『✶Sky 92✶』

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Yoongi

"Hast du alles?" Mit einem fragenden Gesichtsausdruck sah ich Jungkook an. Er schaute auf die Kartons, die wir im Kofferraum seines Autos verstaut hatten und musterte alles. Kissen und Decken lagen daneben und auch die Sachen von Chopa. Den Hund würden wir aber erst später holen, wenn wir wieder zurückkommen würden, um mein Klavier abzuholen.

"Sieht so aus", meinte er schließlich und schaute zu mir. Unser Haus hatte eine Grundausstattung, mit der wir anfangs gut auskommen würden. Sobald wir unser eigenes Geld verdienten, würden wir noch mehr dazu kaufen und Jungkook bestand auch darauf, dass wir von seinem Geld noch etwas kauften. Aber das wollte ich nicht. Sonst hatte er am Ende gar nichts mehr.

"Gut, dann-" Bevor ich zuende sprechen konnte, unterbrachen mich die lauten Glockenschläge der Kirche. Sogleich hob ich meinen Kopf, ehe sich ein Lächeln auf meinen Lippen bildete, das mit jedem Schlag breiter wurde. Langsam drehte ich mich zu Jungkook, der mit großen Augen in Richtung der Kirche schaute und wohl nicht glauben konnte, dass diese Situation tatsächlich echt war. Doch das war sie.

Und wir hatten so lange darauf gewartet.

"Alles Gute zu deinem 18. Geburtstag, mein Jungkookie", sagte ich leise. Ich näherte mich meinem Freund und legte meine Hände an seine Wangen. Sein noch immer ungläubiger Blick richtete sich auf mich und direkt musste ich breiter lächeln. Sanft schmiegte ich meine Lippen auf seine, ohne dabei aufzuhören zu lächeln und spürte, wie Jungkook sofort erwiderte. Zufrieden seufzte ich leise in den Kuss, während ich zärtlich über seine Wangen strich und meinen Kopf etwas schief legte. Nur zu gern ging mein Freund darauf ein und wir vertieften den Kuss, bis wir uns schließlich wieder lösen mussten.

"Danke Hyung", hauchte er. Seine Augen glitzerten freudig und ich konnte mir bereits vorstellen, wie er sich fühlen musste. Er hatte wohl das Gefühl, die Ketten an seinem Körper, die seine Eltern ihm angelegt hatten, abwerfen zu können, und die Freiheit nahm ihn ganz ein. Zumindest sagten mir das seine Augen. Ich erinnerte mich daran, wie ich mich gefühlt hatte, als ich 18 wurde und ich war mir sicher, dass Jungkook dasselbe Gefühl hundertfach empfand.

Endlich mussten wir uns nicht mehr verstecken. Endlich mussten wir keine Ausreden mehr suchen.

"Noch sind wir hier. Dank mir, wenn du stöhnend unter mir liegst", erwiderte ich grinsend und zwinkerte ihm einmal zu. Sofort lief Jungkook rot an und sah zur Seite, weshalb ich ihn neckend anstupste. Mit großen Augen schaute er wieder zu mir und ich gab ihm einen Kuss auf die Schläfe, ehe ich ihn zum Auto schob. Auch wenn seine Eltern noch schliefen, wir sollten so schnell wie möglich verschwinden. Die Fahrt war lang und die Konfrontation mit seinen Eltern würde später auch noch anstehen.

Doch sie konnten uns nicht aufhalten. Niemand konnte das.

"Lass uns losfahren", sagte ich, während ich Jungkook die Tür öffnete. Brav nickte er und stieg ein, weshalb ich rasch auf die andere Seite ging und ebenfalls einstieg. Nur wenige Sekunden später fuhr ich los und verließ gemeinsam mit meinem Freund Daegu.

Daegu.

Unser Geburtsort, unser altes Zuhause, unser Gefängnis, in dem wir nur von Freiheit hatten träumen können. Aber nun würden wir unseren Traum leben. Und kein Hindernis konnte sich uns in den Weg stellen.

"Auf in unser neues Leben.~"

𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐧𝐡𝐢𝐦𝐦𝐞𝐥 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖪𝖮𝖮𝖪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt