𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐧𝐡𝐢𝐦𝐦𝐞𝐥 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖪𝖮𝖮𝖪

『✶Sky 57✶』

Yoongi

Mein Blick lag fest auf meinem Freund, der gerade an dem Tisch saß und über sein Heft gebeugt war. Angestrengt starrte er darauf und nahm kurz darauf sein Buch zur Hand, um irgendetwas nachzuschlagen. Ich legte leicht meinen Kopf schief und beobachtete ihn weiterhin, jedoch konnte ich nicht helfen.

Da ich damals die Schule abbrechen musste, hatte ich keine Chance auf eine Ausbildung gehabt. Ein Grund mehr, weshalb ich unbedingt Musiker werden wollte. Wenn ich darin Erfolg hatte, würde ich keine Ausbildung brauchen, sondern konnte mit diesem Erfolg mein Geld verdienen. Jedoch wollte ich kein Idol werden. Ich wollte einfach irgendwo Musik machen, wo diese auch anerkannt und geschätzt würde.

Irgendwann war es mir zu langweilig, Jungkook nur zuzuschauen und somit stand ich auf, um auf meinen Freund zuzugehen. Ich stellte mich direkt hinter ihn und beugte mich herunter, wodurch ich meine Lippen sanft auf seinen Hals schmiegen konnte. Jungkook erschauderte leicht und drehte seinen Kopf zu mir, während ich immer wieder kleine Küsse auf seiner weichen Haut hinterließ.

Dann allerdings schob er mich vorsichtig weg und warf mir einen entschuldigenden Blick zu. Ich schmollte direkt und schob meine Unterlippe hervor, dabei konnte ich mir bereits denken, was er nun sagen wollte. Und das tat er dann auch.

"Yoongi, du weißt, ich liebe deine Küsse... aber ich muss lernen", seufzte er und strafte seine Schulsachen mit einem verächtlichen Blick. Ich nickte stumm und stieß ein tonloses Seufzen aus, bevor ich mich umdrehte und umsah. Irgendwie musste ich mich doch beschäftigen können.

Aber dann hörte ich auf einmal ein leises Kläffen und drehte mich irritiert zu Jungkook. Hatte er es auch gehört? Tatsächlich hatte dieser ebenfalls seinen Kopf gehoben und stand dann auf, um die Tür des Schuppens zu öffnen. Noch immer ein wenig verwirrt beobachtete ich ihn dabei, als auf einmal ein kleiner Hund in den Schuppen hüpfte.

Chopa. Jungkooks Hund. Ich hatte beinahe vergessen, dass er einen besaß.

"Schau mal, Hyung. Jetzt hast du einen Spielkameraden", kicherte der Brünette und warf mir ein freches Lächeln zu. Ich quittierte das mit einem Schmunzeln und einem Kopfschütteln, jedoch sah ich meine Chance, mich nicht länger langweilen zu müssen und darum setzte ich mich auf den Boden.

Chopa kam sofort angelaufen und lief neugierig um mich herum. Zuletzt hatte er mich vor einigen Wochen gesehen, da er wohl bei einem ihrer Haushältern gewesen sein musste, während Jungkooks Eltern nicht daheim gewesen wären und stattdessen ich bei Jungkook. Ich schätzte, sie trauten ihrem Sohn einfach nicht zu, allein auf einen Hund aufpassen zu können. Sie schienen ihm allgemein nichts zuzutrauen.

Oder überhaupt zu vertrauen.

Langsam streckte ich meine Hand aus und streichelte durch Chopas weiches Fell. Der Hund kam näher zu mir, offensichtlich hatte er festgestellt, dass ich keine Bedrohung war und er mir vertrauen konnte. Er drückte sich mehr gegen meine Hand, als ich ihn zu kraulen begann und ein kurzes Lächeln erschien auf meinen Lippen. Er war genauso niedlich wie mein Jungkookie.

Suchend schaute ich mich nach einem Spielzeug um und entdeckte kurz darauf einen kleinen, roten Ball, der vereinsamt in der Ecke lag. Sogleich stand ich auf und nahm diesen Ball, um ihn zu werfen. Chopas Schwanz wedelte fröhlich hin und her und er rannte dem Ball hinterher, sodass er ihn mir brav wiederbringen konnte.

Zufrieden nahm ich den Ball aus seiner Hand und begann so mit ihm zu spielen. Von Jungkook erfuhr ich, dass Chopa oft im Garten war, da er immer wieder ins Haus zurückkehrte und auch sehr gehorsam war. Das bedeutete, sollte ich mich allein fühlen, musste ich nur nach draußen schauen und nach dem Hund rufen.

Für die nächste Zeit, in der Jungkook mich hier verstecken musste, würde mich Chopa bei Laune halten.