Kapitel 5

4.5K 160 61
                                    

„Jaaaaeeee!", schreiend weckte mich Sarah.

„Was ist denn?", grummelnd richtete ich mich auf und blickte in Sarahs grinsendes Gesicht.

„Also...Wo ist dieser Jimin?", fragte sie und schmiss sich auf mein Bett.

„Keine Fragen bevor ich nicht was zu essen und meinen Kaffee bekomme.", gab ich bestimmend von mir.

„Jaja...Komm runter ich mach dir was."

———

„Hier dein Kaffee.", sagte Sarah während sie eine dampfende Tasse vor mich auf den Tisch stellte.

„Alsooo?", kam es von ihr.
„Erzähl mir mal ein bisschen was über diesen Jimin. Sieht er gut aus? Hast du Interesse? Läuft da was?", fuhr sie fragend fort.

Entsetzt schlug ich ihr auf den Oberarm.
„Bist du verrückt geworden? Er sieht vielleicht ganz okay aus, aber er ist einfach ein Ekelpaket. Ich habe selten so einen abgehobenen und unhöflichen Jungen getroffen und nein!
Da läuft natürlich nichts.
Er ist mein Stiefbruder und außerdem ist er so gar nicht mein Typ.", hielt ich ihr eine aufgebrachte Rede.

Wenn man vom Teufel spricht.
Die Küchentür öffnete sich und mein Atem stockte.
Da stand er.
Oberkörperfrei.
Grinsend.
Ich starrte ihn an.
Nein!
Ich starrte seinen Oberkörper an.
So sehr ich es auch versuchte ich konnte einfach nicht wegsehen.
Wie lange ich ihn so anstarrte, wusste ich nicht.
Anscheinend war es aber zu lange, denn als ich mich irgendwann dazu durchrang hochzuschauen, sah ich nur in zwei mich kritisch musternde Gesichter.

„Aha, nicht dein Typ.", sagte er und sah mich anzüglich an.

Dann ging er ohne ein weiteres Wort zur Kaffeemaschine und bereitete sich einen Kaffee zu. Das Blut schoss mir ins Gesicht.
Als er uns den Rücken zudrehte, schaute Sarah mich belustigt an und wackelte mit den Augenbrauen.

Mit ihren Lippen formte sie ein leises: „Er sieht so gut aus."

Jimin verließ die Küche und ich konnte mich nicht zurückhalten.
Ich musste ihn einfach nochmal anschauen.
Sarah hatte Recht.
Er sah wirklich verdammt gut aus.
Aber eigentlich tut das nichts zur Sache solange sein Charakter so hässlich ist wie jetzt.

„Oh. Mein. Gott. Ich möchte seine Eltern kennen lernen. Dieses Wunder ist biologisch nicht erschaffbar. Du solltest mal nachforschen. Vielleicht wurde er ja in einem Reagenzglas gezeugt.", sprudelte Sarah los, sobald Jimin außer Reichweite war.

„Sarah, beruhige dich und sei gefälligst etwas leiser. Lisa schläft noch.
Er sieht ganz passabel aus, aber bitte übertreib nicht.", genervt redete ich auf sie ein.

„Ist ja gut.", sagte sie und lachte leicht.
„Von wegen du stehst nicht auf ihn. Du hast ihn eben bestimmt 5 Minuten angestarrt. Du sahst aus als würdest du gleich sabbern.", verurteilte sie mich.

„Stimmt doch garnicht.", murmelte ich nicht sehr überzeugend.

„Jaja.", lachte sie.

„Komm lass uns gehen. Ich muss noch einen BH kaufen und außerdem wäre ein neues Oberteil auch nicht schlecht.", brummte ich etwas schlecht gelaunt.

„Wenn es um shoppen geht, musst du nicht fragen.", sagte Sarah und sah mich belustigt an.
Auch ich konnte mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen.
Das stimmte.
Wen einer shoppen liebte, dann sie.

———-

„Ich finde du solltest den hier nehmen.", sagte Sarah und hielt mir einen knappen, schwarzen Push-up BH mit Spitze vor die Nase.

„Sicherlich nicht.", kam es trocken von mir.

„Ach, komm schon. Probier ihn wenigstens an. Für Jimin.", gab sie bettelnd von sich.

Was hatte sie denn jetzt mit Jimin?
Er hatte doch absolut nichts mit der ganzen Sache zu tun.

„Was soll das denn jetzt heißen?", fragte ich sichtlich verwirrt.

„Na, ist doch klar. Wie du mir, so ich dir. Er bringt dich mit seinem nackten Oberkörper in Verlegenheit. Du machst das selbe.", sagte sie begeistert von ihrer Idee.

„Bist du dumm?", entsetzt starrte ich sie an. Woher hatte sie bloß immer solche kranken Ideen?
„Da kann ich mich doch gleich prostituieren gehen."

„Na komm schon.", sie sah mich bittend an.

„Unter keinen Umständen.", sagte ich hart.

„Na schön. Dann gehen wir dir aber jetzt ein paar richtig schöne Outfits kaufen.", rief sie begeistert und zog mich am Arm mit sich.

—————-

„Uff.", ich hievte die schweren Tüten die Treppe hoch.
Wie immer hatte ich viel zu viel gekauft, was meinem Rücken aber leider vor allem meinem Geldbeutel überhaupt nicht gut tat.

Endlich oben angekommen stieß ich meine Zimmertür auf und räumte die neu erstatteten Sachen in meinen Kleiderschrank ein.
Ich war fast fertig und öffnete noch die letzte Tüte um alles zu verstauen, da fiel mir ein schwarzer BH ins Auge.
Sarah hatte ihn also gekauft um ihn mir unterzuschmuggeln?
So sehr ich diese eigentlich lieb gemeinte Geste auch schätzte, anziehen würde ich das Wäschestück wohl nicht.

Ich schmiss ihn in die hinterste Ecke des Schrankes und beschloss einfach mal zu gucken was Netflix so neues hatte.
Ich schnappte mir meinen Laptop und öffne das Programm.
Sofort bekam ich viele Vorschläge für die verschiedensten Serien und Filme.

Ich liebte Netflix einfach.

Kurzerhand entschloss ich mich für eine Folge Pretty Little Liars und machte es mir gemütlich.

Während ich die Serie schaute waren meine Gedanken aber ganz woanders.

Vielleicht sollte ich es Jimin ja wirklich heimzahlen.

Fuck you too | Jimin FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt