Haley:
~Richtige, wahre Freunde sind wie Edelsteine. Falsche Freunde hingegen wie Pflastersteine. Sie sind vielerorts zu finden und am besten trampelt man auf ihnen herum~
Ich verließ gerade die Kabinentür und steuerte auf das Waschbecken zu um mir die Hände zu wachsen, da hörte ich auf einmal die Stimme von Mel aus einer der Kabinen. Ich wollte sie gerade ansprechen, da hörte ich eine zweite Stimme. "Psst, wir sollten etwas vorsichtiger sein", hörte ich ihn flüstern. Ich hatte seine Stimme sofort erkannt. Ich werde seine Stimme immer aus tausend erkennen. Ich bräuchte nicht lange um eins und eins zusammenzuzählen, was sie da gerade in dieser Toilettenkabine trieben. Ich warf wütend das Papier, an welchem ich meine Hände abgetrocknet hatte, Richtung Mülleimer. Erstaunlicherweise traf ich diesen sogar. In diesem Moment würde die besagt Kabinentür aufgerissen und die beiden, verließen sie wild knutschend. Ich hatte irgendwie die Hoffnung gehabt, dass ich mich vielleicht doch verhört hatte, doch das war der Gipfel. Ich spürte wie mein Herz langsam zu bröckeln begann. Die Tränen steigen mir in die Augen. Wie konnten sie mir sowas antuen? Jetzt konnte ich auf einmal alles zusammenzählen. Wieso hatte sie immer gewollt, dass ich ihn aus meinem Kopf bekomme. Wieso war sie gestern so beleidigt gewesen, als sie uns auf dem Gang gesehen hatte. Aber eine Frage blieb immer noch. Wieso hat er mich dann geküsst? Ich wünschte ich hätte noch das Papiertuch in meiner Hand und könnte sie jetzt damit bewerfen. Mit jeder weiteren Sekunde in der ich merkte, wie sie sich gegenseitig verlangend die Zunge in den Hals steckten, spürte ich wie ein weiterer Splitter von meinem Herz zu Boden fiel. Mittlerweile war mein Gesicht überflutet von Tränen. Eigentlich hätte ich weglaufen sollen, meine Sachen holen und in den Flieger zurück nach Deutschland steigen. Doch meine Füße waren wie angewurzelt. "Das ist eine Toilette und kein Hotelzimmer", hörte ich das energische Husten hinter mir. Ich drehte mich gar nicht um. Ich wollte es gar nicht wissen, wer da stand. Mein Blick war stur auf die beiden Personen vor meinen Augen gerichtet. Erschrocken lösten sie sich wieder. Noch erschrockener schauten sie dann drein, als sie mich sahen. "Haley, bitte ich kann das erklären", kam es sofort von Mel, während Joe wie angewurzelt an der Stelle wo sie gerade noch wild knutschend übereinander hergefallen sind. Sie kam auf mich zu und wollte nach meiner Hand fassen. "Fass mich nicht an", schrie ich sie an. Mein ganzer Schmerz hatte sich in Wut gewendet. Ich kochte vor Wut, am liebsten hätte ich ihr die vorderen Schneidezähne aus dem Mund geschlagen, doch stattdessen, griff ich neben mich an der Papierspender und zog nach einander ein Papier aus diesem, knüllte es zusammen und warf die beiden mit ihnen ab. Dabei ließ ich sie an meiner Wut teilhaben. "Wir konnte ich jemals glauben du wärst meine Freundin", schrie ich sie wütend an. Tränen rollte mir über die Wange. Ich traf sie am Kopf mit dem Papiertuch. Sie versuchten dem Papierregen auszuweichen, hatten jedoch keine Chance. Ein Papier nach dem anderen traf sie. Sie können froh sein, dass es nur Papierbällchen waren. Am liebsten würde ich Medizinbälle nach ihnen werfen. "Haley, bitte, lass es uns dir erklären", meldete sich nun Joe zu Wort, der geschickt eins der Bälle mit seiner linken Hand fing. Ich griff Richtung Papierspender und langte ins Leere. Ich schaute auf die Unordnung die ich hinterlassen hatte. Ich war komplett außer Atem. Ich atmete schwer. "Eure Erklärung könnt ihr euch in den Arsch schieben", fauchte ich wütend. Meine Wut schwankte nun langsam in Zielstrebigkeit an. Ich würde dem Wettkampf beenden und dann für immer verschwinden. Mein Plan war gefasst. Ich hatte nie vor wieder zu ihnen zurückzukehren. Sie waren für mich gestorben. Da die anderen nichts dafür könnten, was die anderen mir angetan hatten, würde ich für sie den Wettkampf beenden. Danach werde ich für immer verschwinden. "Bitte Haley, ich wollte dich nicht verletzten", flehte sie mich an. Doch es ließ mich kalt. Sie konnte vergeblich um Vergebung betteln. Die würde sie niemals bekommen. Wäre sie nämlich jemals meine wahre Freundin gewesen, hätte sie mir das nicht angetan. Sie hatte gewusst, was ich für ihn empfunden hatte. Sie hatte gewusst, wie scheiße es mir gegangen war, als ich erfahren hab, dass ich nah Kiel ziehe und ihn bei wiedersehen. Zum ersten Mal war ich froh, dass meine Eltern mich auf die andere Seite des Ozeans geschleppt haben. Sie haben mir die Augen geöffnet. Ich frage mich wie blind ich vor Liebe gewesen bin. Aber es heißt ja nicht umsonst blind vor Liebe. Aber ich schätze diese Erfahrung muss jeder einmal im Leben machen. Außer man hatte das Glück wie Disse nichts zu fühlen. Gestern hatte ich ihn noch bemitleidet. Jetzt beneide ich ihn. Es ist ein Geschenk nichts fühlen zu können, weil man so diese schmerzhaften Erfahrungen nie machen muss. Doch eine Frage hätte ich noch: "Bist du zu mir nach Deutschland gekommen, weil ich dir wichtig war oder nur, weil euch das Gewinnen wichtig war?", fragte ich und schaute sie mit einem löchernden Blick an. Ich setzte sie mit einem einzigen Blick unter Druck. Es funktionierte. Er seufzte und rückte dann mit der Wahrheit heraus. "Ich bin zu dir gekommen wegen dem Wettkampf, aber das heißt nicht, dass du mir nichts bedeutet hättest", wollte er ansetzen. Doch ich war mir zu stolz mir so etwas anhören zu müssen. Seine gefakten Komplimente darauf konnte ich verzichten. "Spar es dir, immerhin weiß ich jetzt an welcher Stelle ich bei euch stehe", sagte ich und dann drehte ich mich wortlos um und stolzierte aus der Kabine. "Haley, warte", hörte ich ihn mir noch hinterher rufen, doch ich würde mich garantiert nicht zu ihm umdrehen. So erbärmlich war ich dann auch wieder nicht. Der Schmerz saß zwar nich tief aber ich hatte ein Ziel. Ich wollte dir beste Kür meines Leben turnen. Während unsere Mannschaft den Wettkampf am Boden turnten, hielt ich mich in den Katakomben auf und versuchte mich zu konzentrieren. Ich ging innerlich jeden einzelnen Handgriff durch. Ich spürte die Anspannung in mir. Ich hatte noch nie unter so einer Ausnahmesituation geturnt. Das Adrenalin lief auf Hochtouren durch meinen Körper. Ich hörte die Halle jubeln. "Hier bist du", hörte ich Lucy's erleichterte Stimme, die aus der Halle in den Nebengang kam. Ich war total fokussiert. Ich hatte keine Lust mit irgendjemanden jetzt zu reden. Ich nickte nur stumm. "Joe wollte wissen wo du bist?", erklärte ich. Als ich nur seinen Namen schnaubte ich verächtlich. Er war verstorben. Das was ich einst als Liebe bezeichnet hatte, war nur noch eins. Purer Hass! Hass und Verachtung. Wenn ich noch eine Person verabscheute wie ihn, dann heiß diese Mel Williams. Einst hatte ich sie als meine beste Freundin bezeichnet. Als meine Seelenverwandte. Ich hätte mich getäuscht. In Wirklichkeit war sie eine selbstverliebte, arrogante, egoistische Bitch. Wie hab ich sie jemals für meine Freundin halten können. Wir waren schon immer so verschieden gewesen. Ich dachte immer das würde unsere Freundschaft so stark machen. Aber im Gegenteil, dies hat unsere Freundschaft zum Fall gebracht. "Alles in Ordnung?", fragte sie besorgt. "Nein ich hole uns nun jetzt die perfekte Zehn an Stufenbarren", setzte ich mir hohe Ansprüche. Wenn ich nich einen Traum in meinem beschossenen Leben hatte, dann einmal eine Kür zur Turnen die fürs Leben bleibt. Ich wusste bereits, dass es mein letzter Wettkampf sein wird. Ich würde mit diesem Kapitel abschließen. Es würde mich sonst nur immer wieder daran erinnern, was sie mr angetan haben. Ich wollte abschließen mit meinem alten Leben. Ich wollte mit England abschließen. Abschließen mit meiner Mannschaft. Und ein Neuanfang starten. Ich steuerte zielstrebig auf den Halleneingang zu. Ich kehre zurück in die atemberaubende Arena. Der Wettkampf war bereits wieder im Gange. Laura turnte bereits schon ihre Kür. Gerade hatte sie einen Jägersalto erfolgreich geturnt. Die Halle applaudierte. Ich hatte die Aufwärmphase verpasst. Ich war noch nie unaufgewärmt an ein Gerät gegangen. Laura stand ihren Abgang, einem doppelten Strecksalto perfekt. Die Halle jubelte. Ich klatschte auch. "Verdammt Haley wo warst du, du bist gleich dran", sprach mich Josh an. "Ich hab etwas frische Luft gebraucht", sagte ich so laut, dass selbst Joe, der hinter seinem Vater stand, es deutlich hören konnte. Ich warf ihn einem tödlichen Blick zu. Ich hatte zwei Minuten um mich vorzubereiten. Ich zog mir die Riemchen an, während Josh für mich die Holme bearbeitete. Ich griff in den Magnesiabehälter. Meine Hände war schneeweiß, als ich meine Riemchen schloss. Ich fasste prüfend an den unteren Holm. Gestern hatte alles geklappt. Wieso sollte es jetzt nicht funktionieren. Beim allgemeinen Aufwärmen, war ich ja bereits kurz hier gewesen. Josh legte das Sprungbrett bereit mit welchem ich an den oberen Holm Springen werde. Ich lief an Joe vorbei und beachtete ihn nicht. Er griff nach meinem Handgelenk. "Haley sei vernünftig, du bist weder aufgewärmt, noch in dem Zustand dich jetzt zu konzentrieren", versuchte er über mich zu bestimmen. "Das kann dir sowas von egal sein. Ich hab dir ja nie was bedeutet. Du wollest das wir gewinnen. Das werde ich nun auch machen", fauchte ich und riss mich los. Bevor ich dann auf die Matte stieg drehte ich mich nochmals um. „Und glaube ja nicht, ich würde das für dich machen", ergänzte ich. Dann stellte ich mich wenige Schritte vom Sprungbrett entfernt hin. „Am Stufenbarren, Haley Askja Sommer, für die Notts Gymnastic Academy", erklang mein Name in den Lautsprechern. Die Jury gab mir das Kommando loszulegen. Ich warf einen Blick auf Josh, der mir immer das Gefühl gegeben hat, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es will. Ich wusste eins. Jetzt war mein Moment. Wenn ich es mir beweisen will, war jetzt der richtige Zeitpunkt. Mein Blick war start auf den oberen Holm gerichtet, als ich auf das Sprungbrett zu lief. Ich war bereit. Bereit die Kür meines Lebens zu turnen. Einmal alle Augen auf mich gerichtete zu haben. Die ganze Halle schaute auf mich, weil ich die einzige war, die gerade antrat. Ich stellte mir vor, da oben sitzt meine Oma, meine Eltern und Luke und feuern mich an. Mit diesem Gedanken, sprang ich auf das Sprungbrett. Das andere fühlte sich nur noch wie ein Traum an, der wie in Zeitlupe verstrich. Alles lief wie am Schnürchen, selbst der Maloney an welchem ich gestern so das ein oder andere kleine Problemchen hatte, verlief perfekt. Ich hatte alle schwierigen Elemente hinter mir und holte gerade durch die Großen Riesenfelgen Schwung für meinen Abgang. Ein Doppelsalto gedreht. Ich wusste bereits jetzt, dass es eine Wertung über 15.000 werden müsste. Ich ließ den oberen Holm los, drehte mich. Es fühlte sich wie Fliegen an. Dann setzten meine Füße auf der Matte auf. Kein Straucheln, kein Korrekturschritt. Nein! Ich war kerzengerade gestanden. Ich riss die Arme in die Höhe, während die Halle tobte. Alle wussten, das hier was historisches passiert sein muss. Josh umarmte mich stürmisch. „Du bist die Größte", jubelte er bereits und drehte mich begeistert im Kreis. Mein Team war Feuer und Flamme und lag sich in den Armen. Selbst Nicole applaudierte anerkennend. Josh setzte mich ab und wir warteten fieberhaft auf die Wertung. Da dauerte immer so seine Zeit. Ich war nervöser als vor der Kür. Dann erschien mein Name an der Leinwand. Der Schwierigkeitsgrad von 5.6, und dann leuchtete die Wertung auf. 10.000! Die perfekte Zehn! Sie wurde fast nie vergeben. Es war ein Ehre sie vor Augen zu haben. 15.600 Punkte. Sie kamen alle auf mich zugestürmt und umarmte mich. Ich fühlte mich etwas eingezwängt. Wir wussten es bereits alle, dass muss der Sieg sein. Ich hatte es allen gezeigt! Ich habe meinen letzten Wettkampf mit Würde beendet. Doch dann folgte der Schwebebalken....
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️. Habt ihr es mitbekommen, dass Alfred eine Shot Clock fordert: Also das es fest geregelt wird, wie lange eine Mannschaft im Angriff spielen darf, sodass sie das Spiel nicht mehr so wie durch die 6 Pässe Regel in die Länge zieht und ein Angriff sich über 2 /3 Minuten zieht. Was haltet ihr davon? Seit ihr ein Fan von der sechs Pässe Regel?
An sich find ich die 6 Pässe Regel besser als, die vorherige Zeitspielregel, wo die Schiedsrichter selbst entscheiden konnten wann die den Arm heben. Jedoch hat es sich in dieser Saison bis jetzt zu einem anerkannten Mittel für vor allem spielschwächere Mannschaften, das Spiel durch lange Angriffe da Spiel in die Länge zu ziehen. Ich fand vor allem bei dem Spiel Wetzlar gegen die RNL konnte na dies erkennen. Wetzlar hat die meisten Tore daraufhin gemacht, das sie im Zeitspiel, schluchzte festmachen haben lassen und dann Tore über verschiedene Freiwurfvarianten zu machen. Auch bei Stuttgart ist das zu einem Mittel geworden in Drucksituationen zum Torerfolg zu kommen. Zwar sind solche Freiwürfe spektakulär, aber es hat einfach nichts mehr mit dem ursprünglichen Handballspiel zu tun. Es ist knapp gefasst, Standhandball. Die Schnelligkeit die den Sport auszeichnet geht dadurch extrem verloren. Ich denke, die Idee könnte funktionieren und es wäre auf jeden Fall mal eine Idee, das zu testen. Das musste ich jetzt loswerden😂😂🙈🙈🙈.
Gute Nacht❤️☺️.
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A Life of Secrets
FanficFür die fünfzehnjährige Haley gibt es nichts besseres als sich mit waghalsigen Flugelementen zwischen oberen um unteren Holm zu schwingen. Die Notts Gymnastic Academy ihre Mannschaft. Doch ihre Eltern haben andere Pläne und schleifen sie nach Kiel...