Disse:
Seufzend schaute ich Gisli hinterher, der wortlos Richtung Bad verschwand. Ich hörte wie sich der Schlüssel im Schloss umdrehte. Ich war komplett verwirrt. Was war jetzt los? War es immer noch wegen gestern Abend? Oder stört es ihn, dass ich hier in seiner Wohnung bin? Was ist nur los mit ihm? Ich machte mir echt Sorgen um ihn. Das war auch der Grund, warum ich mich, nachdem er gestern zusammengebrochen ist, entschieden habe, bei ihm zu bleiben. Doch er schien über meine Anwesenheit nicht gerade erfreut gewesen zu sein. Ich erinnerte mich daran, wir friedlich er nachdem ich ihn hoch in seine Wohnung getragen hatte, auf meinem Schoß eingeschlafen war. Er hat immer wieder so süß geschmatzt. Ich konnte mir ein verträumtes Lächeln nicht verkneifen. Wie ich mit meiner Hand durch seine blonden Haare gestrichen habe. Wahrscheinlich war das das letzte Mal, dass ich ihm so nahe gekommen bin. Seufzend zog ich mir meine Klamotten an. Ein prüfender Blick auf meine Uhr. Es er bereits halb neun. Um zehn müssen wir in der Halle sein. Bevor es wieder stressig wird, sollte ich vielleicht versuchen, ihn endlich aus dem Badezimmer zu bekommen. Er war bereits eine Viertelstunde in diesem verschwunden. Aber ich habe weder wahrgenommen, wie er den Wasserhahn aufdreht, noch irgendwas in diese Richtung. Ich klopfte gegen die Tür. „Gisli?", fragte ich vorsichtig. „Geh weg", schluchzte er. „Erst wenn du mir sagst, was los ist", stellte ich als Bedingung. „Nein, lass mich einfach in Ruhe", fauchte er. Das war jetzt deutlich! „Gut dann geh ich eben", entgegnete ich, in der Hoffnung er würde seine Meinung noch ändern. Ich wollte mir gerade meine Schuhe anziehen, dann hörte ich wie sich der Schlüssel im Schloss umdrehte. „Bitte geh nicht", flehte er. Er öffnete die Tür einen Spalt und schaute in den Flur. Seine Haare standen wild in alle Richtungen ab. Seine Augen leicht gerötet. Er hatte geweint. Sein rechtes Auge war immer noch grün und blau gefärbt und leicht geschwollen. Allein der Anblick schmerzte. Ich fühlte tiefe Schuldgefühle. Die Strafe dafür, dass er mir geholfen hat war, dass er jetzt ein blaues Auge hatte, obwohl ich es mir eher verdient hätte. Ich bin dankbar, dass er da gewesen ist. Wer weiß wie die Sache ausgegangen wäre, wenn er sich nicht eingemischt hätte. „Danke nochmal wegen gestern", seufzte ich und ging auf ihn zu. "Wegen dem blauen Augen?", erkundigte er sich. Ich nickte. "Ich hätte dieses blaue Auge, verdient, aber nein, du hast es", sprudelte es aus mir heraus. Seine Hand legte sich auf meine. "Hab ich gerne gemacht", hauchte er und ein zaghaftes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Das Lächeln, dass ich so an ihm mochte. Ich lächelte auch kurz. "Hab ich gestern wirklich meinen Vater geschlagen?", fragte er nach einer Weile, in welcher wir nebeneinander gestanden waren und keiner ein Wort gesagt hatte. "Nein, dass war Haley's Vater. Aber das ist eine etwas lange Geschichte, die nicht mal ich wirklich verstehe", erklärte ich ihm. "Ich besitze Zeit", kam es sofort von dem Isländer und er grinste breit. "Es heißt Ich habe Zeit", verbesserte ich ihn und er verdrehte genervt die Augen. Er sah jedoch so süß dabei aus. Ich muss ihn öfters verbessern, damit ich diesen Blick wieder anschauen kann. "Willst du mir jetzt erzählen", bat er. "Wir müssen aber die Uhr im Auge behalten, wir haben nachher noch Training", erwähnte ich. Gisli grinste und setzte sich auf sein Bett und schaute mich auffordernd an. "Also: Ich war gestern bei Askja, weil sie sich nicht bei mir gemeldet hatte und ich wissen wollte, wie es ihr nach dem Unfall geht. Das Problem ist aber, dass ihr Vater aus welchem Grund auch immer nicht will, dass ich mit ihr Kontakt habe. Dann hat er uns eben erwischt und er war nicht gerade erfreut darüber und ist ähnlich ausgerastet wie gestern Abend", fasste ich zusammen. "Ich dachte sie heißt Haley?", wunderte sich Gisli. "Sie heißt Askja Haley, will eigentlich bevorzugt Haley genannt werden, aber gestern hat sie sich entschieden, dass sie jetzt Askja genannt werden will", erklärte ich ihm. "Also Haley und Askja sind selbe Person", erfasste er. Ich nickte. Ich fand es interessant wie ihr Name klang, wenn man ihn mit isländischen Akzent sprach. Da würde man nicht auf die Idee kommen, dass dieser Name Schachtel bedeutet. "Was ist?", fragte Gisli, was wohl daran liegt, dass ich ihn gerade die ganze Zeit anstarrte. "Ich bin fasziniert wie du ihren Namen aussprichst", grinste ich. Er wiederholte ihn erneut. Dann machten wir uns fertig fürs Training. "Was soll ich sagen, woher ich das hab?", fragte er mich ratlos. "Sag doch einfach ich hab dir heut Nacht meinen Ellenbogen ins Gesicht gerammt", schlug ich vor. "Aber dann die würden fragen wieso du bei mir warst?", bemerkte Gisli. "Oder du sagst die Wahrheit", sagte ich schließlich. "Lieber nicht", meinte Gisli. Dann schulterte er seine Sporttasche und wir verließen seine Wohnung. Auf der Treppe machte er kurz kehrt, weil er was vergessen hatte. Ich ging bereits schon mal nach draußen. Mein Blick fiel sofort auf die gegenüberliegende Straßenseite. Spinn ich oder steht sie da gerade wirklich. Sie trug ein sommerliches Strandoutfit. Auf dem Kopf einen Sonnenhut. Ihr Fahrrad lehnte an den Gartenzaun, während sie ungeduldig mit dem Fuß wackelte. Jetzt schaute sie auch hinüber. Unsere Blicke trafen sich. Sollte ich zu ihr rübergehen. Ich wollte mit ihr reden? Aber nicht, dass ich sie und mich wieder in Gefahr bringe. Doch sie setzte sich in Bewegung. "Hey", lächelte ich verlegen. "Ich muss dir unbedingt was erzählen", sprudelte es aus ihr heraus. "Dann schieß los", verlangte ich. "Muss du nicht los?", fragte sie und warf einen Blick auf meine Sporttasche. "Ich hab noch etwas Zeit", beruhigte ich sie. "Ich bin adoptiert", spuckte sie aus. Mit offenen Mund starrte ich sie an und der erste Gedanke der mir kam, war Gisli. War meine Theorie doch richtig? "Und mein Vater hat eingesehen, dass er mich nicht ewig von dir fern halten kann", strahlte sie. Sie war so glücklich, auch wenn ich die Freude nicht ganz teilen konnte, zog ich sie in meine Arme. Mein Gehirn arbeitete jedoch auf Hochtouren. "Hallo Mann mit dem geilen Auto", riss mich eine Stimme aus den Gedanken, und wir lösten uns erschrocken voneinander. "Hey Luke", begrüßte ich ihren kleinen Bruder und wuschelte ihm durchs Haar. Oder warte? War es dann überhaupt ihr Bruder? Er trug eine Badehose und ein T-shirt auf dem stand: Beach Time! "Und ihr wollt zum Strand?", fragte ich schließlich. "Ja", quiekte ihr Bruder vor Freude und rannte rüber in die Garage um sein Fahrrad zu holen. "Ich würd dich ja fragen, ob du beziehungsweise ihr mitkommt, aber ihr habt wohl Training", meinte sie und schaute an mir vorbei. Ich drehte mich um und da stand Gisli lässig an den Busch der vor seiner Wohnung stand gelehnt und beobachtete uns neugierig. Kopfschüttelnd wand ich mich wieder Askja zu. "Ja leider, aber ein ander Mal gerne", zwinkerte ich ihr zu. "Haley jetzt komm", drängelte Luke. "Können wir heute Abend noch telefonieren?", wollte sie wissen. Ich nickte. Dann drehte sie sich um, hob zum Abschied kurz die Hand. Sie stieg auf ihr Fahrrad und dann fuhren die beiden davon. "Kommst du?", fragte Gisli. Mittlerweile lehnte er sich gegen mein Auto. Er war wieder ein ganz anderer Typ als vorhin in der Wohnung. Lässig und strahlend. Nicht mehr der zerbrechliche und hilflose. Ich wusste zwar nicht welche Art ich mehr möchte, aber ich war froh, dass er anscheinend wieder besser gelaunt war. Ich nickte und stieg ein. Er setzte sich auf den Beifahrersitz. Ich startete den Motor und parkte aus. Gisli stellte derweil das Radio um. "Was machst du da?", wollte ich wissen. "Besser Musik", grinste er. Dann tippte an seinem Handy rum. Kurz darauf war er mit seinem Handy mit meinem Auto verbunden. Dann startete er seine Playlist und begann lautstark mitzusingen. Sein Musikgeschmack war gewöhnungsbedürftig. An sich klängen die Lieder gar nicht so schlecht, ich verstand eben einfach nur Bahnhof. Kopfschüttelnd richtete ich meinen Blick auf die Straße, während ich ein Privatkonzert von Gisli Thorgeir Kristjánsson bekam. Irgendwie seltsam, wie schnell er seine Laune ändern konnte. Er sang als wäre nicht gewesen. Als wäre er genauso fröhlich aus dem Bett aufgestanden. Wie macht er das? "Was ist?", wollte er wissen. Er hatte bemerkt, dass ich ihn beobachtet hatte. "Nichts", grinste ich und lächelte. Er begann wieder lautstark zu singen, während ich den Wagen durch die Straßen Kiels lenkte. Aber ein Tatsache blieb: Ich werde nicht schlau aus ihn....Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️. Bin nicht wirklich zufrieden damit😂😂🙈🙈. Ich sehe vor mir wie die beiden im Auto sitzen und Gisli lautstark zu irgendwelchen isländischen Liedern singt. 😂😂😂🙈🙈. Das Bild werde ich nicht mehr los😂😂🙈🙈. So ich werd dann mal meine überschüssige Energie rauslassen😂😂🙈🙈. Auch wenn es draußen arschkalt ist. Ich will einfach Handball spielen😂😂🙈🙈. So ich weiß noch nicht, ob heut noch eins kommt, weil ich nachher The Voice anschaue😂😂🙈🙈😍😍🤗🤗. Aber mal schauen😂😂🙈🙈😜😜.
Schaut ihr The Voice of Germany?
Ich ja, auch wenn ich jetzt mich bereits über die Werbung aufregen könnte😂😂🙈🙈😬😬.
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A Life of Secrets
FanfictionFür die fünfzehnjährige Haley gibt es nichts besseres als sich mit waghalsigen Flugelementen zwischen oberen um unteren Holm zu schwingen. Die Notts Gymnastic Academy ihre Mannschaft. Doch ihre Eltern haben andere Pläne und schleifen sie nach Kiel...