Jungkook
Die ganze Zeit war mein Blick auf den Sternenhimmel gerichtet. Einerseits, weil es mich so unglaublich interessierte und andererseits, weil ich eine verdammte Höhenangst hatte und darum nicht nach unten schauen wollte. Doch die Tatsache, dass Yoongi hier neben mir saß, beruhigte mich ein kleines Stück. Und zwar sogar so sehr, dass ich es wagte, mich etwas an ihn zu lehnen.
Dagegen tat er nichts, er ließ es zu und vermutlich war es ihm sogar auch egal, aber sollte mir recht sein.
Aus irgendeinem Grund beruhigte mich die Anwesenheit von Yoongi sehr. Ich wusste zwar nicht, woher das auf einmal kam, aber das Gefühl war da und ich mochte es.Denn auch das hatte ich noch bei keinem bisher gehabt.
Namjoon und ich waren zwar Freunde, wir sprachen miteinander, aber niemals würde ich ihm etwas von meinen Gefühlen erzählen und wie ich mich nach Freiheit sehnte - er würde mich für verrückt erklären und versuchen wollen, es mir auszureden. Und das konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen, denn ja, vielleicht hatte ich einen Sinn in meinem Leben gefunden.
Die Suche nach der Freiheit.
,,Worüber denkst du so nach?", hörte ich dann Yoongi leise neben mir fragen und obwohl seine Stimme gesenkt war, so kam sie mir ziemlich laut vor, was wohl daran lag, dass wir beide dicht nebeneinander saßen. Leise seufzte ich und richtete mich langsam auf.
,,Ich suche nur nach einem Sinn im Leben", meinte ich schlicht zu ihm, als wäre es rein gar nichts besonderes, obwohl es das war. ,,Bis jetzt habe ich ihn nicht gefunden, aber ich schätze mal, dass ich ihn erst finden werde, wenn ich meine Freiheit habe."
Schweigend nickte Yoongi nur und wirkte dann selbst nachdenklich, dabei wollte ich ihn auch nicht stören und so hatte ich vorgehabt, wieder nach oben zu schauen. Doch Yoongi machte mir da einen Strich durch die Rechnung. Er nahm meine Hand in seine und zog mich wieder auf die Beine.
Verängstigt wegen der plötzlichen Höhe klammerte ich mich mehr an seinen Körper, wollte ihn überhaupt nicht mehr los lassen, was er nur mit einem leisen Lachen quittierte.
,,Keine Sorge, ich lasse dich nicht fallen", schmunzelte er, machte aber auch nichts gegen die Nähe, die wir gerade hatten. Stattdessen entfernte er sich mit mir von dem Rand und führte mich wieder nach unten. ,,Aber du wirkst müde und du machst dir zu viele Gedanken. Und weil ich dich nicht alleine rauslassen will, bleibst du bei mir."
Sofort lächelte ich, denn ich hatte mich wirklich schon gefragt, ob ich nicht bei Yoongi bleiben konnte und wie es aussah, hatte er den gleichen Gedanken gehabt wie ich, was mich noch glücklicher machte. Wie auch vorhin sah ich mich neugierig in seinem etwas schäbigen Haus um, aber selbst das machte mir nichts.
,,Es sieht gemütlich aus", kommentierte ich, wodurch ich einen seltsamen Blick von Yoongi erhielt. Bevor er allerdings noch etwas dazu sagen konnte, sprach ich schnell weiter, weil ich ihm sagen wollte, was ich dachte.
,,Weißt du, man sieht hier, dass jemand so lebt. Man sieht, dass hier ein Mensch mit einem eigenen Charakter lebt. Man sieht, dass er vielleicht unordentlich ist oder nicht die Zeit zum Aufräumen hat, man sieht, dass er vielleicht auch gar keine Lust dazu hat. Aber das alles macht es hier nur umso gemütlicher und...viel heimischer. Bei mir Zuhause ist alles an seinem Platz, Zentimeter für Zentimeter. Ich darf nichts verschieben und es muss alles ja so perfekt und ordentlich sein. Das ist kein Zuhause - sondern ein Museum. Und hier ist es einfach anders. Hier ist eine entspanntere Atmosphäre und hier kann man sich wohl fühlen... ich fühle mich hier wohl.
Einfach nur, weil es so viel heimischer ist."
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𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐧𝐡𝐢𝐦𝐦𝐞𝐥 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖪𝖮𝖮𝖪
Fanfiction»Life's like a star shining in the night sky. You can see it, but it's just ordinary for you; one of billions. Even then, it's glowing, it's shining and has a hidden beauty that many people can't recognize.« Jeon Jungkook und Min Yoongi sind unter v...