Future Life ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ

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11. Februar 3026

Die Eingangshalle ist riesig. Alles ist hell und offen. Hinten an der Wand ist eine Reihe von Fahrstühlen und daneben befindet sich eine aus Glas gemachte Doppelflügeltür mit der Aufschrift "Treppenhaus".

An den Seiten stehen unter den großen Fenstern eine Menge an kleinen schwarzen Ledersofas und kleinen Beistelltischchen. Außerdem befindet sich ein Springbrunnen in der Mitte des riesigen Raumes.

Ich schaue auf meine Füße. Ich kann mein Spiegelbild in den glatt polierten Marmorfließen erkennen. Meine schwarzen Haare sind struppig, meine Kleider gleichen Lumpen und wahrscheinlich stinke ich abscheulich. Ich gehöre hier nicht hin. Ich will zurück nach Hause!

Panik erfasst mich. Ich drehe mich um und laufe mit großen Schritte wieder zur Tür. Ich würde einfach die Leute nach dem Weg fragen. Irgendwie würde ich es Heim schaffen.

"Oh, du musst Jimin sein. Mein neuer Angestellter."

Bei der eisigen Frauenstimme gefror mir das Blut in den Adern und ich halte mitten in meiner Bewegung inne.

Langsam drehe ich mich um und sehe eine recht große, schlanke Frau vor mir. Sie trägt einen schwarzen engen Rock und eine weiße Bluse, welche sie in diesen gesteckt hat. Ihre Haare sind dunkelbraun und kinnlang.

Sie ist zwar keineswegs hässlich, doch ihr ernster Ausdruck, die kalten Augen und die Sorgenfältchen überschatten ihre womögliche Schönheit.

Das muss Mrs Min sein. Ich verbeuge mich stumm.

"Mitkommen."

Mit diesem harschen Wort dreht sie sich um und klackert mir voraus, mit ihren schwarzen viel zu hohen Highheels, zu den Fahrstühlen. Vielleicht ist sie doch nicht so groß wie ich dachte.

Als wir im Fahrstuhl stehen, mustert sie mich von oben bis unten.

"Also Jimin. Ich werde dir oben die Regeln erklären. Außerdem wirst du dich mit den Manieren und Sitten der gehobenen Gesellschaft auseinandersetzen. Die wichtigste Regel ist zugleich die einfachste.", sie sieht mich ernst an, bevor sie mit ruhiger kalter Stimme weiter spricht, "Du wirst ein gutes Leben haben, wenn du gute Arbeit leistet."

Sie kramt eine Liste aus Ihrer kleinen, schicken Handtasche und drückt mir diese in die Hand und beginnt mir meine Aufgaben aufzuzähnel: "Du wirst den Müll rausbringen, du wirst die Wohnung sauber halten, du wirst waschen und Bügeln, du wirst lernen das Essen zu kochen, du wirst mit dem Hund rausgehen und wenn jemand etwas braucht, wirst du immer bereit sein. Hast du das alles verstanden?"

Ich schaue sie leicht verwirrt an.

"Hast du eine Frage?", verdreht sie genervt die Augen.

"Ja Miss. Warum haben sie sich kein Mädchen bestellt?"

"Oh! Stimmt ja. Fast hätte ich deine wichtigste Aufgabe vergessen.", sie lacht gekünzelt.

"Du wirst für die Unterhaltung meines Sohnes Yoongi sorgen. Er ist siebzehn und bis er in drei Jahren auszieht, wirst du dafür sorgen das er nicht mehr so allein ist. Ich erwarte von dir, dass du ihm jeden noch so kleinen Wunsch von den Augen abliest. Mein Mann und ich haben leider viel zu spät erkannt, dass er sich sehr einsam fühlen muss. Wir haben eben sehr wenig Zeit. Außerdem ist er nicht der Kontaktfreudigste, weshalb er nich all zu viele soziale Kontakte pflegt."

In drei Jahren? Stimmt, bei den Reichen ist man erst mit 20 volljährig. Bis zu dieser Zeit, genießt man den älterlichen Luxus.

Volljährigkeit nutzt uns in den Gananhanstädten garnichts. Wir bleiben bei unseren Eltern bis diese sterben, oder wir eigene Familien gründen.

Ich lasse mir ihre Worte nochmal durch den Kopf gehen. Eigentlich diene ich nur zur Bespaßung eines asozialen, verwöhnten Teenagers und nebenbei hantiere ich als Mädchen für alles. Simpel aber total bescheuert.

"Ich zeige dir gleich dein Zimmer. Dort wirst du eine Liste mit Hausregeln und ein Blatt mit Etikette und Manieren vorfinden. Die Liste mit deinen Aufgaben hast du ja bereits."

Ich nicke. Mehr fällt mir im Moment nicht ein.

[...]

Mrs Min schließt die Haustür auf und ich trete hinter ihr in die Wohnung ein.

Wow.

Mit offenem Mund bleibe ich im Eingangsbereich stehen und lasse das alles auf mich wirken.

Es ist alles groß, hell und modern eingerichtet. Die Wände sind nicht rot und aus Backstein, so wie es jedes Gebäude in unserem Dorf ist, sondern sie sind weiß und tapeziert. Es hängen Bilder und Spiegel an der Wand und an der Decke hängt ein Kronenleuchter.

Mrs Min zieht ihre Schuhe aus und betritt den Flur. Ich tue es ihr gleich, doch als ich sie wieder ansehe, starrt sie nur angewidert auf meine nackten, schmutzigen Füße.

"Also am besten ich zeige dir zuerst das Badezimmer."

Sie läuft den Flur bis zum Ende entlang, bis wir vor einer großen Treppen stehen. Wie im Rest des Ganges, ist auch auf der Treppe ein roter Teppich ausgelegt, was alles sehr edel wirken lässt. Der Rest der Einrichtung ist weiß und auf Hochglanz poliert.

Wir gehen die Treppe hoch und dann läuft sie mit mir bis zum anderen Ende der oberen Etage. Dort ist eine weiße Holztür. Sie schließt sie auf und betritt das Zimmer. Im Verhältnis zu dem Flur würde ich sagen, das das Zimmer ist mittelgroß, obwohl es ungefähr so groß ist, wie unsere komplette untere Etage.

Es ist hell. Gegenüber der Tür sind zwei Fenster und darunter steht ein Bett. Meine Augen fangen an zu leuchten. Ein Bett! Ich habe ein richtiges Bett und das ganz für mich allein! Ich habe noch nie in einem Bett geschlafen.

An der rechten Wand steht ein Schrank. Wahrscheinlich für Kleidung. Auf der linken Seite steht ein Tisch mit einem Stuhl und eine Kommode.

Im Gegensatz zum Rest dieser Wohnungen, dürfte das Zimmer nur sperrlich eingerichtet sein, doch für mich ist das schon purer Luxus.

"Das hier ist ab jetzt dein Zimmer. Natürlich gehört hier nichts dir, aber du wirst hier wohnen. In dem Kleiderschrank dort, sind deine neuen Kleidungsstücke. Eigentlich bloß Arbeitskleidung und einen Anzug, falls wir dich mit auf Events nehmen. Auf dem Schreibtisch liegen wie schon gesagt, die Restlichen Unterlagen und hinter der Tür dort, ist dein Bad. Du hast jetzt eine Stunde Zeit dich zurecht zu machen, denn du stinkst und deine Kleider sind hässlich und kaputt. Nach dieser Stunde treffe ich dich im Wohnzimmer. Sei pünktlich. "

Mit diesen Worten lässt sie mich allein im Zimmer stehen.

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Don't dream it, do it ♡