Todesangst

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Etwa 30 Minuten später saßen Niko, Annika und Ella am Esstisch und aßen Nudeln mit Tomatensoße.
,,Wo ist denn eigentlich euer Vater?'', brach Niko die Stille.
Annikas Kopf schoss hoch und sie schielte leicht zu Ella, die ahnungslos mit den Schultern zuckte und erwartungsvoll zu Annika blickte.
,,Bei einem Freund.''
Stumm widmete sie sich wieder den Nudeln.
Niko war klar, dass sie log. Jedoch wollte er jetzt nicht genauer nach harken, wo Ella doch hier saß.
,,Ich gehe hoch und male an meinem Bild weiter.''
So saß Annika hier nun also alleine mit Niko an einem Tisch und wusste nicht was sie sagen oder tun sollte. Hinzu kam, dass sie ihr Vater seit sie vorhin Nachhause gekommen war noch nicht aufgetaucht ist und Annika keine Ahnung hatte wo er war oder wann er wieder kam.
Und Eine Begegnung zwischen Niko und ihrem Vater wollte sie allen Beteiligten ersparen.
,,Bevor du fragst: ich habe keine Ahnung wo mein Vater ist und habe ehrlich gesagt keine Lust darüber zu reden.'', sagte Annika Kühl, stand auf und räumte den Tisch ab.
Niko spürte, wie sie sich wieder verschloss. Mehr Distanz haben wollte.
,,Gut, wie du möchtest.'', auf keinen Fall wollte er die 15 jährige unter Druck setzen.
,,Soll ich dir helfen?'', bot Niko an, als Annika alles abräumte.
,,Nein schon gut, ich stelle das nur eben in die Küche.''
Ein wenig später befanden sich die beiden in Annikas Zimmer, wo Niko sich neugierig umschaute.
Ihr Zimmer war zum Glück einigermaßen aufgeräumt, für ihre Verhältnisse. Außer ihr Schreibtisch, dort türmten sich die Hausaufgaben, welche sie jetzt eigentlich machen müsste.
Montag und Dienstag war ihre Zeit aufgrund der Sitzungen begrenzt gewesen und jetzt hatte sie die Konsequenzen. Donnerstagmorgen in der Schule konnte sie dann erstmal schön alles in Hetze abschreiben.
,,Ihh Mathe.'', Niko trat aus Vorsicht, als würde das Mathe Buch ihn gleich auffressen, einen Schritt zurück und schaute angewidert.
,,Tja, das ist mein Alltag und eigentlich wollte ich mich den jetzt stellen.'', leichter Vorwurf schwang in ihrer Stimme mit.
Niko ignorierte geflissentlich ihren Kommentar und ging zu ihrem Bücherregal.
,,Wunder, den Film wollte ich schon immer geguckt haben.'', kam es von Niko und nachdenklich schaute er auf das Buch.
,,Ich habe den hier zuhause, wenn du willst können wir ihn sehen.'', schlug Annika vor.
,,Echt?''
,,Ne unecht.'', sagte Annika sarkastisch. Ella machte das auch oft mit diesem ,,echt'' und nachdem Annika immer wieder diese Antwort gegeben hatte, hörte ihre Schwester irgendwann mit diesem nervigen Kommentar auf. Anscheinend musste sie auch Niko in diesem Thema zähmen.
Niko verdrehte jeglich die Augen und folgte Annika, die in eine Schublade die DVD suchte.
,,Hier!'', Annika hielt Niko die DVD hin, dieser nahm sie entgegen und überflog das Cover.
,,Let's go!'', euphorisch klatschte Niko in die Hände und schmiss sich auf Annikas Bett.
Annika legte die DVD ein und zögerlich ließ sie sich neben Niko fallen.
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,,Man, ich muss gleich heulen.'', jammerte Niko nach kurzer Zeit.
Seufzend stoppte Annika den Film. Sie war gerade so im Film drinne gewesen und Niko war jetzt bedauerlicherweise so etwas wie ein nerviges Parasit.
,,Dann tue es.'', erwiderte sie bloß und lehnte sich wieder zurück ins Kissen.
Schluckend ließ sie es geschehen, als Niko einen Arm um sie legte und näher an sich ran zog. Zögernd ließ Annika ihren Kopf auf Nikos Brust senken und setzte den Film fort.
,,Entspann dich!'', flüsterte er leise in ihr Ohr.
Annika beschloss seiner bitte zu folgen und kuschelte sich noch mehr an Niko um festzustellen, dass er hervorragend als Kissen diente.
Annika genoss die Nähe zu Niko während des Films und als er ihr immer wieder durch die Haare fuhr, erinnerte er Annika an ihre Mutter. Doch jetzt, einmal wollte sie nicht daran denken und so ließ sie sich wieder in den Film fallen, bis sie irgendwann im Land der Träume versank.
—————
Was passierte hier? Wieso konnte sie sich nicht kontrollieren? Ihre Beine bewegten sich mit schnellen Schritten, ohne das sie wusste wohin es ging. Und dann begann sie zu Sprinten. Ihre Lunge war dem schon längst nicht mehr gewachsen, aber sie konnte nicht stoppen.
Plötzlich stand Annika vor ihrer Haustür. Sie öffnete sich von alleine und mit vielen Fragezeichen im Kopf betrat Annika ihr Zuhause, dass sich gerade nicht anfühlte wie ihr Zuhause. Sie entledigte sich der Schuhe und der Jacke und ihre Füße trugen sie in das Zimmer ihres Vater.
Und dann schrie sie. Sie schrie, als sie ihren Vater aufgehängt im Schlafzimmer entdeckte. Ihr Herz zerbrach in tausend Teile, sie fing hemmungslos an zu schluchzen. Annika wollte diesen Raum wieder verlassen, ertrug sie diesen Anblick nicht länger, doch ihre Füße waren wie festgeklebt.
Verzweifelt schrie sie nach Hilfe, doch niemand kam. Nun war sie alleine, für immer. Doch plötzlich erklang gedämpft eine Stimme. Eine Männerstimme, die ihren Namen rief.
,,Annika? Annika, wach auf!''
Sie nahm ein Rütteln an sich war.
————-
Schweißgebadet wachte Annika auf und fuhr hoch. Ihr ganzer Körper zitterte unkontrolliert. Ihre Atmung war ruckartig. Ihr Herz schmerzte. Was passierte gerade mit ihr? Erlitt sie ein Herzinfarkt? Oder stirbt sie? Panik durchfuhr ihren Körper. Albträume waren nichts Neues, aber das hier war die Wirklichkeit.
,,Annika, Annika schau mich an!''
Ihre Augen suchten panisch den Raum ab und blieben bei Niko hängen.
Sie schaffte es nicht etwas zu sagen und schwieg, schaute ihn aber dabei hilfesuchend und angsterfüllt an.
,,Alles wird gut.'', flüsterte er und blieb ruhig.
,,Was passiert mit mir?'', flüsterte sie und zitterte so stark, dass Niko Mühe hatte sie zu verstehen.
,,Atme ganz ruhig ein und aus.'', befahl Niko.
Doch Annika war wie in Trance und noch immer durchfuhr pure Angst ihren Körper.
Was ist, wenn sie stirbt? Hinzu kamen diese schrecklichen Schmerzen im Herz.
Ruckartig stand sie auf, legte ihre Hand aufs Herz, in der Hoffnung es würde aufhören, und beugte sie verkrümmt nach vorne.
,,Schau mich an, Annika.'', befahl Niko und zog sie hoch.
Schluckend schaute sie in Nikos Augen, doch auch dies brachte nichts.
,,Niko.'', Annikas stimme war ein Hauch, ein panischer Hilferuf, um aus dieser Hölle zu entkommen.

Moin, Moin, nachdem ich dann auch mal nach 5 Tagen es geschafft habe das Kapitel fertig zu bearbeiten, ist es hier nun :D Hatte irgendwie so viel zutun, tut mir leid, dass es so lange gedauert hat :(
Frankreich ist Europameister, was sagt ihr dazu? Wer hat das Spiel gesehen?

Für wen wart ihr?
Me: Russland, weil ich die Franzosen nicht leiden kann, vor allem nicht deren ruppigen und unfairen Spielweise ;) Ich finde auch das sie keinen schönen Handball spielen, oder was meint ihr?

Machtlos gegen das Schicksal Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt