Kapitel 21

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Es tut mir sehr leid, dass so lange nichts kam. Leider hatte ich nicht den Kopf um hier weiterzuschreiben und als ich mich endlich dazu aufraffen konnte, hat mich auch noch diese dumme Grippe erwischt :/ Zwar bin ich immer noch ziemlich angeschlagen, aber da ich euch nicht länger warten lassen wollte, hier ein kleines Kapitel. Das nächste wird hoffentlich wieder länger und dauert auch nicht so lange. -Annyeong :3


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Sehuns POV

Ich hatte es verbockt. Wieso war ich auch nur so ein Feigling? Hätte ich direkt mit der Sprache rausgerückt wäre es vielleicht nicht so schlimm gewesen. Aber nein, der dumme Sehun musste ja den Schwanz einziehen und hat geglaubt es würde sich von alleine alles zum Guten drehen. ''Tja, Pech gehabt du dummes Stück. Irgendwo geschieht es dir recht. Hoffentlich tut es schön weh...'' redete ich mir selbst auf dem Rückweg zu und leider musste ich dem kleinen Selbstzerstörungstrieb in mir recht geben, es tat verdammt weh. Nicht nur das ich ihm, meinem Idol so wehgetan habe, nein, auch noch meinem heimlichen Schwarm.

Davor war es vermutlich wirklich nur Schwärmerei die ich für ihn empfand doch als ich ihn besser kennen lernte, entwickelten sich schon leichte Gefühle für ihn. Wobei ich erst jetzt wo er weg war bemerkte, dass sie so leicht gar nicht waren. So schnulzig es sich auch anhören mag, aber mit ihm hätte ich mir wirklich eine Beziehung vorstellen können. Ich hätte mein bestes versucht jeden unserer gemeinsamen Tage zu den schönsten überhaupt zu machen und ihm jeden Tag, egal wie schwer und anstrengend dieser auch für ihn war, ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. So viel hätte ich für ihn getan und aufgeopfert aber das war nun alles ohne Bedeutung. Wenn ich zuvor dachte ich hätte niemals eine Chance bei ihm, so war sie nun noch viel geringer.

Vielleicht würde er mir eines Tages vergeben können aber bis dahin, würde viel Zeit vergehen und ich musste mein Leben irgendwie weiterleben, ob ich wollte oder nicht. Mich umzubringen war definitiv keine Option. Auch wenn ich mich mies fühlte und meine Brust sich komplett zuschnürte, was sehr unangenehm war und es mir gefühlt schwerer machte zu atmen, so war ich noch bei Verstand genug auf solche Gedanken erst gar nicht zu kommen. Zwar fühlte ich mich alleine, aber ich wusste, dass ich es nicht war. Meine beiden besten Freunde waren noch da und ich konnte darauf bauen, dass sie versuchen würden mich aufzuheitern, obwohl das dauern wird.

Seufzend schloss ich die Wohnungstür auf und trat ein. Da alles dunkel war, musste ich wohl alleine sein und beschloss deshalb direkt in mein Zimmer zu gehen. Bisher hatte ich keine Zeit gehabt die Poster und den Merch wieder an ihre Plätze zu bringen, doch das war nun sowieso hinfällig. Entweder schmeiße ich alles weg oder verkaufe es an andere Leute. Was wollte ich noch damit? Baekhyun sagte selbst er will solche Fans wie mich nicht haben und als sein Fan, oder ehemaliger Fan, hatte ich das zu akzeptieren.

Meinen Rucksack knallte ich auf den Boden, machte meine Schreibtischlampe an, die so hell war das sie mein halbes Zimmer ohne Probleme beleuchten konnte und ließ mich auf mein Bett fallen. Was sollte ich nun mit meiner neuen freien Zeit anfangen? Was hatte ich eigentlich vor CBX den ganzen Tag so getrieben? Nachdenklich sah ich an die Decke und mir viel beim besten Willen nichts ein. Habe ich wirklich nur Tanzen als Hobby gehabt? Das kann ich mir fast gar nicht vorstellen... Gut, mit Soo oder Yeol bin ich auch mal weg gegangen. Oder habe mir hin und wieder einen Anime angesehen aber sonst? War ich wirklich so langweilig? Kein Wunder habe ich nur zwei Freunde...

Ich drehte mich auf die Seite und nahm mir in dem Prozess ein Kissen um das fest zu umarmen. Statt mich dafür zu mobben wie langweilig ich früher war, könnte ich diese Chance doch nun einfach nutzen und das Gegenteil tun. Hmm... was könnte ich den Tag über so machen? Zeichnen? War ich zu unbegabt. Zwar wusste ich das das damit nichts zu tun hatte und jeder lernen kann zu zeichnen, aber dafür würde ich auf Dauer vermutlich nicht den Nerv haben. Lesen? Viel zu langweilig. Das einzige was ich in den vergangenen Monaten gelesen habe waren Fanfiktions und die fielen nun auch raus. Was gab es sonst noch? Singen? Ebenfalls kein Talent. Ein Instrument lernen? Chanyeol hat mal versucht mir Gitarre spielen beizubringen, es allerdings aufgegeben als ich zwei Saiten kaputt gemacht habe. Tja sonst gab es nichts mehr... Zwar könnte ich die Zeit nutzen und lernen um in der Uni besser voranzukommen aber... da starrte ich lieber Löcher in die Luft. So verzweifelt war ich nun auch nicht, als den ganzen lieben langen Tag freiwillig zu lernen.

Ich seufzte und nahm mein Handy aus der Tasche. Sollte ich nicht vielleicht doch versuchen ihn anzurufen und es zu klären? Mehr als entweder gar nicht ran zu gehen oder mich voll zu brüllen konnte er ja sowieso nicht, habe ich Recht? Tief atmete ich nochmal durch, ehe ich mit zittrigen Händen seine Nummer wählte. Eine halbe Ewigkeit klingelte es, bis ich schließlich wieder auflegte, da keiner abnahm. Nach ein paar Minuten versuchte ich es erneut, doch wieder nichts.

Enttäuscht wollte ich mein Handy schon wieder weglegen als eine Benachrichtigung aufpoppte. Er hatte gerade einen Livestream gestartet... Mit pochendem Herzen öffnete ich diesen und ich spürte wie meine Augen nass waren als ich ihn sah. Zuerst sah er nur in die Kamera, bis er leicht zu lächeln begann und alle begrüßte. Danach redete er ein wenig mit dem Chat und mein Herz schlug immer lauter in meiner Brust. Nicht vor Freude weil ich ihn sah, viel mehr vor Angst. Wovor genau ich Angst hatte, wusste ich nicht, aber ich hatte sie.

''Mein Tag? Mein Tag war... ganz okay. Viel Stress... Habt ihr gegessen? Denkt immer daran keine Mahlzeiten auszulassen und genug zu euch zu nehmen,'' sagte er sanft und mir lief eine einzelne Träne über die Wange. Er war einfach zu gut für diese schreckliche Welt...

''Wisst ihr was mich echt nervt? Die ganze Zeit rufen mich Sasaengs an... schon seit Wochen aber heute ist es wieder sehr schlimm. Mann wie sehr ich sie hasse...'' sagte er und mein Herz rutschte in meine Hose bei diesen Worten. ''Ich hasse Sasaengs aber ich liebe Eris,'' kicherte er leicht. ''Ihr seid super, ihr behandelt mich gut und hört auf das was ich sage aber diese bösen Sasaengs wollen mir nur schlechtes.'' Ab da konnte ich nicht weiter zuhören und ich machte den Stream aus.

Ich wusste, dass ich Mist gebaut hatte und er jedes Recht dazu hatte so zu reden, dennoch tat es so weh zu hören, dass er mich hasst. Und das obwohl ich ihm doch nicht böses wollte. Niemals hätte ich mich nur wegen seines Geldes oder seines Ruhms mit ihm anfreunden wollen. Im Gegenteil, ich wollte ihn vor solchen Leuten beschützen. Doch nun dachte er ich gehöre zu ihnen und ich würde ihn niemals davon überzeugen können, dass es nicht so war.

I hate Sasaengs, but I love ErisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt