Jungkook
Zusammen mit Yoongi spielte ich das Lied auf dem Klavier. Meine Augen hielt ich nach wie vor geschlossen, damit ich mich mehr auf die Tasten konzentrieren konnte. Aber es zeigte mir nicht nur, dass ich so die Melodie intensiver hören konnte, sondern auch noch etwas anderes:
Es zeigte, dass ich Yoongi vertraute.
Nach dieser kurzen Zeit hatte er bereits mein Vertrauen gewonnen, denn normalerweise ließ ich mich nicht von anderen - bis auf meine Eltern - führen. Doch Yoongi schien gemerkt zu haben, dass ich unbedingt etwas auf dem Klavier spielen wollte und er zeigte es mir. Noch dazu war er auch geduldig und lachte mich nicht aus, weil ich einige Töne falsch gespielt hatte.
Ich bewunderte ihn gerade einfach nur, denn auch wenn er hier so einsam und alleine war, so ging es ihm gut. Und außerdem konnte er eigene Stücke komponieren.
Aber leider ging auch dieses Stück irgendwann zu Ende und seine warmen Hände verließen meine. Langsam öffnete ich meine Augen, konnte dabei nicht aufhören zu lächeln, denn ich merkte jetzt erst wieder, wie schön es doch war, etwas zu tun, was man selbst wollte. Ich liebte dieses Gefühl und wenn ich daran dachte, dass sich alles wieder ändern würde, wenn ich wieder zu meinen Eltern gehe, dann würde ich am liebsten nur weinen.
Mein Lächeln fiel langsam und ich senkte ebenso den Kopf, damit Yoongi das nicht mitbekam. Ich versuchte oft, stark zu sein. Einfach nur, weil mir auch beigebracht wurde, dass ich andere sonst nur nerven und belasten würde und gerade Yoongi wollte ich nicht belasten.
,,Kleiner?" Doch leider bemerkte Yoongi, dass meine Stimmung sich plötzlich geändert hatte. Mein Gesicht wurde von seinen zwei Fingern wieder zu ihm gedreht und ich konnte dabei tief in seine dunklen Augen sehen. ,,Was ist los?"
Leise seufzte ich, denn es brachte nichts, Yoongi irgendwas vorzumachen. In dieser kurzen Zeit kam es mir so vor, als würde er mich besser kennen als Namjoon. Dabei kannte dieser mich schon seit unserer Kindheit. Yoongi lenkte mich von meinen Gedanken ab, indem er seine Hand auf meine Wange legte und mit seinem Daumen sanft über meine Haut strich.
,,Ich will nicht nachhause...", fing ich leise an zu murmeln. ,,Ich weiß, dass ich muss und ich weiß auch, dass du mich wahrscheinlich am liebsten los werden willst, weil ich vermutlich nur nerve, aber ich möchte einfach nicht in dieses Gefängnis zurück..."
Bei meinen Worten weiteten sich die Augen von Yoongi, doch seine Hand entfernte er nicht. Stattdessen legte er noch eine Hand auf meinen Oberschenkel und strich einmal kurz darüber.
,,Irgendwann musst du aber nachhause, Kleiner", meinte Yoongi und frustriert seufzte ich wieder, denn genau das hatte ich erwartet. Dass er mich dazu überreden würde, wieder nachhause zu gehen, weil er keine Lust auf mich hatte. Aber ich konnte es auch verstehen. Wer hätte denn schon Lust auf jemanden, der von allen Seiten zu irgendwas gezwungen wurde? Selbst mir wäre das irgendwann zu viel.
,,Ich kann dich verstehen", sagte Yoongi dann aber nach einer kurzen Pause und lächelte mir kurz zu. ,,Und deshalb wirst du das restliche Wochenende auch noch bei mir verbringen, okay? Dann kannst du eine Pause von deinen Eltern nehmen."
Sofort lächelte ich breit und nickte, ehe ich Yoongi einfach umarmte.
,,Danke, Hyung! Danke..."
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𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐧𝐡𝐢𝐦𝐦𝐞𝐥 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖪𝖮𝖮𝖪
Fanfiction»Life's like a star shining in the night sky. You can see it, but it's just ordinary for you; one of billions. Even then, it's glowing, it's shining and has a hidden beauty that many people can't recognize.« Jeon Jungkook und Min Yoongi sind unter v...