24 - Tausend weisse Scherben

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Müde stehe ich auf und suche in der Kommode etwas zum anziehen. Dann weiss ich nicht was ich machen soll und setze mich wieder aufs Bett.
Meine Gedanken schweifen ab.
Ich schrecke erst wieder aus meinem Tagtraum hoch, als jemand vor meinem Gesicht wedelt.
Ich schaue hoch und sehe das Gesicht von Lennox.
"Es gibt gleich Mittagessen, kommst du mit?", fragt er mich.
Jetzt schon Mittagessen? Verwirrt schaue ich auf die Uhr an meinem Handgelenk. Die Zeiger verschwimmen auf dem Ziffernblatt, weil ich müde Augen habe. Ich muss ein paar mal blinzeln, dann kann ich endlich die Zeit lesen.
Es ist schon fünf vor zwölf. Verwirrt schaue ich Lennox an, der stumm bei der offenen Tür wartet.
Ich bleib sitzen.
"Ist was?", fragt er.
"Wo ist die Zeit geblieben?", frage ich
Lennox zuckt bloss mit den Schultern und nickt Richtung Treppe. "Lass uns endlich essen gehen, sie haben es nicht gern, wenn wir zu spät kommen."
Mühsam komme ich auf die Beine und laufe Lennox nach. Treppen sind anstrengend. Ich atme schon schwer, wo ich endlich oben angekommen bin.
Lennox wartet nicht sondern läuft direkt zur Essensausgabe. Ich folge ihm.
Mein Blick schweift umher und ich bleibe wieder stehen. Meine Gedanken entwischen mir und ich muss den Kopf schütteln, um all die überflüssigen Gedanken zu vertreiben.
Wo ich dann meinen Teller bekommen habe, laufe ich auf Lennox zu. Kurz vor dem Tisch lasse ich das Tablett fallen. Soße spritzt über den Boden und meine Füsse die in zwei verschiedenfarbigen Socken stecken. Nudeln kullern über den Boden und Gemüse macht einen Fleck auf Lennox' Schuhen. Und der Teller zerspringt in tausende weisse Scherben.
Sie sehen schön aus.
Tausende weisse Scherben.

Leise ApfelblütenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt