Kapitel 4

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Als ich am nächsten Tag aufwachte waren Marilla und ihr Mann weg, Elycess trieb sich mit seinen Freunden irgendwo rum und nur Emma war hier.

Ich zog mir einen etwas dickeren Pulli als gestern an, da mir kalt war, und tapste runter zu ihr.
Ich hatte üble Kopfschmerzen und meine Augen taten weh.
Als ich unten ankam wollte ich deswegen gleich in die Küche gehen und was kaltes Trinken. Auch wenn mir kalt ist, empfand ich das kalte Getränk als passender.
"Guten Morgen" kam es von Emma, die geschwind neben mir auftauchte.
"Hey.." nuschelte ich und goss mir stilles Wasser ins Glas.
"Bist gestern gar nicht mehr runter gekommen" sprach sie an. Ich trank ein paar Schlücke und nickte.
Ich lag noch lange im Bett und dachte an Elijah. Dabei tat meine Brust sehr weh und ich vergoss die ein oder anderen Tränen, bis ich endlich einschlief.
Den Schlaf hatte ich dann auch bitter nötig, ich fühlte mich ziemlich schwach.
"Hm ja, hatte nicht so das Bedürfnis. Ich wollte einfach im Bett liegen.." antwortete ich ihr. Sie nickte und lächelte mich aufmunternd an.
"Willst du jetzt wenigstens frühstücken?"
Hoffnungsvoll sah sie mich an, doch ich lehnte wieder ab.
"Ich hab immer noch kein Hunger.." Emma seufzte und nahm meine Hand. Sie zog mich zur Couch, auf welche wir uns dann setzten.

"Dich belastet das mit Elijah sehr, stimmts?"
Ich schaute sie leicht genervt an.
"Als wäre es mir egal..! Mein Mate akzeptiert mich nicht..-"
"Aber das hat er doch gar nicht gesagt" unterbrach mich Emma.
"Er sagte er bleibt noch Ava zusammen.."
Es auszusprechen hatte die Folge, dass mein Herz schmerzte.
Emma seufzte.
"Vielleicht braucht er Zeit? Hast du mal mit ihm geredet?"
Ich schüttelte meinen Kopf. Als ob ich in dieser Zeit mit ihm geredet habe..
"Ich hab ihn doch nur auf der Feier gesehen und gestern.." nuschelte ich.
"Dann solltest du unbedingt mit ihm reden! Sonst geht es dir immer schlechter, weil du nicht mal irgendeine Ahnung hast was zwischen euch ist. Du hättest ja noch nicht einmal gewusst, dass er bei Ava bleiben will, wenn wir nicht gekommen wäre. Anscheinend hatte er ja vor das nur unseren Eltern zu sagen" meinte sie. Ich schaute zur Seite.

Ja ein Gespräch wäre mehr als nur angebracht, aber wie stelle ich das an?
Wir haben noch nie geredet.. Noch nie!
Nur ein einziges Mal und das war, als wir beide gleichzeitig in die Obstschale im Rudelhaus griffen und den roten Apfel wollten. Ich hatte mich ziemlich gefürchtet, als er mich so emotionslos ansah. Jedoch überraschte es mich, als er mir aufeinmal den Apfel überließ. Ich wurde verlegen und bedankte mich, er kam mit einem knappen 'bitte' und das wars.
Tolles Gespräch.

"Ja wir sollten..wirklich reden.." sprach ich kleinlaut.
Und wer hätte gedacht, dass sich das so schnell ereignet?

Noch bevor ich den kommenden Geruch richtig wahrnahm, ging die Haustür auf und Elijah trat hindurch.
Er trug eine schwarze Jeans und ein dunkelgrünes Oberteil, welches verschwitzt war. Seine Haare waren genauso etwas nass.

Automatisch sah er her zu uns, sein grün traf wieder mein blau. Mein Herz machte einen Satz und ich wurde sehr nervös.
Elijah stand wie angewurzelt da, doch sein Blick so kalt wie immer. Wie kann ein Mensch immer nur so emotionslos schauen?

Emma gab mir einen kleinen Stoß in die Seite, was dazu führte, dass ich aufstand und auf ihn zu gehen wollte.
Jedoch lief er dann sofort zu den Treppen.
"E-Elijah..!" sprach ich zitternd und blieb stehen. Er stockte nur kurz, lief dennoch aber zielstrebig weiter zu den Treppen und dann hoch.
Mein Herz zog sich zusammen.
Hilfesuchend sah ich zu Emma, die mich nur zur Treppe wunk, um mir zu zeigen, dass ich nicht nachlassen soll.
Also lief ich ans Treppenende und schaute hinauf.
"Elijah bitte!" rief ich hinauf, doch er lief weiter und knallte die Tür des Bades zu, als er darin verschwand.

Langsam zog es sich in mir zusammen. Mein Wolf litt stark unter der Ignoranz von Elijah, es tat weh so abgestoßen zu werden von ihm.
Er soll doch wenigstens mit mir reden. Ich weiß nicht einmal was er denkt.
Für mich wäre es ja verständlich, wenn er mich anschreien würde und sagen, dass er nichts von mir wissen will, mich nicht akzeptiert und mit Ava zusammen sein will. Es täte zwar weh und ich will mir gar nicht vorstellen was passiert, wenn er das durchziehen würde, aber er sagt Nichts! Er gibt mir ja keine Abfuhr, es kommt nichts! Womit soll ich jetzt arbeiten? Wie soll ich wissen woran ich bin? Kann er denn nicht einfach mit mir reden?

Die Entscheidung des Mondes hat immer einen Grund (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt