3:Aller Anfang ist schwer

1K 24 5
                                    

Haley:
Ich fühlte mich bedrängt von ihr und wusste nicht einmal ihren Namen. Ihr Gesicht war meinem ganz nahe. Ich glaub ich war noch nie einem Mädchen so nahe gewesen. "Ich heiße Haley", presste ich hervor, während mein Herz mir bis zum Hals schlug, aber nicht weil ich es genießen würde, dass sie mir so nahe ist. "Flo gehört mir, also Finger weg von ihm", funkelte sie böse. "Ich will absolut nichts von ihm. Ich hab einen Freund", sagte ich und drückte sie von mir weg. Wie kann man nur so durchgeknallt sein. Ich hab nur mit ihm geredet, beziehungsweise er hat mit mir geredet. "Gut, ich hab dich gewarnt", raunte sie mir nach. Ich öffnete die Tür und verschwand aus der Kabine. Ich wollte gerade die große schwere Hallentür öffnen, da hörte ich jemand der meinen Namen rief. "Haley richtig?", fragte Lauren. Ich blieb stehen und nickte. Was möchte sie jetzt von mir? "Sorry wegen Michelle sie muss ihren Besitz immer markieren. Sie meint Flo würde auf sie stehen, obwohl ich der Meinung bin, dass er sie verabscheut", redete Lauren los. Sie redete so schnell, dass ich sie kaum verstand. "Ok, danke für die Information",'meinte ich genervt. Dieser ganze Scheiß geht mir so ziemlich am Arsch vorbei. "Lauren da bist", Mia kreuzte auf und lächelte mich freundlich an. "Du hast nicht zufällig Lust morgen mit nach Neumünster zum Nordderby zu fahren?", fragte mich die Blonde. Ich schaute sie verwirrt an. "Wir haben uns Karten gekauft, ich muss aber morgen auf meinen kleinen Bruder aufpassen und kann deswegen doch nicht zum Spiel und ich versuche gerade die Karte los zu werden, aber Mia will halt nicht neben irgendjemand sitzen",'sprudelte es aus der Kleinen heraus. Sie redet eindeutig zu viel dafür, dass sie so klein ist. "Nee kein Zeit", antwortete ich. Ich wollte nicht zu geben, dass ich eigentlich keine Ahnung hab von was sie da die ganze Zeit redeten. Anscheinend scheint das hier oben echt ein angesagtes Thema zu sein. "Ok, schade, aber vielleicht ein ander Mal", grinste Lauren. "Ja wer weiß", sagte ich schnell. "Wo wohnst du eigentlich?", erkundigte sich die Größere. „Irgendwo hier in der Nähe, ich hab keine Ahnung wie die Straße heißt", log ich. Ich hatte keine Lust ihnen zu sagen, wo ich wohne. Sie schienen ja beide echt nett zu sein, aber ich habe keine Lust auf neue Freundinnen. Ich werde nicht wie Luke meine Freunde ersetzen! Apropos Luke! „Scheiße", fluchte ich. „Was ist denn los?", fragte Mia besorgt. „Ich hab meinen kleinen Bruder vergessen, ich soll ihm was zu Essen machen", seufzte  ich und stürmte aus der Halle. Zum Glück war die Straße frei. Ich joggte an der Halle vorbei, in welcher es von zwei Meter Menschen wimmelt und ich deswegen nicht vorhabe, die Halle nochmals zu betreten. Ich laufe die Straße entlang, da wo das Auto stand,  gegen dessen Autotür ich fast gerannt wäre. Das Auto stand nicht mehr am Straßenrand. Ich lief weiter die Straße entlang. Dann tauchte das vertraute Straßenschild auf. Nur noch die Straße runter, dann bin ich schon Zuhause. Ich suchte eilig meinen Haustürschlüssel aus der Tasche und öffnete die Tür. „Luke", rief ich. Keine Antwort! Na toll! Jetzt ist mein kleiner Bruder auch noch spurlos verschwunden. Ich erinnerte mich daran, was meine Mutter gesagt hatte. Das er vielleicht bei Hagens ist. Das müssten unsere Nachbarn sein. Ich ließ meinen Tasche im Flur stehen und laufe rüber auf die Straße. Super ich kann doch nicht die ganze Straße ablaufen und schauen wo Hagen auf dem Klingelschild steht. Ich lief nach rechts drei Häuser weiter wurde ich fündig. Ich spürte die Nervosität. Ich hasste es bei Leuten zu klingeln. Ich fühlte mich dann immer so als würde ich jemanden stören und als wäre ich nicht erwünscht. Naja, ich muss wissen wo Luke ist! Ich drückte vorsichtig auf die Klingel. Es dauerte ein paar Minuten, dann wurde die Haustür geöffnet und eine alte Frau öffnete die Tür. „Ist Luke bei ihnen?", fragte ich sie. „Was haben Sie gesagt?", fragte sie in einer Lautstärke, die man fast als schreien bezeichnen könnte. Vielleicht hat sie mich einfach wegen meinem britischen Akzent nicht verstanden. „Ist Luke bei ihnen?", wiederholte ich. „Was?", fragte die Frau. Ist die schwerhörig? „Ist Luke bei ihnen?", schrie ich. „Was?", fragte die Frau erneut. Ich hab es auf. "Entschuldigung, ich hab mich an der Haustür getäuscht", schrie ich und lief dann davon. Super! Hab ich mich verhört. Luke, wo bist du nur? Hätten ihm meine Eltern ein Handy erlaubt, könnte ich ihn jetzt anrufen! Ich laufe den Gehweg entlang zu unserem Haus zurück. Sollte ich meinen Eltern Bescheid sagen? Nein, die würden sich nur unnötig Sorgen machen und die haben gerade anderes zu tun. Ich lief die Straße diesmal links entlang, doch wurde nicht fündig. Erst jetzt fiel mir ein, dass die Häuser auch auf der anderen Straßenseite noch dazugehören. Also ging ich entschlossen über die Straße. Bei dem großen Mehrfamilienhaus blieb mein Blick auf einen der Schilder stehen. Kristjansson! Der Name kam mir bekannt vor. Woher nur? Ich wollte gerade weitergehen, da wurde die Tür geöffnet. Ich wäre beinahe den Treppenabsatz nach unten gestolpert. Da stand der blonde Typ von heute morgen vor mir. Der schüchterne, der aus der Kabine gekommen war. Diesmal trug er anständige Kleidung. Ich hingegen trug immer noch mein Trainingsoutfit. Ich erinnerte mich daran, dass er Englisch gesprochen hatte. "Do you know where the Hagens live?", fragte ich ihn. Er zuckte ahnungslos mit den Schultern. "Sorry, I just moved here, too", erklärte er mir. "Ok, thanks",'seufzte ich und lief die Straße entlang. Nirgendwo gab es ein Haus mit dem Klingelschild Hagen, nur das mit der komischen Frau, die mich nicht versteht. Soll ich es nochmal bei ihr versuchen? Total fertig setzte ich mich auf den Gehweg und überlegte ob ich meinen Eltern mitteilen soll, dass ich eine komplett Versagerin bin. Ich entschied mich wieder zurück zu unserem Haus zu gehen, in der Hoffnung, dass er vielleicht in der Zeit zurückgekommen ist. Ich schloss die Tür auf. "Luke?", fragte ich nochmal. "Na endlich ich sterbe vor Hunger", nörgelte mein kleiner Bruder, der die Treppe hinunter kam. "Wieso antwortete du nicht, wenn ich nach dir Rufe?", stellte ich ihn zu rede, war aber erleichtert, dass er Zuhause ist. "Ich hab Musik gehört",'erklärte er mir. Ich nickte. Es bringt auch nichts wenn ich weiter auf ihn sauer bin. "Was willst du zu essen?", fragte ich fürsorglich. "Schnitzel mit Pommes", seien Augen leuchten richtig. Er hat sich noch nie Schnitzel mit Pommes gewünscht. "Ich kann nur das machen, was wir da haben", erklärte ich ihm. "Ich will aber Schnitzel", quengelte er. Super, jetzt macht es mein kleiner Bruder noch schwerer als es eh schon war. Ich kann jetzt nicht auch noch einkaufen gehen. "Luke, ich kann nicht erst einkaufen gehen, dann sind wir bis dahin verhungert",'meinte ich, während sich mein Magen mittlerweile auch zu Wort meldete. "Dann will ich Pizza", meinte Luke. "Ich kann jetzt keine Pizza selbst machen, das würd auch Stunden dauern", erklärte ich ihm. "Du bist scheiße", schrie er wütend und warf sich beleidigt aufs Sofa. Kleine Brüder sind einfach nur nervig! "Wie wärs mit Nudeln, ich kann dir auch die Schinken Käse Soße machen, welche du so gerne isst",'schlug ich vor. "Ich will aber Pizza oder Schnitzel", bleib er bei seiner Meinung. "Luke! Ich kann jetzt kein Schnitzel herzaubern", schrie ich wütend. Er raubt mir den letzten Nerv. "Dann bestell eben Pizza", warf er ein. Daran hab ich mich gar nicht gedacht. "Was willst du dann für eine Pizza?",wollte ich wissen, während ich die Telefonnummer von einer Pizzeria raussuchte. "Pizza Salami", schrie Luke. Seufzend griff ich zum Telefon. "Aber kein Wort zu Mama oder Papa", forderte ich. Sie werden nicht begeistert darüber sein, dass ich einfach so Pizza bestelle, anstatt was anständiges zu kochen. "Du bist die beste Schwester", jubelte Luke. Ich legte meinen Finger auf den Mund, damit er still ist. An der anderen Leitung meldete sich eine Stimme und ich bestellte eine Pizza Salami und eine Pizza Hawaii. "Ok, in 20 Minuten ist sie fertig", meinte der Mann. "Liefern sie die auch?", fragte ich. "Ja, dann dauert es 30 Minuten", meinte er. Ich diktierte ihm die Adresse dann legte ich auf. Entspannt setzte ich mich zu Luke aufs Sofa. Das ist viel besser so, sollten wir öfters machen. Viel entspannter. "Ich geh mich kurz umziehen, wenn es an der Tür klingelt, dann sag mir Bescheid", verlangte ich und ging nach oben ins Bad. Ich hängte meine nassen Klamotten über die Heizung und zog mir eine Jogginghose und ein bequemes Shirt an. Ich war gerade auf den Weg nach unten, da klingelte es an der Tür. Voller Vorfreude auf die Pizza, wollte ich die Tür öffnen. Doch als ich die Tür geöffnet hatte, musste ich enttäuschter Weise feststellen, dass das garantiert nicht der Pizzaservice war.

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️. Wie findet ihr Haley bis jetzt? Ich muss morgen früh aufstehen, weil ich mit meinen Freundinnen shoppen gehe, also werde ich nicht Zeit haben morgen früh zu schreiben, aber am Nachmittag hab ich dann wieder Zeit😉😂🙈. Es ist praktisch mit zwei Storys, dann kann man immer an der weiterschreiben auf welche man gerade mehr Lust hat😂😂🤗🙈❤️. Also gute Nacht😉🤗.

A Life of SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt