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24. Dezember 3026

Ich habe weder mit den Mins gegessen, noch war es mir gestattet mich in der unteren Etage aufzuhalten. Ein bisschen traurig hat mich das schon gemacht, das war mein erstes Weihnachten, welches ich nicht gefeiert habe.

Yoongis Großeltern sind zu Besuch gekommen und sobald ich mit dem Essen kochen und Schmücken fertig war, sollte ich auf mein Zimmer gehen.

Jetzt lieg ich also hier auf meinem Bett und spiele an meinem Handy rum.

Mein Blick fällt auf die Kommode, die heute nicht ganz so farblos aussieht, weil eine bunte Tüte auf ihr Platz gefunden hat. Yoongis Weihnachtsgeschenk.

Ich seufze und lege mein Handy weg. Es ist schon 21 Uhr. Ich könnte mich bettfertig machen.

[...]

In meinen Schlafklamotten und noch halb nassen Haaren sitze ich auf meinem Bett, da klopft es an meine Tür. Es kann nur Yoongi sein, da ich nach 21 Uhr Schichtschluss habe.

"Hey Jimin.", lächelt er mich an und kommt auf mich zu.

Ich stehe auf und schlinge meine Arme um ihn.

"Hey.", nuschele ich in den Stoff seines Tshirts.

"Wir haben uns heute fast garnicht gesehen.", sage ich traurig und löse mich von ihm.

"Tut mir wirklich leid."

"Schon gut. Ich hab was für dich.", lächle ich und nehme die Tüte von der Kommode.

Überrascht nimmt er das Geschenk entgegen und zusammen setzen wir uns aufs Bett.

"Ich wusste nicht das du mir was zu Weihnachten schenkst."

"Tja. Jetzt weißt du es.", grinse ich stolz. Ich bin wirklich stolz auf das Geschenk.

Er holt die kleine Schachtel aus der Tüte und nachdem er mir noch einmal tief in die Augen gesehen hat, öffnet er sie langsam.

Ich bete innerlich, dass ich seinen Geschmack getroffen habe, alles andere wäre ein Desaster.

Als er den Inhalt der kleinen, dunkelblauen Schachtel sieht, werden seinen Augen mindestens so groß wie Tennisbälle.

"Wow.", flüstert er.

Mehr sagt er nicht.

"Gefällt er dir?", frage ich vorsichtig nach, da ich mir bei seiner Antwort nicht sicher bin, wie ich sie deuten soll.

"Er ist wunderschön."

Er nimmt den Ring aus der Schachtel und betrachtet ihn.

"Wie bist du auf die Idee gekommen mir einen Ring zu schenken?"

"Ehm, naja. Du trägst oft Ringe und da bin ich davon ausgegangen, dass dir diese Accessoires gefallen. Da habe ich dir eben einen Ring gekauft."

"Er ist echt wunderschön."

Zufrieden lächle ich und klopfte mir in Gedanken selber auf die Schulter.

"Jimin?"

"Ja?"

"Ich weiß, sowas fragt man eigentlich nicht... Aber du bekommst kein Geld. Wie hast du also-"

Er unterbricht sich selbst und schaut mich fragend an. Er will wissen, wie ich den Ring bezahlen konnte, ohne Geld zu verdienen. Eine berechtigte Frage und auf die Antwort bin ich ganz besonders stolz.

"D-du kennst doch sicher noch T-tae.", fange ich vorsichtig an zu erklären, weil ich mir vorstellen kann, dass er auf Tae nicht wirklich gut zu sprechen ist.

Wie zu erwarten, verfinstert sich sein Blick.

"Wie könnte ich ihn vergessen."

"Naja. Tae ist sowas wie mein bester Freund geworden. Er ist der Angestellte von Jungkooks Familie. Er geht auch immer mit dem Hund Gassi und so haben wir uns kennen gelernt."

Skeptisch sieht er mich an.

"Er wollte Jungkook ebenfalls was schenken und da haben wir überlegt, wie wir Geld verdienen können. Und weil Tae singen kann, und ich irgendwie auch singen kann, haben wir uns an den Parkeingang gestellt und uns so ein bisschen Geld mit Gesang verdient. Die Liedtexte haben wir vorher gegoogelt oder wie das heißt."

"Wow."

"Wow?"

"Ich liebe dich Jimin.", und im nächsten Moment, liegen seine Lippen schon auf meinen.

Eigentlich ist im Moment gerade alles perfekt. Oder eben so perfekt wie es nur sein kann. Auf jeden Fall bin ich glücklich. Und ich denke Yoongi ist es auch.

Seit ich ihm irgendwann im November meine Gefühlen gestanden habe, hat sich mein Leben unglaublich positiv verändert. Ich fühle mich einfach viel, viel besser.

Natürlich müssen wir unsere Beziehung relativ geheim halten, am wichtigsten ist das hier zu Hause vor Yoongis Eltern. Aber sonst führen wir eine traumhafte Beziehung. Ich bekomme so viel Liebe von Yoongi und ich hoffe, dass er fühlt das ich ihn genauso liebe.

"Ich habe natürlich auch ein Geschenk für dich.", raunt Yoongi mir ins Ohr.

"Dafür gehen wir aber in mein Zimmer, da ist das Bett größer."

Ich muss leise kichern und lasse mich von ihm in sein Zimmer ziehen.

Der größte Fehler unseres Lebens.

Sanft drückt er mich in die Kissen und kurz bevor er mir folgt, zieht er sich sein Tshirt über den Kopf.

Vorfreude macht sich in mir breit und ich kann meine Lächeln nicht unterdrücken.

Er nährt sich meinem Gesicht und erneut liegen unsere Lippen aufeinander.

Seine Hände lässt er unter mein Shirt gleiten und dort erkunden sie jeden Zentimeter meiner Haut.

Diese Geste lässt mich wohlig in den Kuss stöhnen, was ihm ein kleines Lächeln entlockt.

Er zieht mir auch mein Oberteil aus, welches auf dem Boden landet und gerade will ich auch Hand anlegen, als das wahrscheinlich Schlimmste passiert, was nur hätte passieren können.

"Yoongi, kommst du bitte und verabschiedest deine Große-"

Sie unterbricht sich selbst bei dem Anblick, den wir ihr gerade bieten.

Ruckartig fährt Yoongi hoch und sieht seine Mutter mit blanker Panik in den Augen an.

In meinen Augen sammeln sich schon Tränen. Das wars dann wohl.

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Drama

Future Life  ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt