Chapter 27:

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Vertrauen braucht Jahre um zu entstehen und nicht mal eine Sekunde um zerstört zu werden.

Rose
⚜️⚜️⚜️⚜️

"Kaden bist du sicher, dass wir nicht erstmal reden sollten?", versuchte ich ihn noch einmal zum Umdenken und vor allem zum Umdrehen zu bewegen.
Er war mir zu nah, auch wenn ich dachte das Kaden mir niemals zu Nah kommen würde, ich dachte gar nicht das es Möglich war das er mir zu Nah kam und ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte.

Seine wütende und aus diesem Grund sehr schnell hebende und senkende Brust an meinem Rücken ließen mich noch mehr verkrampfen und ich bekam es nicht sofort hin, dass ich mit dem Schlüssel das Schlüsselloch traf.

"Sperr einfach diese scheiß Tür auf. Wie lange willst du mir meine Tochter denn noch vorenthalten, hm?", brachte er mit zusammengebissenen Zähnen raus, aber seine Wut war fast schon greifbar.

Das Klick der Tür ertönte, welches zeigte, dass die Tür aufgesperrt war.

Kaden schob mich zur Seite und öffnete die Tür um gleich nach drinnen zu gehen.

"Du warst doch derjenige der gegangen ist und mich allein gelassen hat", antwortete ich ihm und doch war ich mir nicht sicher ob er es gehört hatte.

Langsam folgte ich Kaden nach drinnen und schloss die Tür, jeden Schritt den ich näher kam, wurde mein Herz immer schneller und meine Angst vor ihm immer größer.

"Wo ist sie?", schrie Kaden fast und ich sah wie er immer schneller atmete, während er mich vom Wohnzimmer aus beobachtete. Mein Mund wurde immer trockener und ich war fast wie erstarrt, während sich in meinen Augen immer mehr Tränen sammelten.

"Ich... Sie... ist..", ich brachte keinen Satz heraus, immer wieder stammelte ich diese drei Wörter vor mich hin, während ich mit vor Angst geweiteten Augen zu Kaden sah. Meine ganze Alarmbereitschaft war wieder angeschalten, wie zu der Zeit als ich Kaden kennengelernt hatte oder als ich bei Jordan gelebt hatte.

Ich war vorsichtig, achtete darauf keine falsche Bewegung zu machen, nichts falsches zu machen. Er sollte nicht noch wütender werden.

"Verdammt Rose! Seit wann kannst du nicht mehr sprechen?", schrie mich Kaden an und ich schluchzte leise auf, während sich meine Nägel in meine Handfläche bohrten, weil ich meine Hände so stark zur Faust geballt hatte um mein Zittern kontrollieren zu können.

"Kaden... nicht", wimmerte ich als er auf mich zu kam. Sofort wich ich vor ihm zurück, bis mein Rücken die Wand traf und Kaden in 3 weiteren großen Schritten bei mir war und mich an der Wand gefangen hielt, in dem er seine Arme links und rechts neben mir abstützte.

"Rose bitte, verdammt wo ist meine Tochter? Bei wem ist sie? Ich will doch nur wissen ob es ihr gut geht!", schrie er mich fast schon an und auch wenn ich die Wut aus seiner Stimme hörte und mich vor Angst mehr an die Wand drückte, erkannte ich die Sorge in seinen Augen, aber auch nur für einen Bruchteil einer Sekunde.

Seine rechte Hand fand wieder meinen Kiefer als ich seinen Blick nicht mehr erwiderte und stattdessen den Blick gesenkt hielt.

"Rose ich schwöre dir wenn du mir jetzt nicht sofort eine Antwort gibst.. dann..", er wartete kurz und machte eine Pause und dadurch das sich sein kompletter Körper noch mehr verspannte, übte er automatisch noch mehr Druck auf meinen Kiefer aus, weswegen ich aufwimmerte, da er genau die gleiche Stelle von vorher erwischt hatte.

"...dann raste ich hier gleich aus", knurrte er und auch wenn seine Stimme unglaublich gefährlich und unglaublich bedrohlich klang, war sie einigermaßen ruhig und das war das was mir am meisten Angst machte, denn das war die Ruhe vor dem Sturm und so knickte ich ein.

"Es geht ihr nicht gut", fing ich leise an, "oder besser gesagt ich weiß es nicht genau", flüsterte ich und sah wie er verwirrt die Augenbrauen zusammen zog.

"Kaden... Nachdem du gegangen bist und uns verlassen hast... ", fing ich an und spürte wie immer mehr Tränen meine Wange hinab kullerten, "... da hat mich kurz darauf auch Lil-", meine Stimme brach.

"Sie hat uns ebenfalls verlassen", hauchte ich und spürte wie er meinen Kiefer los ließ und sich seine Augenbrauen immer mehr zusammen zogen.

"Was... was meinst du damit?", fragte er nach und ich erkannte wie seine Augen glasig wurden.

"Sie ist gestorben Kaden. Sie hat es nicht geschafft", antwortete ich leise und senkte den Blick, ich konnte ihm dabei einfach nicht in die Augen sehen.

Kaden griff Blind vor Wut und Trauer erneut nach meinem Kiefer, doch diesmal soweit hinten, dass das Handgelenk an meinen Hals drückte und mir so das Atmen erschwerte.

Ich keuchte vor Angst auf und sah erschrocken zu ihm, während ich nach Atem rang, da sein Griff und somit auch der Druck am Hals ordentlich stark war.

"K..Ka..den", keuchte ich und meine Hand schloss sich um seinen Arm um ihn von mir weg zuziehen und mich irgendwie gegen ihn zu wehren.

"Das... Das ist nicht wahr Rose!", schrie er mich an. So wie er mich hatte, zog er mich ein Stück von der Wand weg, nur um mich im nächsten Moment wieder dagegen zu schubsen während er mich anschrie:
"Sag verdammt nochmal das es nicht wahr ist!".

Der Druck an meinem Kiefer blieb genauso wie an meinem Hals und ich merkte wie die Luft zum Atmen immer knapper wurde und kurz schlossen sich meine Augen, während meine Hände vor Kraftlosigkeit von seinem Arm rutschten.

"Kaden! Was tust du da? Sieh sie dir an!", ertönte eine dritte Stimme die eindeutig Jake gehörte.

Der Druck an meinem Hals und an meinem Kiefer verschwand, während ich auf den Boden krachte, da mich meine Beine nicht mehr tragen konnten.

Kraftlos sah ich auf und erkannte in Kadens Augen die Reue, während er mich geschockt anblickte, dann auf seine Hände sah, bevor er mit einem letzten Blick zu mir und zu Jake rennend das Haus verließ.

Jake kniete sich zu mir hin und wollte nach mir sehen, doch ich schüttelte den Kopf und deutete aus der Tür raus.

"Folg Kaden. Er weiß es und er hat sich nicht unter Kontrolle. Er braucht dich", brachte ich gerade so heraus bevor ich hustete. Jake nickte und stand auf, das war das letzte was ich sah, bevor sich meine Augen schlossen und es Dunkel um mich wurde.

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Bitte hasst Kaden dafür nicht. Er ist blind vor Wut, schließlich geht es hier um seine Tochter, um sein eigen Fleisch und Blut.
Er ist ja schon so extrem ausgerastet bei Rose als sie entführt wurde, deswegen ist es selbstverständlich das er bei seinem Fleisch und Blut nicht mehr weiß was er tut.

Ich will ihn nicht rechtfertigen, das was er getan hat, war nicht in Ordnung, vor allem weil er ihre Vergangenheit kennt, aber bitte verurteilt ihn nicht zu hart, es ging schließlich um seine Tochter.
Lg LeV.

Kaden Price. Ein Junge für sich. Band 2!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt