Kapitel 9

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Ich will das Ganze positiv sehen.
Nicht immer so negativ und abwürdigend.
Elijah bemüht sich und ich auch und solange niemand nachfragt was das hier alles soll, wird alles gut sein.
Einfach mal ein bisschen ausblenden, nicht nachdenken und genießen..
Das wird bestimmt auch helfen..

-nächster Tag-

Ich lief aus meinem Zimmer und wollte eigentlich hinunter in den Wohnraum, als ich was ganz interessantes hörte.
Ich trat näher an die Badtür und fing an zu schmunzeln.
Elijah duschte, ich konnte an seinem Geruch erkennen, dass er es war, aber das eigentliche Interessante war das, was zu hören ist.
Elijah summte eine Melodie, sang, wohl in dem Glauben, es höre ihn keiner.
Ich musste kichern und lehnte meinen Kopf gegen die Tür.
Er hatte eine schöne Stimme und ihn beim duschen Singen zu hören zeigte auch, dass es ihm gut ging, was mich schon freute.

Ich blieb nicht länger da stehen, sondern machte mal, dass ich runter komme.
Dort richtete ich Frühstück, machte Rührei mit Speck und deckte den Tisch.
Dann kam auch der frisch geduschte Elijah die Treppen runter.
"Guten Morgen" lächelte er. Ich schmunzelte gleich, als er in den Essbereich kam.
"Morgen"
Ich drehte mich mit dem Teller voller Speck um und legte ihn auf den Tisch. Elijah riss seine Augen auf, als er sich hin setzte.
"Hast du das jetzt alles gemacht?" fragte er erstaunt. Ich nickte etwas lachend.
"Wow okay, jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher gut kochen zu können" meinte er dann.
"Das ist nur Frühstück" lachte ich und machte das Rührei auf seinen Teller.
"Sieht trotzdem besser als meins aus"
Ich beließ es einfach mal dabei und setzte mich ebenso an den Tisch.
"Du hast dich schon ziemlich gut eingelebt, oder?" fragte mich er mich dann, um ein Gespräch anzufangen.
Ich nickte.
"Ja schon. Ich musste ja irgendwas tun in der Zeit und ich bin ja jetzt auch schon zwei Wochen hier"
Er nickte zustimmend.
"Gefällts dir hier? Oder wärst du lieber im Rudelhaus geblieben?"
"Oh nein, um Gottes Willen" stoßte ich unüberlegt aus.
Elijah runzelte die Stirn.
"Wie? Ist im Rudelhaus was vorgefallen? Ich sollte das schon wissen"
Ich biss mir vor Nervosität auf die Unterlippe und schaute auf den Teller.
So wollte ich das jetzt nicht sagen.. Und auch überhaupt nicht vor ihm.. Ich..habe noch nicht unbedingt Vertrauen aufgebaut..

Ich druckste herum.
"Naja..im Rudelhaus hält man meinen Rang in allen Ehren.." meinte ich.
"Sie haben dich ausgeschlossen? Weil du ein Omega bist?"
Ich zuckte mit den Schultern und nickte.
"Ich war jetzt nicht unbedingt was besonderes, durfte ja auch nicht mit auf die Jagd oder auf Ausflüge" erzählte ich dann und sah wieder hoch. In Elijahs Blick lag etwas gereiztes, aber er beherrschte sich auch.
"Dann tut es mir leid, dass du so behandelt wurdest.. Ich hoffe dir gehts jetzt besser?"
"Ja sehr, deine Familie ist sehr nett"
Ich lächelte ihn an, was er erwiederte.
Er hatte echt schöne grüne Augen.

Ich wendete mich verlegen wieder dem Essen zu.
Was mich wunderte, war dass Elycess nicht kam.
Sonst steht er schon sofort da, wenn er Speck riecht.
"Wo ist denn Elycess? Der steht doch sonst sofort da" fragte ich.
Elijah sah stumm von seinem Essen hoch und sah mich an. Er atmete zweimal durch, schaute zur Seite und lehnte sich dann nach hinten.
"Er ist gestern abend noch gegangen. Wollte zu Jemandem" antwortete er mir nicht ganz so begeistert.
Mir fiel das erst gar nicht so auf, ich musste nur schmunzeln, als ich dran dachte zu wem Elycess wohl gegangen ist.
Und wenn er heute wieder hüpfend und grinsend durch die Gegend springt, dann hab ich auch meine Bestätigung.
"Achso, ok" meinte ich knapp und aß meinen letzten Speckstreifen.
Elijah blieb still und war immernoch an der Stuhllehne angelehnt.
"Ihr..zwei..versteht euch echt gut hab ich den Eindruck" meinte er.
Als wäre es mir jetzt nicht klar, worauf er hinaus will.
"Ja, seeeeehr gut sogar"
Ich schmunzelte etwas schelmisch, schaute aber nach unten. Er sah mich mit höchster Wahrscheinlichkeit ziemlich gereizt an.
"Wie gut denn..?" knirschte er mit den Zähnen. Ich schaute grinsend hoch und lehnte mich genauso an den Stuhl an wie er.
"Wir sind beste Freunde. Er ist wie ein Bruder für mich, genauso wie Emma eine Schwester." erläuterte ich ihn dann, worauf er sich sichtlich entspannte.
Das Ding mit der Eifersucht hat er also doch.

Die Entscheidung des Mondes hat immer einen Grund (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt