Kapitel 11

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Wieso war mein Leben im Moment so seltsam?

Das warme Wasser der Dusche prasselte auf mich herab und ich sang leicht die ruhige Musik mit, die ich zuvor auf meinem Handy angemacht hatte.

Ich liebte das Bad in diesem Ferienhaus.
Es war luxuriös und stilvoll eingerichtet.
Vor allem der Whirlpool hatte es mir angetan. Ich musste ihn auf jeden Fall noch einmal benutzen bevor wir nach Hause fahren. Seufzend an den Gedanken, dass ich gleich mit allen zusammen essen müsste, zog ich mich an und föhnte meine Haare.

Langsam und zögerlich ging ich die Treppen runter, wissend was mich gleich erwarten würde. Jimin.
Ich wollte ihm einfach nicht unter die Augen treten.
Aber was sollte ich sonst tun?

Ich setzte einen selbstbewussten Blick auf und betrat das Esszimmer.
Sofort spürte ich 8 Augenpaare auf mich gerichtet.
Mein Selbstbewusstsein stürzte in sich zusammen und ich setzte mich schnell mit gesenktem Blick an den Tisch.
Meine Augen hatte ich stur auf die Gabel vor mir gerichtet, mit der ich rumspielte, nur um den anderen, vor allem Jimin, nicht ins Gesicht sehen zu müssen.

„Naja...äähh...ich hole dann mal das Essen.", kam es von Jin, der anscheinend versuchte die Stimmung aufzulockern, was ihm nicht richtig gelang.

Doch als das Essen auf den Tisch stand, das so unglaublich lecker roch und aussah, vergaß ich meine Prinzipien und fing an es in mich reinzuschieben.
Auch die anderen schienen nicht mehr so angespannt zu sein und fingen an über die Tagesplanung für den nächsten Tag zu reden.

„Ich finde wir sollten in den Freizeitpark gehen.", sagte Jungkook und lächelte in die Runde.

„Gibt es hier überhaupt einen?", kam es von Taehyung.

„Nein, ich habe bereits gegoogelt, aber ich finde wir sollten wandern gehen.", sagte Namjoon.

„Wandern? Dein Ernst?", Jimin sah ihn ungläubig an.

„Ja warum nicht? Die Natur hier sieht doch sehr schön aus.", verteidigte Namjoon seine Idee,

„Ich finde er hat Recht.", sagte Sarah und erhielt Zustimmung von den anderen.

Nur Jimin und ich sahen schweigend auf unsere Teller und waren als einzige nicht begeistert.
Ich hasste Wandern und Spaziergänge.
Der Sinn fehlte für mich einfach.

—————-

„Jetzt kommt schon.", rief Sarah von vorne.

Wir trotteten schon seit einer geschlagenen Stunde durch diesen Wald und langsam taten meine Beine weh.
Anfangs war ich sogar noch halbwegs motiviert, aber das hatte jetzt auch langsam sein Ende. Sarah ging mit den anderen Jungs voran, nur Jimin und ich schlossen uns der Gruppe nicht an und liefen ein Stück hinter ihnen, was mich sehr unwohl fühlen ließ.
Ich wollte nicht mit ihm alleine sein.

„Hey, Leute.", fing Jimin an.
„Ich glaube Jae und ich machen uns auf den Heimweg. Ruft an wenn ihr abgeholt werden wollt. Dann kommen wir mit dem Auto."

Überrascht sah ich ihn an.
Wann hatte er das denn beschlossen?
Ich meine, eigentlich würde es mir nicht so viel ausmachen. Ich wollte ja nach Hause.
Aber mit Jimin?
Alleine?

„Ist schon okay. Ihr vermiest sowieso nur die Stimmung.", sagte Sarah und sah mich mit einem vielsagenden Blick an.
Ein leichtes Lächeln huschte über die Lippen der anderen.

„I-ich komme mit!", rief Jungkook.

„Nein nein.", meinte Sarah nur.
„Wir brauchen dich noch hier."

„Genau.", sagte Hoseok.

„Na geht schon.", Sarah machte wedelnde Handbewegungen, als wären wir Hunde.

Jimin machte sich auf den Weg zum Auto und sah mich auffordernd an. Ich verstand und folgte ihm.
Ein mulmiges Gefühl kam in mir auf.
Was war bloß los mit mir?
Warum benahm ich mich in letzter Zeit denn so komisch?

Mein Handy vibrierte.

Eine neue Nachricht von: Sarah <3

Jetzt! Das ist deine Chance. Versuch herauszufinden was mit ihm los ist. Flirte mit ihm und dann guck was passiert. <3

Ich seufzte.
Dieses Mädchen.

Ich antwortete ihr:

Ich probiere es, okay?

Seufzend ließ ich mich auf den Beifahrersitz fallen.
Wie flirtete man mit Menschen?

Jimin startete den Motor und fuhr los.
Eine peinliche Stille herrschte zwischen uns, bis es mir einfach zu dumm wurde und ich beschloss ihn auf die Sache mit dem Kuscheln anzusprechen.

„Was war das eigentlich vorgestern Nacht?", fragte ich und sah ihn erwartend an.

„Was meinst du?",

„Jetzt tu nicht so. Mir hat es doch auch gefallen.", ich schaute ihn mit einem koketten Lächeln an.

Verwirrt richtete er seinen Blick zurück auf die Straße.
Okay, flirten war definitiv nicht mein Ding.

„Was ist das mit dir und Jungkook?", kam es nach einer Zeit der Stille von Jimin.

„Mit mir u-und Jungkook...?!", jetzt war ich an der Reihe ihn verwirrt anzuschauen.

„Jetzt tu du mal nicht so. Er steht doch offensichtlich auf dich.", sagte Jimin leicht gereizt.

„J-jungkook steht auf mich?", mit großen Augen blickte ich Jimin an.

„Natürlich. Siehst du nicht wie er dich immer anguckt, wie er immer eifersüchtig wird wenn jemand anderes alleine mit dir ist und wie er immer lächelt wenn dein Name erwähnt wird?", Jimin schien sich in Rage zu reden.

Jetzt war ich überfordert.
Jungkook stand anscheinend auf mich...aber ich? Was fühlte ich?
Ich ließ meinen Kopf gegen die Scheibe fallen.

Als ich meine Augen aufschlug sah ich nur den Rauch der aus der Motorhaube stieg und wie das Auto immer langsamer wurde...

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Später kommt vielleicht noch ein Kapitel. Mal gucken.

~N

Fuck you too | Jimin FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt