Kapitel 3

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-nächster Tag-

Langsam fingen meine Augenlider an zu zucken und ich erwachte aus meinem tiefen Schlaf. Es dauerte etwas, bis ich völlig bei mir war und nicht noch so benebelt vom Schlaf.
Lange hatte ich nicht mehr so tief geschlafen, das musste echt daran liegen, dass ich erschöpft war und mich zum ersten mal irgendwie wieder sicher fühlte.
Im Rudelhaus kam es öfters dazu, dass ich mit einem Eimer Wasser geweckt wurde oder man Spaß hatte über meine Schlafposition zu lachen. Seitdem kann ich eigentlich nicht mehr richtig schlafen, aus Angst es passiert irgendwie wieder etwas.

Aber hier habe ich gut geschlafen, endlich hatte ich wieder einen Tiefpunkt.
Aber nun fiel mir auch ein, wieso ich wahrscheinlich so gut geschlafen habe.
Ich bin im Alphahaus.

Seufzend schloss ich meine Augen wieder.
Jetzt lerne ich gleich die Luna kennen, dessen Platz ich einnehmen sollte.
Ich hoffe, dass sie mich mag. Das würde mir das ganze hier schon erleichtern.

Ich richtete mich auf und streckte mich einmal erst. Dann fuhr ich durch meine verstreuten Haare und erhob mich. Das Bett ist ziemlich niedrig, aber dafür, dass es auf zwei Paletten steht, ist es sehr gemütlich.
Ich schlenderte zu meiner Tasche und kramte meine Kleidung raus.
Später sollte ich das vielleicht mal in die Komode räumen, dann bekomme ich eventuell ein besseres Gefühl.

Ich zog eine einfache schwarze Leggin an und einen weißen Pulli, der mir etwas zu groß war.
Barfuß tapste ich dann zur Tür und öffnete sie langsam.
Ich lauschte erstmal nur.
Unten waren zwei Frauen.
Emma und die Luna.
Ich hab die Luna nur sehr selten gesehen, fast nie, aber ihre Stimme erkannte ich sofort.

Ich atmete nochmal tief ein und aus und lief dann aus dem Zimmer.
Angst hatte ich ja schon, aber es beruhigte mich doch etwas, dass Emma da war.
Ich tapste die Treppen hinunter und blieb etwas unbeholfen am Ende stehen. Was soll ich jetzt tun?

Nervös knabberte ich an meiner Unterlippe, stülpte die Pulliärmel über meine Hände und wippte etwas hin und her.

Emma saß auf der Couch und las in einer Zeitschrift, während die Luna in der Küche stand und irgendwas zubereitete. Sie redeten über irgendein Thema, doch ich kam zu spät um auch nur irgendwas davon genauer zu verstehen.

"M-Morgen" nuschelte ich kleinlaut, dennoch hörten sie es. Beide drehten ihre Köpfe in meine Richtung und auch beide fingen an zu lächeln.
Emma stand gleich auf und kam zu mir.
"Mason, hey! Na wie hast du geschlafen?"
Sie nahm mich kurz in den Arm und mit einem kleinen Lächeln erzählte ich ihr, wie ich geschlafen habe, wie gut es mir tat und wie tief es war. Darauf freute sie sich.

Hinter ihr tauchte dann die Luna auf. Sie lächelte mich freundlich an, was mir Mut machte.
"Hallo, du bist also Mason, ich bin Marilla" sie streckte mir ihre Hand hin, die ich aufmerksam schüttelte.
Sie wirkte sehr sympathisch und freundlich.
"Wie gehts dir denn?" fragte sie.
"Gut eigentlich.." gab ich von mir. Es ging mir ja auch gut, wären diese ganzen verwirrenden Gedanken und die ganzen Ängste nicht.
"Das freut mich. Hast du Hunger?" schüchtern nickte ich. Marilla lief daraufhin wieder in die Küche und holte ein paar Sachen. Emma führte mich zum Tisch, an den wir uns setzten.
"Sei nicht so schüchtern" lachte sie und wuschelte durch meine Haare. Ich lächelte und strich sie wieder richtig.
Marilla kam mit Pancakes wieder und Marmelade.
"Tee? Kakao?" fragte sie.
"Tee, wenns ok ist" sie nickte und kam kurz darauf mit einer Teekanne und einer Tasse wieder.
Ich kann mir vorstellen, dass sie schon gefrühstückt haben und deswegen schon alles fertig ist, sodass sie mir es nur noch hinstellen braucht.

Ich nahm mir einen Pancake und etwas Marmelade.
"Du bist ja schon ziemlich lange in unserem Rudel. Durch deine Großmutter, oder?" erkundigte sich Marilla.
"Ja das stimmt."
Meine Oma ist schon vor drei Jahren an Altersschwäche gestorben. Somit hatte ich niemand mehr.

Die Entscheidung des Mondes hat immer einen Grund (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt