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19. Februar 3026

Licht. Ich kneife meine Augen zusammen und gähne herzhaft. Es ist das erste Mal, seit meiner Kindheit, dass ich ausschlafen darf.

Ich schaue auf die Uhr und Falle fast aus dem Bett, als ich sehe, dass es schon viertel vor zwei ist. Yoongi ist bestimmt böse auf mich.

Schnell mache ich mich fertig und eile in die Küche um Yoongi Frühstück zu machen, wenn er denn nicht schon gegessen hatte.

Als ich die Küche betrete, sehe ich Yoongi am Herd stehen und irgendetwas in einer Pfanne braten. Nach dem Geruch zu urteilen wahrscheinlich Rührei und Speck.

"Oh Gott es tut mir so leid, dass ich so lang geschlafen habe. Warte, setz dich an den Tisch, ich mach hier den Rest."

Ich will ihm gerade die Pfanne aus der Hand nehmen, da fängt er mich ab und zieht mich an den Schultern weg vom Herd.

"Dir auch einen guten Morgen."
Er lächelt mich lieb an.

"Bist du mir nicht böse?", frage ich verdutzt.

"Warum sollte ich? Ich habe dir gesagt, dass du ausschlafen darfst. Mir war klar, dass du ein bisschen Schlaf nachzuholen hattest."

[...]

"Ich habe doch noch eine Aufgabe für dich."

Es ist später Nachmittag und ich bin gerade fertig mit Tisch abräumen.

"Mh?"

Ich werfe den Geschirrlappen in die  Spüle und wende mich Yoongi zu.

"Netflix and Chill.", sagt er bloß. Jetzt müsste ich nur nich wissen was das ist.

"Wie macht man das? Brauche ich dafür spezielle Putzmittel oder Zutaten oder so?"

Er lacht und zieht mich in den Wohnbereich.

"Nein, eigentlich braucht man nicht viel dazu. Es ist ganz einfach. Ich zeigs dir."

Er drückt mich auf die Kautsch und nimmt eine kleine Fernbedienung, um die Lichterketten anzumachen, bevor er in der Küche verschwindet.
Ich schaue ihm hinterher und sehe, wie er irgendwas in die Mikrowelle stellt. Gleich danach beginnt es zu knallen.

Ich erschrecke mich zu Tode und Yoongi kann sein Lachen nicht zurück halten. Wenn wir alleine sind, ist er oft ausgelassen und lacht auch ab und zu.

Er kommt mit einer Schüssel zurück, deren Inhalt göttlich duftet.

"Das ist Popcorn. Das ist ganz wichtig."

Dann wird auch schon der Fernseher angemacht, doch wir gucken keine normalen Sender, sondern eben Netflix, wenn ich Yoongis Worten Glauben schenken darf.

Wir gucken zusammen eine Serie und essen dabei das Popcorn. Nachdem wir fast die komplette erste Staffel von Teen Wolf  durchgesuchtet haben, merke ich, wie ich langsam schläfrig werde. Es fällt mir immer schwerer meine Augen offen zu halten, bis ich den Kampf gegen die Müdigkeit aufgebe.

Mein Kopf sinkt wie von selbst zur Seite, doch statt im Nichts zu hängen zu bleiben, fällt er auf die Schulter von Yoongi. Ich habe kurz die Angst, dass er mir das Übel nimmt, doch ich kann mich nicht dagegen wehren. Will ich auch garnicht mehr, denn kurz darauf falle ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

[...]


20. März 3026

Es riecht gut. So richtig lässt sich dieser schöne Duft garnicht beschreiben. Er ist einfach schön.

Es riecht aber nicht nur gut, sondern es ist auch warm. Ich spüre eine Decke um mich, nur mein Kissen ist komisch.

Ich öffne langsam die Augen und erschrecke leicht. Wo bin ich denn gelandet?

Statt der weißen Tür meines Zimmers, sehe ich schwarz. Ich erschrecke noch mehr, als ich bemerke, warum ich schwarz sehe.

Mein Blick fällt nämlich geradewegs auf Yoongis Bauch. Besser gesagt sein schwarzes Tshirt. Jetzt weiß ich auch, warum mein Kopfkissen zu seltsam ist. Es sind Yoongis Beine, auf denen ich liege. Und es ist sein Geruch, der mir so gut gefällt.

Ich bleibe noch einige Sekunden still liegen, da beginnt sich Yoongi zu bewegen. Er stöhnt leise und es hört sich an, als hätte er Schmerzen.

Ich setze mich auf und mustere ihn besorgt. Dann öffnet er seine Augen und beginnt sich, mit schmerzverzerrtem Gesicht zu strecken.

"Au."

Ich schaue ihn fragend an.

"Guten Morgen.", murmele ich unsicher. Jetzt ist es mir irgendwie peinlich, schließlich habe ich eine ganze Nacht auf Yoongis Schoß geschlafen.

"Morgen ja, gut nein."

"Was ist denn los?", frage ich vorsichtig.

"Mein Nacken tut weh.", jammert er und fasst sich an den Nacken.

"Wieso das denn?"

"Du bist gestern auf meiner Schulter eingeschlafen und damit du nicht frierst, habe ich nach der Sofadecke gegriffen. Dabei bist du auf meinen Schoß gerutscht, und um dich nicht zu wecken, bin ich dann einfach sitzen geblieben und muss irgendwann eingeschlafen sein. Da ich aber keine Schulter zum anlehnen hatte, tut mir jetzt mein Nacken weh."

Er sagt das ohne Vorwürfe, einfach so, als wollte er mir gerade erklären wie man Eierkuchen macht. Trotzdem bekomme ich gerade ein furchtbares Gewissen und weite die Augen.

"Oh Gott, das tut mir unendlich leid! Wie kann ich das wieder gut machen? Ich tue alles!"

"Ach Jimin, dass ist doch nicht schlimm. Du musst nichts wieder gut- Du sagst, du tust alles?"

"Eh, ja?"

"Dann massier mich."

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It never gets easier, u just get better ♡

Future Life  ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt