie seufzte und drehte sich einmal in ihrem schwarzen Bürostuhl zu ihrem Hintermann. „Bist du dir sicher?", fragte sie erneut. Genervt schnalzte ihr gegenüber mit der Zunge. „Hanji ich hab dir mehrmals gesagt, dass ich mir sicher bin.", sprach die Braunhaarige und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Hanji schob ihre Brille zurecht und reichte ihr ein Dokument, welches bis eben teilnahmslos auf dem Schreibtisch lag. „Willst du es ihnen nicht sagen?"
„Nein." Sie nahm das Dokument entgegen und fuhr sich nervös durch die Haare. „Es sind deine Freunde.", redete sie weiter auf sie ein. „Sie sind nicht meine Freunde...sondern meine Familie. Genau deswegen werde ich es ihnen nicht sagen." Wieder seufzte die Abteilungsleiterin. Ihr gegenüber biss sich auf die Lippe und besah sich das Dokument. „Ist das alles?", fragte sie. Hanji schüttelte den Kopf und reichte ihr ein weiteres. „Es tut mir leid.", sprach Hanji mitfühlend aus und erhob sich von ihrem Bürostuhl. „Sag sowas nicht Hanji, sonst fange ich noch an zu weinen.", lächelte sie traurig und Hanji nahm sie in den Arm. Stumm erwiderte sie die Umarmung. „Ich werde es ihnen sagen, aber nicht jetzt. Später vielleicht.", flüsterte sie in Hanjis Schulter. Hanji begann zu grinsen nickte mit Tränen in den Augen. „Du hast dich richtig entschieden", sprach der Mann in der Ecke, welcher bis jetzt nichts zu der Situation gesagt hat. „Meinst du?", fragte sie und löste sich von Hanji. „Ja", ein leichtes, kaum vernehmbares, Lächeln zierte sein Gesicht. „Danke Levi."

Tatakai- gebrochene Feder Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt