Chapter 38

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Rose
⚜️⚜️⚜️⚜️

Ich gebe zu das es mich doch überraschte, es aus seinem Mund zu hören.
Während er mir erzählt hatte, warum er ging, konnte ich es mir fast denken, dass der Mann nicht mit dem Leben davon kam, aber Kaden sagte es mit so einer Gleichgültigkeit das ich doch verwundert war.

"Ja..", murmelte ich leise vor mich hin, war aber gedanklich nicht ganz anwesend. Warum klang er dabei so gefühlskalt? Ich meine, nach Jordan war mir bewusst gewesen, dass er auch Menschen tötete, ich mein, er hat Jordan umgebracht, aber da störte es mich nicht.
Klar, war es verständlich nachdem was Jordan mir angetan hatte, dass ich nicht traurig über seinen Tod war, aber war es bei Kaden und diesem Mann auch so gewesen. Hatte er die gleichen bzw ähnliche Gefühle dem Mann gegenüber gehabt, die ich Jordan gegenüber gehabt habe?
All diesen Hass und diese Wut?

"Was ist los, Angel?", fragte mich Kaden, denn wie fast immer spürte er, wenn mich meine Gedanken einnahmen.
Unwissend zuckte ich mit den Schultern. Es hatte mich nicht wirklich gewundert, dass er Ihn umgebracht hatte, aber trotzdem war ich überrascht.
Ich weiß, ich bin die Logik in Person.

*hust - also ich will ja nichts sagen, aber.... nein*

Danke.

"Hattest du gedacht, ich hätte ihn am Leben gelassen? Vor allem wenn er die Macht hat euch weh zu tun?", fragte er und klang verwundert.

"Nein das nicht...", seufzte ich und das war die Wahrheit. Innerlich wusste ich es schon von Anfang an.

"Aber...?", fragte er nach und strich mir eine Haarsträhne hinter die Ohren.

"Ich weiß nicht, du klangst so gleichgültig. Ist es dir egal, das er Tod ist?", fragte ich vorsichtig und sah ihn unsicher an.
Seufzend sah er mir in die Augen, während er zu überlegen schien.

"Honey, dieser Mann hat weiß ich nicht wie vielen Eltern ihr Geld weggenommen, die Töchter an irgendwelche reichen Arschgeigen verkauft und die Söhne mussten das Geld einbringen und in den verschiedenen Boxringe boxen. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich es wieder tun, aber Nein, gleichgültig ist es mir nicht. Ich weiß, dass es das Richtige war, aber trotzdem ist es immer noch ein Mensch gewesen, welchen ich ermordet habe und das geht auch mir nicht leicht von der Hand, okay?", fragte er und beruhigte mich so. Ich nickte und kuschelte mich wieder an ihn.

Kurze Zeit waren wir still und hingen einfach nur unseren Gedanken nach, bis er die Stille unterbrach:
"Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen, dass ich auch nur annähernd so grausam werde wie Jordan", flüsterte er und klang dabei fast schon vorsichtig, während er sprach.

Ich schwieg erstmal darauf, denn ich musste diese Aussage erstmal komplett durchsickern lassen, bis sie bei mir ankam und ich sie verstand, bevor ich mir eingestehen musste, dass er Recht hatte.
Denn ich hatte nur nachgefragt, weil ich dieses gefühlskalte und gleichgültige Verhalten von niemand geringerem als Jordan kannte.

Unsicher stützte ich mich leicht auf, damit ich ihn ansehen konnte. Ich wollte mich für mein Verhalten einerseits entschuldigen und gleichzeitig wollte ich wissen, woher er das wusste, bevor er es mir klar gewesen war.

Seine Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln, bevor er mir einmal über meine Wange strich und mir meine vorgefallene Haarsträhne hinters Ohr steckte.

"Es war nicht wirklich zu übersehen, Angel. Auch wenn es dir im ersten Moment wahrscheinlich gar nicht aufgefallen war, hattest du dich unbewusst verkrampft. Du hast deine Schultern leicht nach oben gezogen und dein ganzer Körper angespannt und das vor allem an den Oberschenkeln. Dein Atem hatte sich auch leicht verschnellert. Die Anzeichen waren für mich deutlich genug und dann war es auch nicht mehr allzu schwer herauszufinden, was dir solch ein Unbehagen und auch etwas Angst macht", meinte er, woraufhin ich den Blick schuldbewusst senkte.

"Es... tut mir leid", flüsterte ich und wollte schon ansetzten um meine Entschuldigung zu erklären und mein Verhalten zu 'rechtfertigen', doch Kaden ließ mich gar nicht ausreden, stattdessen kam er mir einfach näher, schloss die Lücke zwischen unseren Lippen und küsste mich.

Automatisch schlossen sich meine Augen und ich lehnte mich ein wenig zu ihm um den Kuss besser erwidern zu können. Meine Hände lagen an seinen Schultern, welche sich jetzt vorsichtig an ihm festhielten, bevor ich auch Kadens Arm um meine Hüfte spürte, welcher mich näher zu ihm zog, bevor seine Hand ganz sanft meinen Rücken hinauf und wieder nach unten strich.

Als wir kurz darauf den Kuss lösten, legte ich meinen Kopf zurück an seine Brust, wobei ich immer noch halb auf ihm liegen blieb dadurch, dass es so einfach bequem war.

"Es muss dir wirklich nicht leid tun, Angel. Du hast es dir nicht ausgesucht und Schuld trifft dich erst Recht keine und das ein wenig Angst in deinem Unterbewusstsein bleiben wird, wirst du wohl wahrscheinlich nie wieder loswerden und das ist auch gut so, schließlich sollst du nie wieder zu jemanden wie ihm", flüsterte Kaden und setzte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er mir leise ein, und auch zu keinem sonst, zu flüsterte, woraufhin ich ein wenig Grinsen musste. Auch ein glückliches Kichern verließ meinen Mund, woraufhin auch Kaden zu schmunzeln schien.

Kaden Price. Ein Junge für sich. Band 2!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt