『✶Sky 75✶』

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Jungkook

Namjoon und ich gingen noch zu einem kleinen Café in der Nähe. Als er mir mitteilte, dass er gehen würde, wurde ich tatsächlich traurig, obwohl wir nie so viel Zeit miteinander verbracht hatten. Dennoch war Namjoon immer jemand gewesen, zu dem ich kommen konnte und bei dem ich mir Tipps holen konnte.

Ich würde ihn vermissen.

Darum würde ich auch heute den Tag mit ihm verbringen und viel mit ihm reden. Ich erzählte ihm davon, wie ich überhaupt zu Yoongi gekommen war und einfach jedes einzelne Detail. Dass Yoongi allerdings bei uns im Schuppen wohnte, verschwieg ich ihm.

Auch wenn ich Namjoon vertraute, so wollte ich kein Risiko eingehen. Aber auch Namjoon erzählte mir viel. Alles, was bei ihm Zuhause abging, ähnelte dem, was bei mir Zuhause war.

Schon immer wollte Namjoon etwas mit Musik machen, aber auch seine Eltern erlaubten es ihm nicht und zwangen ihn förmlich dazu, dass er ihre Firma übernehmen sollte.

Wir beide teilten das gleiche Schicksal, allerdings mit der Ausnahme, dass Namjoon dem entfliehen konnte und das für immer.

Ich nicht.

Noch immer hatte sich Yoongi nicht gemeldet und ich verlor so langsam meine Hoffnung, dass er wirklich zurückkehren würde. Er war weg und damit musste ich auch meinen Plan verwerfen, jemals von hier wegzukommen.

Yoongi war meine einzige Hoffnung gewesen, endlich wirklich glücklich zu werden. Ich wollte mit ihm von hier abhauen, ich wollte mit ihm Leben und ich wollte so viel mit ihm machen. Ich hatte mir bereits eine schöne, ruhige Zukunft mit ihm vorgestellt.

Doch so langsam glaubte ich nicht mehr daran.

Während ich mich von Namjoon verabschiedete und dann in Richtung meines Hauses lief, fing ich leise wieder an zu weinen. Mein Herz stach schmerzhaft und unaufhörlich. Es tat so sehr weh, nicht zu wissen, wo er war und wann er wiederkommen würde. Oder ob er es überhaupt tun würde.

Aus irgendeinem Grund, fühlte ich mich nicht mehr so alleine, aber dafür unwohler. Mit eiligen Schritten ging ich nachhause und dann direkt zu dem Schuppen, in der Hoffnung, dass Yoongi vielleicht doch noch gekommen sei. Aber kaum hatte ich die Tür geöffnet, verließ diese mich nun komplett.

Denn der Schuppen war leer, bis auf das Klavier.

Nun konnte ich die leisen Schluchzer nicht mehr verstecken. Sie wurden lauter und ich schloss ruckartig die Tür, damit meine Eltern nicht sahen, dass ich hier war. Falls sie sich für mich überhaupt noch interessierten.

Ich konnte durch den Tränenschleier auf meinen Augen noch Chopa erkennen, der auf dem Sofa bis eben geschlafen hatte, aber seinen Kopf hob, als ich näher an ihn heran trat. Kurz streichelte ich ihn und schnappte mir dann einen Pullover von Yoongi, den er offensichtlich vergessen hatte. Dass er immer noch nicht hier war, bewies mir, dass er mich wirklich verlassen hatte. Mich und sein Klavier.

Weinend legte ich mich auf das Sofa und umklammerte seinen Pulli, drückte ihn fest an meine Brust und atmete den Geruch ein. Er roch wirklich noch nach Yoongi. Schwach, aber der Geruch war tatsächlich vorhanden.

Meine Augen schlossen sich wie von selbst, während mein Körper immer wieder bebte. Ich hasste es so sehr zu weinen, aber es tat so weh, dass ich gar nicht anders konnte. Und ich vermisste Yoongi so unfassbar sehr.

Mein letzter Gedanke galt darum Yoongi, als ich mich langsam in den Schlaf weinte.

𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐧𝐡𝐢𝐦𝐦𝐞𝐥 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖪𝖮𝖮𝖪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt