Kapitel 8

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„Jae, wach auf."

Langsam schlug ich meine Augen auf und erschreckte mich fürchterlich.
Mein Vater stand über mir gebeugt und grinste mich breit an.

„Papa, was ist los?", fragte ich verschlafen und ließ mich zurück in meine weichen Kissen fallen.

„Lisa und ich haben da eine tolle Idee.
Wir haben natürlich die leichten Spannungen zwischen dir und Jimin bemerkt. Also haben wir beschlossen euch einfach mal zusammenzuraufen. Kannst du dich an das alte Wochenendhaus erinnern in dem wir mal waren als du 5 Jahre alt warst?", redete mein Vater drauf los.

Nicht im Ernst.
Mein Vater wollte jetzt nicht, dass ich und Jimin dort hinfahren, oder?

„Du kannst gerne eine Freundin mitnehmen. Jimin weiß schon Bescheid und hat auch schon ein paar Freunde eingeladen", erklärte er.

Ich sah ihn grimmig an, weigerte mich aber nicht groß.
Wenn mein Vater eine Idee hatte, konnte ihn nichts davon abbringen.
Ich würde einfach Sarah mitnehmen und mich soweit wie möglich von Jimin fern halten. Jetzt müsste ich sie nur noch davon überzeugen mitzukommen, aber bei ihr dürfte das eigentlich kein Problem sein.

————

„Tschüss. Habt eine schöne Zeit.", sagte mein Vater und winkte in das Auto.

„Und vertragt euch, okay?", kam es noch von Lisa.

Wir fuhren mit 3 Autos.
Jimin hatte tatsächlich 6 Freunde mitgebracht.
Darunter war aber zu meinem Glück auch Jungkook, der bei Sarah und mir mitfahren würde. Sarah hatte glücklicherweise schon einen Führerschein.

Die Fahrt war ziemlich lustig.
Wir lachten viel und sangen lautstark bei Liedern mit, die wir kannten.
Die Leute, die an uns vorbeifuhren, sahen uns immer verstört an.
Scheiß Spießer!

Fast hätte ich vergessen, wer noch alles dabei war, doch sobald wir am Wochenendhaus ankamen und alle die Autos verließen, holte es mich knallhart in die Realität zurück.

Ich musterte die anderen Jungs, die Jimin mitgebracht hatte, genau und erkannte manche von der Party wieder.
Sie schienen aber alle ganz okay zu sein.

„Wie verteilen wir eigentlich die Zimmer?", fragte Sarah nach einer kleinen Vorstellungsrunde.

„Stimmt.", sagte Yoongi und blickte die anderen Jungs an.

Auf einmal rannten alle 7 los.

„Na komm schon.", sagte Sarah und rannte hinterher.

Ich seufzte, ging dann aber auch etwas langsamer hinter ihnen her.
Das Haus hatte sich kein bisschen verändert. Nur ein etwas verstaubt war es. Ich spürte etwas nasses meine Wangen hinunterlaufen. Das letzte Mal war ich hier mit meiner Mutter.
Reiß dich mal zusammen Jae!
Ich wischte die Tränen weg und hielt meinen Kopf aufrecht.

„Jae, kommst du?", fragte Jungkook und musterte mich misstrauisch.
„Hast du geweint?"

„Nein, nein.", sagte ich schnell.
„Ich habe nur eine Hausstauballergie."

„Okay, dann ist ja gut."

Ich ging mit Jungkook die Treppen hoch.
Oben fand eine leichte Prügelei statt.
Wahrscheinlich ging es um die Zimmerverteilung.
Ich lachte sie einfach nur aus.

Sie schienen sich langsam geeinigt zu haben, denn die meisten waren schon auf die verschieden Zimmer gegangen.

Ich war wohl so in Gedanken gewesen, dass ich nicht mal bemerkt hatte, dass nur noch ein genervter Jimin und ich in der Diele standen.
Nur noch eine Zimmertür war offen...
Nein!
Nein, auf gar keinen Fall!

„Doch. Leider.", kam es kalt von Jimin, als  hätte er meine Gedanken gelesen.

Verzweifelt sah ich mich um.
Das riesige Sofa im Wohnzimmer schien auch schon jemand belegt zu haben.

Ich warf einen Blick in den Raum.
Es war das Zimmer, dass meine Eltern immer früher genommen hatten, wenn wir hier waren.
Das Zimmer mit dem einzigen Doppelbett im Haus...

„Jetzt komm schon oder schlaf halt im Flur. Ist mir auch egal.", sagte Jimin und verschwand in dem Raum, den ich ab heute wohl „Die Hölle" nennen werde.

Seufzend ging ich auch rein und schmiss meine Tasche auf das Bett.
Wo war eigentlich Sarah?
War das einer ihrer Pläne?
Bestimmt, denn soviel Zufall wäre schon etwas komisch.
Ich sollte sie mir dringend vorknöpfen.

————

„Bleiben Sie sofort stehen, junge Dame.", schrie ich Sarah hinterher, die lachend vor mir wegrannte.
Sie und ihre perfekte Figur.

„Es tut mir leid. Es tut mir leid.", kam es zwischen zwei Lachern und mit schweren Atem von Sarah, die stehen geblieben war und schützend ihre Hände vor sich hielt.

„Renn lieber um dein Leben.", rief ich mit einem todernsten Blick und hob einen herumliegenden Ast vom Boden auf.

„Nein! Bitte nicht!", rief Sarah.
„So, helft mir doch!"

Jungkook kam aus dem Haus und hielt mich lachend an der Hüfte fest.

„Jeder verdient eine zweite Chance.", sagte er, ließ meine Hüfte aber nicht los.

Ich räusperte mich leicht.

„Ah, richtig.", kam es etwas enttäuscht von Jungkook, der meine Hüfte jetzt los ließ. Enttäuscht?!
Nein, das bildete ich mir bestimmt nur ein.

„Hey, ihr Turteltauben.", rief Sarah.

„Halt die Klappe, du dumme Kuh.", sagte ich leicht lachend.

Ich blickte zum Haus.
Jimin stand im Türrahmen und sah wütend aus.
Naja, was interessierte es mich?
Das war er doch sowieso 90% seiner Lebenszeit.

„Kommt schon lass uns reingehen. Es dämmert schon langsam und außerdem muss ich noch duschen.", sagte ich und die anderen folgten mir ins Haus.

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Yaaayy!
Zwei Kapitel an einem Tag.
Ich hab Motivation bekommen haha.
Danke für deinen Kommentar habe mich voll gefreut.

~N

Fuck you too | Jimin FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt