38 - Ich will auch, dass es aufhört

30 2 0
                                    

"So schlimm?", frage ich leise.
   "So schlimm", bestätigt Lennox.
   "Du erzählst es mir doch mal, oder? Du hilfst mir und desswegen sollte ich auch dir helfen."
   "Irgendwann. Aber nicht heute und auch nicht diese Woche oder die nächste."
   "Aber du musst dich beeilen, ich verschwinde nämlich bald wieder", stürme ich.
   "Glaubst du das immer noch?" Jetzt schaut Lennox mich zum ersten Mal seit Beginn unseres Gespräches richtig an. "Glaubst du immer noch, du wärst nicht verrückt?"
   Ich werde ganz leise. "Nein, ehrlich gesagt nicht."
   Ich merke, wie ich wieder zu zittern beginne. "Ich werde nicht mehr gesund, oder?"
   Ich starre auf meine Hände. "Ich kann für den Rest meines Lebens in dieser Anstalt sitzen bleiben und immer mehr in meinem Verrückten Gehirn versinken."
   Lennox legt mir vorsichtig seine bandagierte Hand um den Rücken. "Ich weiss es nicht", murmelt er. "Ich weiss es wirklich nicht."
   "Ich glaube, ich verstehe dich jetzt." Meine Stimme klingt ganz zittrig.
   "Was meinst du?"
   "Ich will auch, dass es aufhört."

Leise ApfelblütenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt